Lockdown im Kreis Gütersloh hat Auswirkungen auf Herfords Gaststätten

Herford. Für die heimischen Wirte wird die Luft so langsam knapp. Der wochenlange Lockdown wegen der Corona-Krise sorgte für die ersten Schnapp-Atmungen. Inzwischen sind die Lokale und Hotels wieder geöffnet. Von erleichtertem Luftholen kann aber nicht die Rede sein, weil die jüngsten Einschränkungen in den Kreisen Gütersloh und Warendorf auch Auswirkungen auf Herfords Wirte und Hoteliers haben. Andreas Müller, Inhaber der &bdquo;Pfälzer Weinstuben": &bdquo;Wenn noch einmal was passiert, dann gute Nacht." Die Betten bleiben kalt Eine &bdquo;gute Nacht" würden Herfords Hoteliers eigentlich ihren Gästen wünschen. Doch davon gibt es zu wenige. Die Möbelmesse ist abgesagt, die Unternehmen beschränken sich auf Hausmessen. Tagungen fallen aus. Die Betten bleiben kalt. Gerade jetzt sagten im &bdquo;Pfennigskrug" (Engerstraße) Gesellschaften ab, da ein Teil der Eingeladenen im Kreis Gütersloh wohnt. Gastronom Henry Althoff: &bdquo;Man muss dabei auch das Gute sehen, wenn die Veranstaltungen abgesagt werden. Dann kann hier keiner mit dem Virus angesteckt werden." Besserung ist nicht in Sicht. Das gilt gleichfalls für die Gastronomie. Feiern werden nicht nachgeholt. Karl-Heinz Bauer vom &bdquo;Jägerkrug" an der Laarer Straße: &bdquo;Das größte Problem ist, dass das Geschäft zwar wieder angelaufen ist, es das eigentliche Geschäft mit den großen Feiern aber nicht mehr gibt. Die Leute dürfen gerne wieder reservieren. Wir erfüllen alle Sicherheitsauflagen. Bis zu 50 Personen können wieder feiern. Aber wir spüren auch, dass die Leute gerne zu uns kommen würden, dass sie aber Ängste haben. Es muss so sein, dass die Menschen den Mut haben, auch wieder bei uns zu sein." &bdquo;Das ist für uns eine Katastrophe." Andreas Müller, der auch Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes im Kreis Herford ist: &bdquo;Gerade die älteren Menschen haben Angst, zu uns zu kommen." Diese Ängste sind durch den Corona-Ausbruch im nahen Rheda-Wiedenbrück erneut geschürt worden. Hans-Jörg Dunker von Restaurant &bdquo;Am Osterfeuer": &bdquo;Im Moment lohnt es sich nicht. Und den Lockdown im Kreis Gütersloh spüren wir auch hier." Andreas Müller. &bdquo;Das ist für uns eine Katastrophe." Grundsätzliches Problem der heimischen Gastronomen, die sich jetzt im Hotel-Restaurant &bdquo;Waldesrand" zum Austausch trafen: Die Gäste wissen oft nicht, was sie dürfen und was nicht. Zehn Personen können an einem Tisch sitzen. Was aber ist mit dem Mindest-Abstand? Selbst bei den Wirten herrscht Unsicherheit. 1,5 Meter Distanz pro Tisch oder Platz? Die Gastromomen-Gruppe einigte sich auf den Tisch-Abstand. Doch auch das ist eine Einschränkung. Wie etwa die Masken-Pflicht am Ein- und Ausgang oder beim Toilettenbesuch. Carmen Schneider, Geschäftsleiterin vom Hotel &bdquo;Vivendi" an der Paracelsusstraße: &bdquo;Da vergeht einem doch jeglicher Spaß. Essen hat doch auch was mit Geselligkeit zu tun." Das sieht die Kundschaft wohl auch so und bleibt zuhause. Womit die heimische Gastronomie weiterhin nach Luft schnappen. Manfred Stranghöner vom &bdquo;Freihof" in Schweicheln: &bdquo;Für uns ist die Situation existenzgefährdend. Derzeit erreichten wir nicht einmal 50 Prozent der Vorjahresumsatzes. Ohne Rücklagen ginge das gar nicht mehr." Dirk Stranghöner vom Hotel-Restaurant &bdquo;Waldesrand": &bdquo;Im April hatten wir 10 Prozent des normalen Umsatzes." Andreas Müller: &bdquo;Man kann nur hoffen, dass wir überleben."

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