Kreis Herford

Unfälle: Warum es immer häufiger auf den Straßen im Kreis Herford kracht

Pkw-Fahrer nutzen immer häufiger ihre Smartphones am Steuer. Das führt nicht selten zu Auffahrunfällen. Doch das ist nicht der einzige Grund.

Handy & Unfälle - sie stehen in einem gefährlichen Zusammenhang. | © Frank-Michael Kiel-Steinkamp

Angelina Kuhlmann
06.07.2019 | 06.07.2019, 11:30

Kreis Herford. Donnerstagnachmittag Vlothoer Straße Herford: Ein 52-jähriger Niederländer bremst seinen Pkw, weil er in eine Straße abbiegen will. Der Fahrer im Wagen hinter ihm schafft es noch anzuhalten, doch ein 23 Jahre alter Ford-Fahrer merkt zu spät, dass die Fahrzeuge vor ihm gestoppt haben. Er fährt hinten drauf und schiebt die beiden Wagen ineinander. 12.000 Euro Schaden. Ein ähnliches Szenario gibt es am Mittwoch auf der B61. Und das sind nur zwei Meldungen von vielen, die innerhalb eines Monats bei der Kreispolizei Herford eingehen.

Vor allem Auffahrunfälle würden im Vergleich zu den vergangenen Jahren zunehmen, sagt Polizeisprecherin Katarina Uphoff. "Wir sehen da einen ansteigenden Trend", sagt sie. Zwar könne die Polizei im laufenden Jahr keine genauen Zahlen nennen, aber zumindest die Tendenz angeben.

Bußgelder in NRW wurden erhöht

Für die gestiegene Anzahl bei Auffahrunfällen gibt es vor allem zwei Gründe: Die Leute sind zu schnell unterwegs und zu oft mit dem Handy in der Hand beschäftigt. "Das Handy ist mit die Hauptursache", so Uphoff. Und das obwohl in NRW das Bußgeld für Smartphones am Steuer von 60 auf 100 Euro erhöht worden ist. Leider sei die Dunkelziffer in diesem Fällen sehr hoch. Doch alleine bei einer größeren Aktion gegen Handysünder Anfang Mai kontrollierten die Beamten im Kreis Herford 120 Fahrzeuge an einem Tag. 25 davon überraschten sie dabei mit dem Smartphone in der Hand.

Und dann ist da noch die hohe Geschwindigkeit, die einige Fahrer an den Tag legen. "Dadurch wird dann natürlich auch der Abstand nicht eingehalten", sagt Uphoff. Durch eine Ablenkung werde ein Auffahrunfall wahrscheinlicher.

Die Themen Unfälle und Geschwindigkeit sind auch in den Kreisstädten immer wieder Diskussionsthema. In Herford gab es zuletzt die Forderung eines Bürgers, in der Innenstadt auf allen Straße Tempo 30 einzuführen. Das stieß nicht auf viel Gegenliebe. Lothar Sobek vom Ordnungsamt Herford wies in dem Zuge darauf hin, dass vom vorgeschriebenen Tempo 50 in Städten nur in begründeten Ausnahmefällen abgewichen werden könne. Die Diskussion im Verkehrsausschuss der Stadt führte dennoch dazu, dass die Grünen einen Antrag stellten, um prüfen zu lassen wo eine geringere Geschwindigkeit vielleicht doch sinnvoll sein könnte. sinnvoll sein könnte.