Herford

Warum ein 60-jähriger Triathlet aus Herford regelmäßig Blut spendet

Stephan Kalisch lässt sich fünf bis sechs Mal im Jahr Blut entnehmen. Darin sieht der Sportler auch für sich persönlich einen großen Vorteil.

Seltene Ruhephase: Stephan Kalisch beim Blutspendetermin mit Sandra Käfke vom Uni.Blutspendedienst OWL Herford. Foto: Philipp Quest | © Philipp Quest

09.08.2019 | 09.08.2019, 16:00

Herford. 3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren und anschließend noch 42 Kilometer laufen. Und das Ganze in unter zwölf Stunden. Was für viele nach unüberwindbaren Distanzen klingt, ist für Stephan Kalisch der Indikator seiner Fitness. Und trotz dieser körperlichen Höchstleistungen und monatelangen Trainingsphasen geht der 60-jährige Triathlet aus Herford regelmäßig zum „Uni.Blutspendedienst OWL“ im Klinikum Herford und sieht darin einen Vorteil. „Sollte irgendetwas mit meinem Blut nicht stimmen, würde ich hier direkt eine Rückmeldung bekommen“, sagt Kalisch, während er die Ärmel für die anstehende Blutspende hochkrempelt.

Fünf bis sechs Mal im Jahr kommt er ins Klinikum Herford, um Blut zu spenden und weiß die regelmäßige Kontrolle seines Gesundheitszustands zu schätzen. „In den elf Jahren, in denen ich nun Blut spende, habe ich mich noch nie schlecht nach einem Termin gefühlt oder musste mich sportlich einschränken“, berichtet er von seinen Erfahrungen. „Mein Körper muss das Blut zwar aus eigenen Kräften erneuern, aber durch die Routine ist er darauf bereits eingestellt und bezieht dadurch neue Energie, die mich allein schon aus sportlicher Sicht nach vorne bringt“, sagt er. Dabei ging es ihm ursprünglich gar nicht um das eigene Wohl, sondern vielmehr um die Möglichkeit, als rundum gesunder Mensch anderen dabei zu helfen, auch wieder gesund zu werden.

Auch mit 60 Jahren noch ein WM-Ziel vor Augen

So hatte der zweifache Familienvater bereits vor vielen Jahren 40.000 DM bei einer Sponsorenaktion für wohltätige Zwecke auf dem „Spinning Bike“ eingesammelt, am „Wings for Live World Run“ teilgenommen, bei dem die Einnahmen zu 100 Prozent an die Rückenmarksforschung gehen und setzt so immer wieder seinen eigenen unbändigen Bewegungsdrang für eben jene ein, die sich nicht bewegen können. Letztlich sei es aber seine Frau gewesen, die ihn auf das Blutspenden aufmerksam gemacht habe, gesteht der Hochleistungssportler, der 2006 mit dem Triathlon angefangen hat und heute an internationalen Wettkämpfen, auch auf Ironman-Niveau, teilnimmt.

Dabei geht es ihm weniger um das Kräftemessen mit Gleichgesinnten als vielmehr um die Teilnahme an sich. „Die Wettkampf-Ergebnisse sind für mich eine Bestätigung, dass man als zweifacher Familienvater und frisch gebackener Opa noch in der körperlichen Verfassung ist, Sport auf diesem Niveau auszuüben“, ist er dankbar und hat sich mit der Klapprad-WM in Pfronten bereits ein neues Ziel für 2020 gesetzt.

Denn einfach mal still sitzen bleiben, das scheint dem 60-jährigen Triathleten aus Herford höchstens beim Blutspenden zu gelingen. „Aber dafür brauche ich ja auch gerade mal eine Dreiviertelstunde“, lacht er und lehnt sich entspannt zurück.

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