Feuerwehr im Kreis Herford warnt vor Wald- und Flächenbränden

Kreis Herford. Manche können das Zündeln wohl trotz aller Aufklärung nicht lassen. Im Jahresbericht des Kreisfeuerwehrverbandes Herford zeigt sich ein gefährlicher Trend: Wald- und Flächenbrände nehmen in den letzten zwei Jahren dramatisch zu. Um sich darauf einzustellen, wird nun auch umgerüstet. Insgesamt machen Brandeinsätze aber nur einen kleinen Teil der Tätigkeiten der Feuerwehr aus. &bdquo;Viele Leute haben den Eindruck, dass kein Waldbrandrisiko besteht, wenn alles grün blüht. Das ist aber falsch", sagt Kreis-Brandmeister Bernd Kröger. &bdquo;In der Zeit haben Pflanzen und Bäume einen so hohen Wasserbedarf, dass alles darum herum sehr trocken ist." Gerade dann schlägt ein Funken schnell über. Dazu komme, dass es in den letzten beiden Jahren übermäßig trocken gewesen sei. In dieser Zeit hat sich die Zahl der Wald- und Flächenbrände mehr als verdoppelt. Gab es 2017 weniger als 60 Brände im Gelände, verdoppelte sich diese Zahl 2018 auf über 130. Auch im Vorjahr blieb die Zahl der entsprechenden Einsätze mit rund 120 Fällen hoch. Bedrohte Wälder: Wiehengebirge, Stuckenberg und Vlotho &bdquo;Das Risiko erhöht sich auch durch den Borkenkäfer", sagt Kröger. &bdquo;Durch ihn sind 90 Prozent der Fichten im Kreis krank oder abgestorben. Die brennen dann lichterloh." Entsprechende Fichtenbestände gäbe es im Wiehengebirge, auf dem Stuckenberg aber auch in einzelnen Waldgebieten in Vlotho. Von diesen Regionen sei im Moment ein Waldbrandatlas mit möglichen Fahrwegen in Arbeit, damit Einsatzkräfte im Ernstfall schnell zum Feuer vorrücken können. Das Risiko für weitere Brände ist auch in diesem Jahr hoch und die Kreis-Feuerwehr rüstet entsprechend auf. So wurde unter anderem ein Waldbrandmodul angeschafft. Es enthält unter anderem 19 Liter fassende Wasserrucksäcke für den Einsatz im Feld sowie spezielle Schläuche, die ständig Wasser abgeben und so auch im schwelenden Gelände ausgelegt werden können. Ebenso wurde ein mehrere tausend Liter fassender Wassertransporter angeschafft. Geländefähige Fahrzeuge in allen Feuerwehrstellen im Kreis sollen folgen. Insgesamt machen die tatsächlichen Brandeinsätze aber wie schon im Vorjahr nur noch einen kleinen Teil der Tätigkeit der Feuerwehren aus. In mehr als der Hälfte der insgesamt 3.182 Einsätzen wurde technische Hilfe geleistet. Darunter fallen das Befreien von Verletzten aus PKWs, Ölspurbeseitigungen, aber auch Hilfeleistungen bei Hochwasserlagen. Corona bedroht die Nachwuchsförderung bei der Feuerwehr Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Einsätze wegen technischer Hilfeleistung etwas rückfällig, weil sie 2018 durch das Sturmtief Friederike deutlich hochgetrieben wurden. Bei Einsätzen wegen technischer Hilfe wurden 167 Menschenleben gerettet, 24 konnten nicht gerettet werden. Die positivste Entwicklung ist auch im Jahr 2019 der Anstieg der Feuerwehrmitglieder. Mit 2.752 Mitgliedern im Kreisfeuerwehrverband ist dieser Wert auf dem höchsten Stand seit dem Bestehen des Verbandes. Auch die Zahl der weiblichen Feuerwehrkräfte steigt auf zumindest 11 Prozent. Bei den Kinder- und Jugendfeuerwehren sind es 28 Prozent. Erstmal gibt es bei der Kinderfeuerwehr sogar mehr Mädchen als Jungen. Diese guten Zahlen seien einer guten Öffentlichkeitsarbeit, aber auch der guten Nachwuchsförderung in den Kinder- und Jugendfeuerwehren zu verdanken. Diese Förderung ist aber im Moment durch die Corona-Pandemie gefährdet. &bdquo;Seit Mitte März treffen sich die Jugendfeuerwehren nicht mehr", sagt Kröger. &bdquo;Ich befürchte, dass wird den einen oder anderen da verlieren werden."

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