Das ist die Bilanz des Sturmtiefs "Sabine" im Kreis Herford

Kreis Herford. Sturmtief "Sabine" zieht ab Sonntagnachmittag und auch am Montag durch das Land – und auch durch den Kreis Herford. Schon zuvor wirbelte der Orkan einiges durcheinander: Zahlreiche Schulen im Kreis sagten den Unterricht für Montag ab und auch viele Sportveranstaltungen in der Region fanden nicht statt. Dienstag, 8:30 Uhr: Die Feuerwehr Herford zählte bis zum späten Montagabend insgesamt 17 Einsätze. Dabei handelte es sich meist um umgestürzte Bäume, die auf eine Straße oder einen Fußweg gefallen waren oder zu fallen drohten, wie etwa an der Waldstraße in Elverdissen, der Stedefreunder Straße in Eickum oder der Amselstraße in Schwarzenmoor. In einem Fall musste die Feuerwehr wegen eines Wassereinbruchs in einem Keller ausrücken. Außerdem wurde die Feuerwehr zu einem Verkehrsunfall auf der A2 nach einem heftigen Hagelschauer alarmiert. Nach Angaben der Feuerwehr wurde niemand ernsthaft verletzt – auch größere Sachschäden waren nicht zu beklagen. Die Einsatzkräfte warnen dennoch vor der Gefahr: Immer noch sind Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 100 km/h und teils starke Gewitter angekündigt. 16:58: Schulen: Elf Grundschulen, drei Gymnasien, drei Realschulen und die eine Gesamtschule waren am Montag in Herford geöffnet. Stadtsprecherin Susanne Körner: &bdquo;Von den insgesamt 7.377 Schülerinnen und Schülern sind 1.733 in die Schule gekommen. Normaler Unterricht fand nicht statt, Busfahrten zum Schwimmen wurden abgesagt." Die Schülerinnen und Schüler waren lediglich betreut, mit Essen versorgt und frühzeitig nach Hause verabschiedet worden. Zuvor hatten die Schulleitungen den Versuch unternommen, Eltern über die Homepage, Telefonketten und WhatsApp über die heutigen Schulöffnungen und Betreuungsangebote zu informieren. Kindergärten: Nach Auskunft von Stadtsprecherin Susanne Körner waren alle Herforder Kitas geöffnet, fast alle Kinder waren da. Das traf auch auf die drei DRK-Kindergärten zu, dessen Geschäftsführer Ralf Hoffmann: &bdquo;Im Gegensatz zu den Schulen werden die meisten Kinder zu den Tagesstätte gebracht. Allein kommt kein Kind. Natürlich beschränkten sich die Aktivitäten auf das Innere der Gebäude." Tierpark: Alpacas oder Erdmännchen sind ganzjährige Tierparkbewohner und genießen ihre Freiheiten auch außerhalb ihrer Behausungen. Gefährdet gewesen seien sie beim Orkantief &bdquo;Sabine" nicht, da sich die Tiere einen sicheren Unterschlupf suchen. Bei den Erdmännchen etwa ist es deren Wurfhöhle. Etwa anders sah es beim Coburger Fuchsschaf und den Eseln aus. Deren Gehege war von einem umstürzenden Baum getroffen worden, so dass kurzfristig Baumschützer aus Gütersloh anrücken mussten, um den Schaden zu beheben. Parkleiter Thorsten Dodt am Montag zur Neuen Westfälischen: &bdquo;Außer zwei umgestürzter Bäume ist nichts passiert. Mit dem Aufräumen warten wir noch, weil es in der Nacht zum Diensttag schon wieder stürmisch werden soll." 16:44: In Spenge wirbelte eine Sturmböe einen leeren Swimmingpool in die Luft. Teile des Pools schlugen in ein Haus ein und zerstörten Fensterscheiben. 