Kreis Herford

Trockenheit: Wer jetzt Zigaretten in die Natur wirft, riskiert einen Brand

Immer noch entsorgen Raucher ihre Kippen in der freien Natur und nehmen damit eine Katastrophe in Kauf. Denn es hat seit vielen Tagen nicht geregnet.

Illustration: Eine brennende Zigarette liegt auf dem Waldboden, aufgenommen am 26.07.2018 bei Oderbrück. | © Frank May/picture alliance | Verwendung weltweit

Angelina Kuhlmann
05.07.2019 | 05.07.2019, 06:00

Kreis Herford. Richtig geregnet hat es schon seit fast einem Monat nicht mehr im Kreis Herford. Es ist zwar merklich kühler geworden - aber es bleibt extrem trocken. Das sorgt vor allem bei der Feuerwehr für höchste Alarmbereitschaft. Erst am vergangenen Sonntag löste eine achtlos weggeworfene Zigarette in Spenge einen kleinen Flächenbrand aus. Und auch die Feuerwehr in Löhne musste deswegen schon ausrücken. Die trockene Vegetation sei zurzeit ein gefährlicher potenzieller Brandherd, sagt Feuerwehr Pressesprecher Christoph Büker.

"Wir können von Glück reden, dass es noch keine größeren Flächenbrände gegeben hat", sagt Büker. Obwohl es so trocken sei, würden die Menschen im Kreis Herford nämlich weiter ihre noch glimmenden Zigaretten in die Umwelt werfen. "Sie werfen die zum Beispiel in Gullydeckel, weil sie denken, dass da ja Wasser ist und sie ausgehen", so Büker. Dass aber selbst das Innere der Schächte momentan sehr trocken sei, daran würden die meisten nicht denken. "Wir hatten es in letzter Zeit häufiger, dass wir zu qualmenden Gullydeckeln gerufen wurden", berichtet Büker.

Auslöser für viele Feldbrände sind Zigaretten

Doch viel, viel größer sei die Gefahr durch die weggeworfenen Zigaretten in der Nähe von Feldern und Waldflächen. "Auch wenn wir hier im Kreis Herford keine wahnsinnig großen Waldbestände haben, ist es gefährlich", so Büker. An der Wittekindstraße in der Nähe des Unternehmens Brax hätte zum Beispiel vor kurzer Zeit eine Böschung Feuer gefangen, sagt Büker. "Ursache war vermutlich eine aus dem Autofenster geworfene Kippe." Bei dieser Witterung sei das hoch gefährlich. "Wir beobachten es auch ganz oft, dass Feldbrände ihren Anfang am Rand eines Gehwegs haben. Dort liegt dann eine Zigarette", erklärt der Feuerwehrmann. Er bittet alle Bürger im Kreis Herford Zigaretten nicht einfach aus dem Autofenster zu werfen, sondern sie richtig zu entsorgen.

Ein weiterer Grund für Feldbrände seien landwirtschaftliche Maschinen. Fangen die an einer Stelle Feuer und stehen auf einem Feld, dann kann sich der Brand momentan schnell ausbreiten. Die Feuerwehr sei deswegen zur Zeit - und solange es keine ausreichenden Regenfälle gibt - in erhöhter Anspannung. Noch mal extremer werde es, wenn zur Trockenheit hohe Temperaturen kommen. "Dann müssen unsere Rettungskräfte auch oft ausrücken, um Wohnungstüren zu öffnen, weil dort jemand umgekippt ist", ergänzt Büker.

Schädlich für die Natur und Tiere

Abgesehen von der hohen Brandgefahr, die die Glimmstängel ausstrahlen, bildet die Entsorgung in der Natur einen hohen Umweltschaden. Jede Zigarette enthält Schadstoffe, die so nicht nur ins Grundwasser gelangen können, sondern auch das Leben von Tieren negativ beeinflussen und gar beenden können. Darüber hinaus kann die falsche Entsorgung nicht nur gefährlich werden. Darauf steht auch ein Bußgeld: In der Stadt Herford kann das Ordnungsamt ein Bußgeld von 50 Euro für das Verunreinigen von Verkehrsflächen und Anlagen durch zum Beispiel Zigaretten verhängen.