Mordkommission ermittelt nach blutigem Messerangriff im Bielefelder Süden

Bielefeld. Erneut erschüttert ein folgenreicher Messerangriff die Stadt. Am Donnerstag, 31. Juli, löste der Vorfall einen Großeinsatz der Polizei im Bielefelder Stadtteil Brackwede aus. Zahlreiche Streifenwagen eilten zu mehreren Tatorten. Polizisten konnten relativ schnell einen Tatverdächtigen festnehmen. Inzwischen hat eine Mordkommission der Kripo die Ermittlungen übernommen. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei kam es gegen 13.55 Uhr zu einem Streit zwischen zwei Männern in der Q1-Tankstelle an der Gotenstraße. Ein 20-jähriger Mann soll mit einem Mercedes vorgefahren sein und habe dann im Verkaufsraum der Tankstelle einen Streit angefangen. Wie ein Zeuge berichtete, soll das Opfer der Bluttat ein Mitarbeiter der Tankstelle sein. Nach Angaben von Polizeisprecherin Hella Christoph eskalierte die Situation in der Tankstelle, und der junge Mann stach plötzlich mit einem Messer zu. Ähnlicher Fall aus dem März: Messerangriff in Bielefeld: Ermittler geben neue Details bekannt Die Ermittler gehen davon aus, dass der Tatverdächtige den 24-jährigen Angestellten mit einem Messer mehrfach getroffen und schwer verletzt hat. Nach bisher unbestätigten Informationen soll der Angreifer sein Opfer im Gesicht und am Hals getroffen haben. Dieser ergriff daraufhin die Flucht und rannte über den angrenzenden Parkplatz weiter in Richtung Normannenstraße und schließlich über einen Durchgang zur belebten Hauptstraße. Zeugen rufen die Polizei, als sie den blutüberströmten Mann sahen Zeugen alarmierten die Polizei, nachdem sie den blutüberströmten Mann flüchten sahen und bemerkten, dass ihn ein Mann weiterhin verfolgte. Die Blutspur des 24-Jährigen führte direkt zu einem Bäcker an der Hauptstraße, wo er Schutz vor dem Angreifer suchte. Dort trafen Einsatzkräfte kurze Zeit später ein und nahmen sich des Schwerverletzten an. Zeugen sollen den Verfolger kurz vor dem Erreichen der Bäckerei überwältigt und zu Boden gerungen haben. Polizeibeamte konnten daher den 20-jährigen Mann kurz darauf festnehmen, nach Angaben der Polizei ist der 20-jährige Bielefelder dringend tatverdächtig. Nach Angaben eines Zeugen sei der mutmaßliche Täter mit einem Begleiter in dem silbernen Mercedes vorgefahren. Welche Rolle der gespielt haben könnte oder ob er mit der Tat gar nichts zu tun hat, ist noch offen. Der Mercedes E270 stand noch Stunden nach der Tat mit laufendem Motor an Ort und Stelle. Es wurde offenbar herrenlos zurückgelassen. Nach Informationen der Redaktion soll es sich um den Wagen des Vaters des 20-jährigen Brackweders handeln. Das Opfer kannte den Angreifer angeblich nicht Das Opfer wurde per Rettungswagen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, war aber ansprechbar und konnte noch vor Ort befragt werden. Demnach soll der 24-Jährige ausgesagt haben, den Angreifer persönlich nicht zu kennen. Zum Thema: War Messer-Attacke vor Bielefelder Disco &bdquo;Prime“ Notwehr? Opfer in kritischem Zustand Polizeisprecherin Hella Christoph konnte am Donnerstag noch nicht abschätzen, wie schwer die Verletzungen des 24-Jährigen sind und ob diese womöglich lebensgefährlich sind. Weil ein Täter mit jedem Stich in Richtung Körper und Kopf den Tod des anderen zumindest billigend in Kauf nimmt, wurde eine Mordkommission zur Aufklärung der Tat eingerichtet. Ob sich der aktuelle Verdacht in Richtung versuchtes Tötungsdelikt bestätigen lässt, wird sich erst durch die weitere Befragung von Zeugen, die Spurensicherung und die Einschätzung der Ärzte ergeben. Großräumige Polizei-Absperrungen in Brackwede Die Polizei sperrte den Tatort – also das Tankstellengelände an der Gotenstraße –, aber auch den kompletten Fluchtweg inklusive des Parkplatzes bis hin zur Bäckereifiliale an der Hauptstraße ab. Um die Spuren – insbesondere die lange Blutspur des Opfers – in Ruhe sichern zu können, wurde der Bereich zwischen Normannenstraße, Gotenstraße und Wikingerstraße großräumig abgesperrt. Auch der Durchgang hinter der Bäckerei sowie Teile der Hauptstraße wurden teilgesperrt. Autoverkehr wie auch die Stadtbahnen konnten allerdings den Einsatzort an der Hauptstraße passieren. Verkehrsteilnehmer, die ihre Fahrzeuge auf dem Parkplatz zwischen Normannen- und Gotenstraße geparkt hatten, hatten allerdings das Nachsehen: Sie kamen über Stunden nicht zu ihren Fahrzeugen. Polizei bittet Ladenbesitzer um die Herausgabe von Videoaufnahmen Die Polizei vernahm im Laufe des Tages zahlreiche Augenzeugen. Parallel baten die Beamten in den Geschäften entlang des Durchgangs um die Herausgabe möglicher Videoaufnahmen, um das weitere Tatgeschehen rund um die Verfolgungsjagd aufzuklären. Ob der Täter dabei nochmals auf sein Opfer einstach, konnte die Polizei noch nicht beantworten. Die Ermittlungen dauern an. Auch interessant: Terrorattentat in Bielefeld: Bielefelder Messerangreifer ist gefasst – Opfer außer Lebensgefahr

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