16:29: Sturmtief "Sabine" pustet mehrere Bäume in Löhne um. Feuerwehrchef Ralf Krause berichtet von neun Einsätzen in der Nacht zu Montag. Vor allem in Gohfeld hielten mehrere Bäume den orkanartigen Böen nicht stand. Das berichtet Feuerwehrchef Ralf Krause. Ein Baum stürzte auf ein Wohnhaus, verletzt wurde niemand. In Mennighüffen drohte ein Keller vollzulaufen, weil Regenwasser sturzbachartig von einem Acker herabfloss. Die Reparaturarbeiten an der Mahnener Kirchturmspitze ruhen vorerst. In Schulen und Kitas war die Betreuung sichergestellt, genutzt wurde sie wenig. 15:34: Ivonne Wichert hat ihr Smartphone rausgeholt, als heute Morgen Regen und Sturm aufs Neue eingesetzt haben. "Sabine ist richtig wütend", hat sie das Video betitelt: 15:11: Die Einsatzlage in Bünde war am gesamten Wochenende auch sehr überschaubar. "Zwischen 15 Uhr am Sonntagnachmittag und 8 Uhr am Montagmorgen hatten wir gerade einmal fünf kleinere Einsätze", so Rüdiger Meier, Bündes Feuerwehrchef. Am Montagvormittag sind noch einmal Kräfte ausgerückt, um zwei beschädigte Tannen zu fällen. 14:58: In Enger und Spenge pustete der Orkan zwar kräftig, richtete aber lediglich viele kleinere Schäden an. "Wir sind glimpflich davon gekommen. Das hätte auch ganz anders ausgehen können", sagten am Montag nach der Orkannacht die Stadtbrandinspektoren aus Enger und Spenge, Michael Rogowski und Thomas Reschke. "Der Orkan war nicht so schlimm wie es befürchtet worden war", sagte Rogowski. 14:25: Im gesamten Kreisgebiet waren die Feuerwehren von Sonntag bis Montag früh zu insgesamt 75 Einsätzen gerufen worden. Der Sonntagabend sowie der Montagmorgen entwickelten sich zu Schwerpunkten. Zweimal trafen umgestürzte Bäume ein Auto (Herford) und eine Garage (Vlotho). Kreisbrandmeister Bernd Kröger: &bdquo;Im Übrigen handelte es meist um umgestürzte Bäume auf Fahrbahnen. In Enger wurden Teile eines Gerüstes mit der Drehleiter gesichert. In Spenge sind Teile eines Pools ins Gebäude geschlagen." Unterdessen warnt die Feuerwehr weiterhin vor dem Betreten der Wälder. Lediglich den Förstern sollte es vorbehalten sein, die Wege zu betreten. &bdquo;Die Wälder waren wegen der beiden vergangenen Sommer ohnehin schon geschädigt. Jetzt ist das Orkantief noch dazu gekommen", sagte Markus Uhr, der mit seinen Förster-Kollegen den Montag zur Inspektion nutzen wollte. &bdquo;Erst dann können wir eine Prognose über die Schäden abgeben", so Uhr. Nachwirkungen hinterließ &bdquo;Sabine" unterdessen bei der Deutschen Bahn, die bis Montagmorgen ihren kompletten Fernverkehr eingestellt hatte. So war am Herforder Bahnhof zu erfahren, das der Intercity nach Dresden ausfällt, gleiches aber für den Regional-Express nach Lage (Lippe) galt. Reisende mussten demnach Zeit aufbringen. Die brauchten sie allein deswegen, weil in der Bahnhofshalle die letzte Spalte der blauen Fahrgast-Tafel mit den Zusatzinformationen seit Wochen nur schwerlich zu entziffern ist. Allein in Herford rückte die Feuerwehr zu zwölf unwetterbedingten Einsätzen aus. In einem Fall war ein Keller vollgelaufen. &bdquo;Wir sind glimpflich davon gekommen", sagte Herfords Feuerwehrchef Michael Stiegelmeier, dem Montagmorgen &bdquo;keine weiteren Warnmeldungen" vorlagen. 