Engers neuer Bürgermeister im Interview: Das will er anders machen als sein Vorgänger

Herr Böske, was war der Moment, in dem es für Sie real geworden ist, dass Sie die nächsten fünf Jahre Engers Bürgermeister sein werden? Am Wahlabend hab ich das noch gar nicht so richtig verstanden. Am nächsten Tag hat man das erst richtig realisiert, dass die Wahl nun gewonnen ist. Aber wenn ich morgens das Rathaus betrete und dann steht da &bdquo;Bürgermeister Stefan Böske“, dann muss ich noch ab und zu schmunzeln, freue mich aber! Wahlabend zum Nachlesen: Stefan Böske ist Engers neuer Bürgermeister .responsive23-maKOPIxYiF0WgXpG-bar-horizontal-buerg-oberbuergemeisterwahl-wahl { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-maKOPIxYiF0WgXpG-bar-horizontal-buerg-oberbuergemeisterwahl-wahl { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-maKOPIxYiF0WgXpG-bar-horizontal-buerg-oberbuergemeisterwahl-wahl { padding-top: 142.86%; } } Was war ihr erster Termin als neuer Bürgermeister? Die ersten Termine waren Mitarbeiter kennenzulernen. Heute habe ich es zu 90 Prozent geschafft, alle Mitarbeiter kennenzulernen. Ich war im Hallenbad, war in der Kläranlage, am Bauhof. Bin hier bereits am Montag durchs Haus gegangen und habe versucht, alle anzutreffen. Damit die auch wissen: Da ist ein Neuer und wer ist das. Was ist denn die größte Umgewöhnung in dem neuen Job für Sie? Alles. Die größte Umgewöhnung ist, Chef von 200 Leuten zu sein und in kurzer Zeit Entscheidungen treffen zu müssen. Und man sollte in diesem Amt entscheidungsfreudig sein und das wird auch erwartet. Eine Ära geht zu Ende: Engers (Ex-)Bürgermeister über Bilanz, Wehmut und neue Wege Sie sind Bürgermeister einer Kommune mit einer sehr schlechten Haushaltslage geworden. Das gibt Ihnen einen sehr engen Rahmen vor, was vor Ort überhaupt möglich ist. Wie wollen Sie sich da als Bürgermeister in Enger überhaupt von Ihrem Vorgänger abheben? Was die eigentliche Haushaltslage betrifft, wird’s natürlich schwierig. Da sind wir aber auch immer schon im Wahlkampf konsequent gewesen und haben gesagt, dass wir mit keinen anderen finanziellen Umständen arbeiten können als der vorherige Bürgermeister. Da habe ich auch ausdrücklich nie Versprechungen gemacht, bei denen ich wusste, dass ich die wahrscheinlich nicht einhalten kann. Der Wähler erkennt das. Aber wie wollen Sie sich konkret abheben? Durch Priorisierung. Priorisierung heißt zum Beispiel auch das Angehen der Umgestaltung der Grundschule Enger-Mitte. Außerdem durch kluges Abzapfen von Fördermitteln. Das hat mein Vorgänger auch schon gemacht, aber das führen wir weiter. Es müssen aber auch nicht immer nur die ganz großen Entscheidungen sein. Es können auch die kleinen, schnellen Entscheidungen sein. Ein Beispiel: In einer 30er-Zone kann man nicht mehr erkennen, dass man da 30 fahren muss. Die Markierung auf der Straße ist abgefahren. Das muss nicht ein halbes Jahr dauern. Das kann relativ schnell gehen. Kommunalwahl 2025: Alle Ergebnisse der Stichwahl in Enger im Überblick Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Stefan Böske (@stefan_boeske) Das ist wahrscheinlich schnell umsetzbar bei Straßen, die in der Zuständigkeit der Stadt liegen. Bei vielen Straßen ist aber der Kreis Herford oder der Landesbetrieb Straßen NRW zuständig... Da kann man nur versprechen, dass man an geeigneter Stelle nervt. Da haben wir