Bünde

Warum Blutspenden so wichtig ist und wofür die Konserven eingesetzt werden

Der Weltblutspendetag soll auf die steigende Relevanz von Blutspenden aufmerksam machen. In Bünde gibt es gleich zwei Organisationen, die regelmäßig Blutspenden durchführen

14.06.2019 | 14.06.2019, 06:00

Bünde. Heute ist Weltblutspendetag. Dieser Gedenktag wird seit 2004 jedes Jahr am 14. Juni begangen, um auf die Notwendigkeit von Blutspenden aufmerksam zu machen. Denn obwohl die Spendebereitschaft vielerorts sinkt, sind Blutreserven weiterhin unverzichtbar für viele medizinische Eingriffe. Wer Gutes tun möchte, kann auch in Bünde spenden.

Werden gebraucht: In diesen Beuteln wird gesunden Menschen das Blut abgenommen. Wenn nötig, wird es Kranken oder Verletzten verabreicht. - © Bernd Wüstneck
Werden gebraucht: In diesen Beuteln wird gesunden Menschen das Blut abgenommen. Wenn nötig, wird es Kranken oder Verletzten verabreicht. | © Bernd Wüstneck

Grundsätzlich läuft eine Blutspende in Deutschland überall ähnlich ab: Der Spender muss zuerst einen umfangreichen Fragebogen ausfüllen, in dem er unter anderem über etwaige Krankheiten, Medikamente oder Auslandsaufenthalte informiert. Im Anschluss folgen eine Untersuchung und ein Arztgespräch. Die Spende selbst dauert dann lediglich fünf bis zehn Minuten – in diesem Zeitraum werden dem Spender 500 Milliliter Blut abgenommen. Es wird empfohlen, sich im Anschluss auszuruhen und für den Rest des Tages auf anstrengende Aktivitäten zu verzichten.

Wer operiert wird, braucht oft auch eine Blutspende

„Ohne Blutspenden lassen sich viele Operationen nicht durchführen. Schließlich kann man menschliches Blut nicht durch eine andere Substanz künstlich ersetzen. Von daher sind Ärzte immer auf freiwillige Hilfe angewiesen", sagt Cornelius Knabbe, Leiter des Uni-Blutspendedienstes OWL. Der Blutspendedienst setzt sich als Teil des Herz- und Diabeteszentrums Bad Oeynhausens für die Herstellung von Blutprodukten in der Umgebung ein.

Auch hier vor Ort gibt es eine Anlaufstelle für Interessierte: Das Spendezentrum an der Brunnenallee 35, in unmittelbarer Nähe zum Lukas-Krankenhaus, kann jeden Dienstag und Mittwoch besucht werden. „Wer möchte, darf gerne zur Erstuntersuchung vorbeikommen. In der Regel machen wir dann einen Termin für die Blutspende, in Einzelfällen erfolgt die Entnahme auch direkt", erklärt Knabbe. Das gespendete Blut werde im Anschluss nach Bad Oeynhausen geschickt, wo es verarbeitet und anschließend an die kooperierenden Krankenhäuser weitergeleitet wird – auch an das Lukas-Krankenhaus.

Die Schere zwischen Vorrat und Bedarf geht auseinander

„Das ist ein gut ausbalanciertes System. Doch leider sinkt die Zahl der Spenden jährlich um ein paar Prozent, da es immer weniger Freiwillige gibt. Gleichzeitig steigt der Blutbedarf in den Krankenhäusern", so Knabbe. Demnach ginge die Schere zwischen Vorrat und Bedarf immer weiter auseinander. Im Herzzentrum habe man zwar noch keine Operation aus Blutmangel absagen müssen, doch in Zukunft könnte ein Engpass bei den Blutvorräten zum Problem werden. Gerade deshalb sei es so wichtig, dass neben den Dauerspendern auch neue Spender mobilisiert werden, wie der Leiter des Spendedienstes betont.

Nicht nur beim Uni-Blutspendedienst, sondern auch beim Deutschen Roten Kreuz haben Bünder regelmäßig die Möglichkeit, Blut zu spenden. Viermal im Jahr lädt der hiesige Ortsverein des DRK dazu ins DRK-Haus ein. „Zu diesen Terminen kann jeder ab 18 Jahren ohne Ankündigung erscheinen", sagt Rotkreuzleiter Frank Mäsker. Gibt es bei der ärztlichen Untersuchung keine Probleme, spendet man direkt im Anschluss. Nachher dürfe man sich gerne am vorbereiteten Imbiss stärken. Auch in Dünne, Stift Quernheim und anderen Ortsteilen ruft das DRK viermal jährlich zur Spende auf.

In Bünde gibt es einen positiven Trend

Obwohl die durchschnittlichen Zahlen in Deutschland zurückgehen, berichtet Mäsker von einer wachsenden Spendebereitschaft im Raum Bünde: „In vielen Städten gibt es momentan leider eine negative Entwicklung. Umso mehr freuen wir uns, dass hier vor Ort die Anzahl der Spenden leicht steigt." Momentan kämen etwa 60 bis 80 Personen zu den Terminen im DRK-Haus. Mithilfe von Aktionen an Schulen und in Sportvereinen versuche das DRK, stetig neue Leute auf das Thema aufmerksam zu machen.

Um diese positive Tendenz auch in Zukunft halten zu können, seien Erstspender immer willkommen. Laut Mäsker profitiert man davon sogar selbst: „Wer sein Blut zur Spende bereitstellt, erfährt seine Blutgruppe und bekommt eine ausführliche Blutuntersuchung – und zwar vollkommen kostenlos." Allen Personen, die Angst oder Zweifel vor dem Spenden haben, rät Rotkreuzleiter Mäsker deshalb: „Einfach mal vorbeikommen und sich umschauen!"