13:15: Orkan Sabine hat vieles durcheinander gewirbelt. Offenbar auch die Entscheidungsfreudigkeit der Behörden. Redaktionsleiter Martin Fröhlich hält das für den falschen Weg. Warum haben die Städte nicht einfach alle am Freitag erklärt, dass alle Schulen am Montag geschlossen bleiben? Nur so wäre für die Eltern eine zuverlässige und verträgliche Regelung entstanden. Er meint in seinem Kommentar, dass alle Schulen hätte schließen müssen. 12:15: In Herford hatten die meisten Schulen heute geöffnet. Allerdings konnten die Eltern heute morgen entscheiden, ihre Kinder zuhause zu behalten. An der Gesamtschule Friedenstal sind daraufhin nur wenige Schüler zum Unterrricht erschienen. "Zur ersten Stunde haben wir 50 Schüler gezählt", informiert Schulleiter Frank Braksiek auf Nachfrage von nw.de. Mittlerweile seien etwa 60 da. Rund 700 Schüler besuchen die Gesamtschule. Regulärer Unterricht habe so nicht stattfinden können. "Wir haben die Schüler zu kleinen Gruppen zusammengefasst und mit ihnen gearbeitet", sagt er. Montag, 08:25: Die Feuerwehr hat am Montagmorgen die Zahl der Einsätze nach oben korrigiert. Insgesamt mussten die Einsatzkräfte 55 Mal ausrücken. Verletzt wurde im Kreis Herford an den Folgen des Sturms nach Angaben der Feuerwehr niemand. Die Polizei registriert 37 Einsätze. Wie Polizeisprecherin Simone Lah-Schnier mitteilt, war ein Autounfall dabei. Der Großteil der Einsätze hatte mit umgekippten Bäumen und Schildern sowie Sachbeschädigungen zu tun. 22:30: Soeben hat die Feuerwehr Herford ihre Einsätze genauer aufgelistet: Demnach ging es am Sonntag um 14:42 Uhr für die feuerwehr los (wie berichtet) mit dem Einsatz an der Salzufler Straße. Um 15:22 Uhr folgte der umgestürzte Baum an der Bünder Straße. Weiter ging es, an der Pödinghauser Straße in Eickum. Danach habe "Sabine" wohl eine kurze Pause gemacht, bis um kurz nach 17 Uhr erneut heftige Böen für zwei umgewehte Bäume im Bereich der Senderstraße in Herford-Schwarzenmoor sorgten. Darauf folgte wiederum eine kurze Verschnaufpause. Um 20:05 Uhr gab es dann den Einsatz an der Werrestraße, wo ein Baum auf die Straße und ein dort geparktes Auto gestürzt war. "In allen Fällen wurden die Bäume mit der Motorkettensäge soweit zerlegt, bis wir sie von der Straße ziehen konnten", erklärt die Feuerwehr. Verletzte habe es nicht gegeben. Für die nächsten Stunden sei nun eine Kaltfront angesagt, die mit einhergehendem Gewitter für die höchsten prognostizierten Windgeschwindigkeiten bishin zu Orkanstärke sorgen soll. Die Feuerwehr ist auf solche Lagen bestmöglich vorbereitet und wird situationsgerecht auf die Wetterlage reagieren. Und jetzt heißt es wirklich: tschüss, bis morgen! 22:15: Mittlerweile zählt die Feuerwehr 36 Einsätze im Kreis Herford. Nach Angaben von Bernd Kirchhoff von der Feuerwehrleitstelle des Kreises gab es bislang 8 Einsätze in Enger, 7 Einsätze in Herford, 6 in Vlotho, 5 in Löhne, 4 in Bünde, 2 jeweils in Spenge und Rödinghausen und jeweils einen Einsatz in Hiddenhausen und Kirchlengern. Unter anderem ist in Herford ein Baum an der Werrestraße auf ein Auto gekracht. In Vlotho kam ein Carport zu Schaden. Die Lokalredaktion Herford verabschiedet sich hiermit für heute und sieht zu, dass sie selbst sicher nach Hause kommt. Morgen geht die Sturm-Berichterstattung weiter. 