Infektionszahlen etwa so hoch wie im März

Kreis Herford. &bdquo;Wir haben bei den Corona-Infektionszahlen Wellenbewegungen. Und zurzeit sind die Zahlen wieder höher, machen wir uns nichts vor", sagte Landrat Jürgen Müller jetzt im Kreishaus. Gemeinsam mit Marie-Luise Kluger, Chefin des Kreis-Gesundheitsamtes und Krisenstabsleiter Markus Altenhöner informierte Müller über die neuesten Entwicklungen im Kreis zur Corona-Pandemie. Sorgen machten ihm die Fallzahlen, die aktuell mit 37 ungefähr so hoch sind wie Mitte März, aber nicht. &bdquo;Unser Gesundheitsamt ist in der Lage, die Infektionsketten nachzuvollziehen. Das ist das Wichtigste." In den vergangenen zwei bis drei Wochen seien die Infektionszahlen im Kreis wieder kontinuierlich gestiegen und das liege in erster Linie an den positiv auf Covid-19 getesteten Bewohnern der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Flüchtlinge. &bdquo;Von den 37 aktuellen Fällen sind 21 aus der ZUE", so Marie-Luise Kluger. Und dort habe man das Infektionsgeschehen gut eingrenzen können. &bdquo;Die Infizierten und deren Kontaktpersonen sind in einem extra Gebäude untergebracht und sind angewiesen worden, die Zimmer nicht zu verlassen. Die anderen Bewohner der ZUE dürfen sich auf dem Gelände frei bewegen." Landrat übt Kritik an Bezirksregierung als Betreiber der ZUE 399 Tests seien in der ZUE insgesamt durchgeführt worden, so Kluger. 288 bei Bewohnern, 29 bei Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes und 72 bei Betreuungspersonen. Bei letzteren beiden Gruppen seien die Tests allesamt negativ ausgefallen. Zu kurzzeitiger Verwirrung hatte bei der ZUE geführt, dass dort 311 Bewohner registriert waren, aber nur genannte 288 für die Tests angetroffen wurden. &bdquo;Da hätte ich schon die Erwartungshaltung gehabt, dass der Betreiber der Unterkunft, die Bezirksregierung Detmold, hier klarere Zahlen hat und ich hätte mir auch deutlichere Unterstützung an dieser Stelle gewünscht", merkte Landrat Jürgen Müller an. Auch die 16 weiteren aktuellen Infektionsfälle außerhalb der ZUE gäben kaum Anlass zur Sorge, so Müller. &bdquo;Wir haben kaum Einzelpersonen, die infiziert sind. In den 16 Fällen sind zwei größere Familien plus ermittelte Kontaktpersonen enthalten. Das ist ein gut nachvollziehbares und überschaubares Geschehen." Das Geschehen im Kreis Gütersloh hat der Kreis Herford weiter im Blick Durch die steigenden Infektionen nehmen allerdings auch die zu ermittelnden Kontaktpersonen zu (derzeit über 150). Das hierfür erforderliche Personal im Kontaktpersonen-Management des Gesundheitsamtes habe binnen kürzester Zeit zur Verfügung gestellt werden können. &bdquo;Hier kann der Kreis Herford auf bestehende Strukturen seit Beginn der Corona-Krise zurückgreifen", so der Landrat. Im Blick habe man die Entwicklung im Kreis Gütersloh, so Jürgen Müller, dem eines ganz besonders am Herzen liegt: &bdquo;Solidarität ist uns dabei besonders wichtig." Aus diesem Grund hat der Kreis Herford dem Kreis Gütersloh die Unterstützung von drei Verwaltungskräften, zwei Lehrkräften, einem Vermessungstechniker und einer Dolmetscherin (Rumänisch) angeboten. Gleichzeitig bittet der Landrat darum, die Menschen im Kreis Gütersloh nicht zu stigmatisieren. Die zwölf Mitarbeiter mit Wohnsitz im Kreis Herford, die dem Kreis von der Firma Tönnies genannt wurden, sind alle negativ getestet. Das gilt auch für die zehn Mitarbeiter, die sich selbstständig noch beim Bürgertelefon gemeldet haben. &bdquo;Es gibt im Kreis Herford also kein Infektionsgeschehen im Zusammenhang mit der Firma Tönnies", stellt Markus Altenhöner klar. Das Infektionsgeschehen im Kreis lässt die neuen Lockerungen in Alten- und Pflegeheimen zu Ab dem gestrigen 1. Juli wurden nach einer entsprechenden Allgemeinverfügung des Landes NRW die Besuchsregelungen in den Alten- und Pflegeheimen gelockert. Dies geschieht auch im Kreis Herford. Die neuen Regelungen besagen, dass sich Besucher mit Bewohnern wieder auf den Zimmern treffen können. Die Verantwortung für die Einhaltung des Infektionsschutzes tragen in diesen Fällen die Bewohner und Besucher. Zudem darf jeder täglich bis zu zweimal für mindestens eine Stunde Besuch empfangen. Körperkontakt zwischen Bewohner und Gast ist wieder erlaubt, wenn beide Parteien vorher und nachher die Hände desinfizieren und einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Zu der Umsetzung der Verordnung erklärt Kluger: &bdquo;Die Infektionszahlen befinden sich im Kreis Herford nach wie vor in einem überschaubaren Bereich. Zudem fanden Ausbrüche in Alten-und Pflegeheimen im Kreis bislang nicht statt. Selbstverständlich wird der Kreis die Lage weiterhin beobachten und im Bedarfsfall anlassbezogen handeln".

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