War Rache das Motiv für den tödlichen Messerangriff in Hiddenhausen?

Hiddenhausen. Der Messerstecher von Hiddenhausen, der in der Nacht zum Freitag den 31-jährigen Ibrahim A. (Name geändert) auf offener Straße tötete, ist gefasst. Der Mann hatte sich am Freitagnachmittag bereits der Herforder Polizei an der Hansastraße – dort wo auch die Mordkommission &bdquo;Eilshausen" ihren Sitz hat – gestellt. Am Samstag erließ ein Richter Haftbefehl gegen den 30-Jährigen. Der Mann soll nach dem bisherigen Stand polizeibekannt sein. Die Mordkommission ist dabei, dem Motiv für die Tat auf den Grund zu gehen und auch zu klären, ob weitere Personen in das Verbrechen verwickelt sind. &bdquo;Allein hätte ihn der Täter nicht niederstechen können", sagt ein Freund des Opfers. Der junge Mann hat gerade mit seiner Freundin am Tatort in Eilshausen dem Opfer gedacht. &bdquo;Wir sind zusammen in Bünde zur Schule gegangen", berichtet der Freund weiter. &bdquo;Er war freundlich, fröhlich, hat alle seine Freunde immer mit Habibi, das heißt Schatz, angesprochen", erzählt der junge Bünder weiter. Denn neben seinem Job als Küchenmonteur habe A. auch noch als Sicherheitsmann gearbeitet. "Das ganze Clan-Gerede ist totaler Quatsch" Wo genau das Motiv liegt ist bislang noch unklar. &bdquo;Dieses ganze Clan-Gerede", betont der Freund aber, &bdquo;ist totaler kompletter Quatsch. Nur weil seine wie auch meine Familie aus dem Libanon kommt." Er geht davon aus, dass es um eine reine Beleidigung ging. Der mutmaßliche Täter ist Angehöriger einer jesidischen Familie und das Verhältnis zwischen den beiden Glaubensrichtungen ist manchmal alles andere als spannungsfrei. Wurde das Opfer vom Täter in eine Falle gelockt? Tage zuvor sei es zu einem ersten Aufeinandertreffen zwischen Ibrahim und dem späteren Täter gekommen. Dieses Treffen sei eskaliert und schließlich in eine Schlägerei ausgeartet. Ibrahim habe ihm die Nase gebrochen, das habe der Täter wohl nicht auf sich sitzen lassen wollen und A. am Freitagabend in eine Falle gelockt. Ibrahim A habe sich am Abend seines Todes kurz von seiner Freundin verabschiedet und gesagt, dass er gleich wieder da sei. Die rund 500 Meter zur Kreuzung ging er dann wohl zu Fuß. &bdquo;Ich bin überzeugt, dass da mehr Leute dabei gewesen sind", wiederholt der Freund. &bdquo;Er war viel zu groß und zu stark. Das hat schon mehrere gebraucht, um ihn zu treffen." Nach dem bisherigen Stand fand der tödliche Angriff wohl auf der gegenüber liegenden Straßenseite statt. Helfer, die den zu diesem Zeitpunkt noch lebenden 31-Jährigen dann an der Straße fanden, legten ihn dann zur Versorgung auf den Platz vor der Bäckerei. Neben den jungen Paar aus Bünde nehmen viele weitere Menschen Abschied von dem 31-jährigen Deutsch-Libanesen. Weitere Kerzen, Blumen, Karten sind am Wochenende abgelegt worden. Immer wieder halten junge Leute an der Bäckerei. An einem Stein ist eine libanesischen Flagge angebracht. &bdquo;Er war einfach ein guter Mensch, mehr gibt es dazu nicht zu sagen", erklärt ein anderer junger Mann mit Baseballkappe, der mit seinem grauen Audi nahe des Tatorts an der Kreuzung Bünder Straße /Löhner Straße geparkt hat. Ein Ehepaar aus Coesfeld steht einen Moment an den Blumen. &bdquo;Ich habe davon gehört. Ich weiß nicht, ob er ein guter Mensch war oder nicht", sagt die Frau, die anonym bleiben möchte. Die Tat erschüttere sie. &bdquo;Das ist ein Zeichen für die Verrohung unserer Gesellschaft." Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen war der Deutsch-Libanese mit mehreren Stichen getötet worden. Gegen 23.30 Uhr war der junge Mann auf dem Boden liegend entdeckt worden. Noch in der Nacht hatten Bielefelder und Herforder Polizeibeamte die Mordkommission &bdquo;Eilshausen" gebildet. Am Freitagmorgen war der Leichnam des 31-jähringen in der Gerichtsmedizin in Münster untersucht worden. Parallel zu den den Untersuchungen der Forensiker hatte die Mordkommission von einem Hundeführer mit seinem Diensthund nach weiteren Spuren suchen lassen. Der Leichnam des Opfers wurden mittlerweile von der Staatsanwaltschaft zur Beerdigung freigegeben. Der 31-Jährige, so der Freund weiter, soll am Mittwoch im Libanon beigesetzt werden. "Dorthin ist jetzt auch seine Familie gereist."

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