21:15: Die Deutsche Bahn hat auch den Regionalverkehr in NRW eingestellt. Der Fernverkehr soll sogar bundesweit ausgesetzt werden. Die Eurobahn und die Nordwestbahn fahren ebenfalls nicht mehr. 20:42: Immer mehr Schulen im Kreis Herford sagen ihren Unterricht für Montag ab. Die Olof-Plame-Gesamtschule in Hiddenhausen wird ihre Unterrichtsstunden ausfallen lassen, ebenso das Weser-Gymnasium in Vlotho sowie alle Grundschulen in Vlotho. Zuvor hatte der Kreis bereits gemeldet, dass das auch für die Berufskollegs gilt. Frühzeitig hatte die Stadt Löhne reagiert - dort hieß es bereits am Freitag, dass an allen Schulen der Unterricht ausfällt. Ansonsten gilt: Eltern dürfen selbst entschieden, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken. Hier ist ein Überblick, welche Schulen im Kreis Herford sonst noch schließen. 19.31: "Bis zum jetzigen Zeitpunkt hatten wir etwas mehr als 20 Einsätze für den gesamten Kreis Herford", sagt Bernd Kirchhoff von der Kreisfeuerwehr. Derzeit soll es noch recht ruhig sein. Fünf der 20 Einsätze waren in Herford, vier jeweils in Bünde und in Löhne und drei jeweils in Enger und in Vlotho sowie zwei in Rödinghausen und einer in Spenge. Das bestätigt auch Christoph Büker, Sprecher der Herforder Feuerwehr. Zweimal hat die Feuerwehr Bäume von der Straße geholt. Einmal an der Senderstraße Ecke Amselstraße sowie an der Straße An den Teichen. Später soll es noch windiger werden und ab 23 Uhr erwartet die Feuerwehr eine Gewitterfront.18.44: Kurze Info in eigener Sache: Der Orkan über OWL legt auch die Zeitungszustellung lahm.17.50: Nach Angaben der Feuerwehrleitstelle halten sich die Einsätze bis jetzt noch in Grenzen. 17.45: Die Show der Ehrlich Brothers in der Dortmunder Westfalenhalle muss abgesagt werden. Als Grund nennen die Magier "sicherheitsrelevante Bedenken" und beziehen sich auf die An- und Abreise der Zuschauer. 17.20: Wichtige Info für Zugreisende: Laut eines Pressesprechers der Deutschen Bahn ist die Strecke von Hamm nach Hannover nun zwischen Oelde und Neubeckum gesperrt. "Züge werden zurückgehalten." Das dürfte zu etlichen Ausfällen und massiven Verspätungen führen. In NRW ist der Fernverkehr eingestellt.17.00: Gerade hat der Kreis Herford nach einer Lagebewertung entschieden, seine fünf Berufskollegs in Herford, Bünde und Löhne morgen zu schließen, auch an allen Förderschulen im Kreisgebiet fällt morgen, am Montag der Unterricht aus. Für die Förderschulen wird auch der Fahrdienst (Schülerspezialverkehr) morgen eingestellt. Sollten dennoch Kinder zum Unterricht erscheinen, werden sie in den Schulen und den Berufskollegs betreut.Die Leitstelle des Kreises Herford ist derweil wegen des zu erwartenden Sturms in Alarmbereitschaft, das Personal wurde aufgestockt. 15.25: Es kam zu einem Einsatz der Herforder Feuerwehr an der Bünder Straße, bei der sie einen umgefallenen Baum auf Seite räumen mussten. 14.42: Die Feuerwehr hatte bereits ihren ersten Einsatz an der Baustelle der Salzufler Straße, wo Schrankzäune umgefallen waren. Schuld daran war nicht nur "Sabine": Unbekannte Autofahrer hatten zuvor die Schrankenzäune an der Baustelle zur Seite geräumt, wodurch sie nicht mehr stabil waren. Die Feuerwehr geht davon aus, dass die Autofahrer nicht bereit gewesen sind, der ausgewiesenen Umleitung zu folgen. Damit die nicht genutzten Zäune nicht später noch wegfliegen, haben die Einsatzkräfte diese zusammen mit der Polizei NRW Herford gesichert.

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