Niederländer übernehmen Herforder Firma Dresselhaus

Herford. Die vier Eigentümerfamilien der Joseph Dresselhaus GmbH & Co. KG haben Dresselhaus als Nachfolgelösung an die niederländische Industrie-Holding Nimbus verkauft. So heißt es in einer Pressemitteilung des Beraterunternehmens IMAP aus Mannheim, das den Verkaufsprozess begleitet hat. Dresselhaus mit Hauptsitz in Herford ist mit rund 800 Mitarbeitern einer der europaweit führenden Anbieter von Befestigungstechnik und Verbindungselementen für Industrie- und Handelskunden und erwirtschaftet rund 220 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Knapp die Hälfte arbeiten nach früheren Informationen in der Region. Aus der Unternehmenszentrale waren am Mittwoch keine Informationen zu erhalten. Mit Unterstützung von Nimbus könne Dresselhaus die bereits eingeleiteten Optimierungsprozesse effizienter umsetzen und sich auf nachhaltiges und profitables Wachstum im In- und Ausland konzentrieren, heißt es weiter. Die Übernahme stehe noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden in Deutschland und der Türkei. Portfolio von mehr als 30 Unternehmen &bdquo;Wir haben mit Nimbus einen erfahrenen Investor mit ausgezeichnetem Verständnis unseres Geschäftsmodells und Marktes bekommen, mit dem wir das Kerngeschäft gezielt weiter ausbauen können", kommentiert Jürgen Nordhus, der auch weiterhin als Geschäftsführer von Dresselhaus agieren wird, die Übernahme. Die niederländische Industrie-Holding Nimbus verfügt nach eigenen Angaben über ein Portfolio von mehr als 30 europäischen Firmen und erwirtschaftet rund 2 Milliarden Euro Umsatz im deutsch-niederländischen Raum. &bdquo;Wir freuen uns sehr, dass die Gesellschafter von Dresselhaus uns ihr Vertrauen schenken, um das über drei Generationen durch die Gesellschafterfamilien aufgebaute Unternehmen in die nächste Phase seiner Unternehmensentwicklung zu führen", wird Nimbus-Partner Kaj Grichnik zitiert. In Herford war zuletzt der Luxusküchen-Hersteller Poggenpohl von der Industrie-Holding Adcuram übernommen worden. Dresselhaus gilt als einer der führenden Lieferketten-Lösungsanbieter in den Bereichen Befestigungstechnik und Verbindungselemente in Deutschland und Europa. Das Unternehmen hat fünf Standorte in Deutschland, darunter Herford und Lemgo-Lieme in OWL, sowie Standorte in Frankreich, Russland und der Türkei. 2017 war vom Bau eines neuen Hochregallagers in Diebrock die Rede gewesen, das 2019 in Betrieb gehen sollte. Das schürte Ängste in der Mitarbeiterschaft, von denen die NW seinerzeit berichtete. Viele Wechsel an der Unternehmensspitze In der Dresselhaus-Chefetage hatte es zuletzt schnelle Wechsel gegeben. In der Gesellschafterversammlung vom 16. März 2018 wurde Winfried Gretz nach zwei Jahren als Geschäftsführer mit sofortiger Wirkung abberufen. Gretz hatte in der Belegschaft für Unmut gesorgt, weil er den Speditionsbereich aufgegeben und Fahrer entlassen hatte. Hans Werner Patzke wurde als Geschäftsführer zurück geholt. Er war war bereits von Juli 2000 bis März 2016 in dieser Funktion tätig und bis dahin seit 36 Jahren im Unternehmen gewesen. Am 30. April 2019 folgte Jürgen Nordhus an die Spitze des Unternehmens. Dresselhaus ist ein mittelständisches Unternehmen mit Kunden in Maschinen-, Anlagen- und Landmaschinenbau sowie in der Möbelindustrie, der Autozulieferindustrie, der Hausgerätebranche und in Baumärkten. Das Unternehmen wurde 1950 von Josef Dresselhaus in Bielefeld gegründet. 1994 wurde in Herford-Diebrock ein Neubau für Verwaltung und Logistik errichtet. 2015 wurde das neue Logistikzentrum Handel in Lemgo bezogen, von dem aus Bau- und Fachmärkte beliefert werden. Das Unternehmen gehörte zuletzt vier Stämmen der Gründerfamilie.

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