sonst keinen Einfluss. Wobei wenn es den Kreis betrifft, dann freue ich mich natürlich, dass wir Mirco Schmidt als Landrat haben. Den ruf ich zur Not per Handy an. Sie übernehmen ja nicht nur den Haushalt der Stadt Enger, sondern diverse laufende Projekte wie die Innenstadtsanierung. Welche eigenen Projekte wollen Sie in ihrer Amtszeit anstoßen? Da habe ich schon ein paar gute Gedanken, aber die will ich noch nicht äußern. Denn wenn ich die äußere und es kann nicht umgesetzt werden, dann blamier ich mich (lacht). Aber es wurden schon ein paar erfolgversprechende Gespräche in dieser Hinsicht geführt. Wo wir schon von laufenden Projekten sprechen: Was ist der Stand beim Neubaugebiet Nordhof? Ein größeres Gebäude ist bereits als Rohbau erstellt und für zwei weitere Gebäude liegen Bauanträge vor. Das Gebiet entwickelt sich nunmehr auch sichtbar. Wie wollen Sie als erster CDU-Bürgermeister in Enger lokal konservative Akzente setzen? Ich will diesen Schwerpunkt gar nicht so sehr auf &bdquo;konservativ“ gelegt haben, sondern ich möchte sachbezogen gute, ideologiefreie Politik machen. Ich will ein Bürgermeister für alle Engeraner sein, unabhängig davon, ob sie mich gewählt haben oder nicht. Als konservativer Bürgermeister laufen Sie aber vielleicht nicht jedem Trend nach. Das Gendern, auch in der Verwaltung, stört mich aber schon sehr. Aber ob konservativ sein eine andere Stadtplanung bedeutet, das glaube ich zum Beispiel gar nicht. Natürlich möchte man auch seine eigenen Akzente setzen, aber nach Möglichkeit, und da halte ich es mit meinem Vorgänger Thomas Meyer, möchte ich bei den Entscheidungen alle Fraktionen mitnehmen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford .responsive23-MdpbPTQFMf7i43ul-map-ergebnisse-buergermeister-enger { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-MdpbPTQFMf7i43ul-map-ergebnisse-buergermeister-enger { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-MdpbPTQFMf7i43ul-map-ergebnisse-buergermeister-enger { padding-top: 142.86%; } } Die CDU hat ja schon einmal einen Antrag gestellt, das Gendern in der Verwaltung wieder abzuschaffen. Kommt dazu wieder was? Da wird was kommen. Ist man dann nicht schon wieder beim Thema Kulturkampf? Könnte man so sehen. Aber auch hier im Hause wird das Gendern kritisch gesehen und zwei Drittel der Bevölkerung lehnen es ab. Wie wollen Sie in den polarisierten Zeiten, in denen wir leben, als Bürgermeister Vertrauen in Demokratie stärken? Durch gute sachorientierte Arbeit, die gut nach außen kommuniziert wird. Ich sehe das Rathaus und die Verwaltung auch als Servicestelle an. Als Stelle, wo der Bürger auch eine Dienstleistung erhalten kann. Denn der Bürger muss dem Rat und der Verwaltung vertrauen! Und ich glaube, das kann er auch. Der Bürger bekommt politische Arbeit vor Ort häufig aber erst mit, wenn es ihn betrifft und zum Beispiel die Grundsteuer erhöht wird... Ich ermuntere den Bürger, an politischen Diskussionen teilzunehmen. Ich ermuntere den Bürger, sowohl in eine Ausschuss- als auch eine Ratssitzung reinzukommen. Das ist Transparenz. Auch die gesamte Verwaltung steht für Rückfragen zur Verfügung. Ich versuche auch, so viele repräsentative Termine wie möglich wahrzunehmen. Auch hier möchte ich nah am Bürger sein, damit der Bürger auch weiß: Wer ist der Bürgermeister und wie tickt der. 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