Parteien in Enger und Spenge: Zu bequem für Social Media?

&bdquo;Das Internet ist für uns alle Neuland.“ Dieser berüchtigte Satz von Ex-Kanzlerin Angela Merkel ist mittlerweile auch schon stolze zwölf Jahre alt, doch immer noch aktuell. Auch ein Dutzend Jahre später hängt die Politik der technischen Entwicklung hinterher - und wie sich nun zeigt, vor allem auch die Lokalpolitik. Wie wir diese Woche berichteten, spielen soziale Medien bei einigen Parteien in Enger und Spenge eine mehr als untergeordnete Rolle im Wahlkampf zur anstehenden Kommunalwahl. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Eine Sache vorweg: Allen Kandidatinnen und Kandidaten der demokratischen Parteien gebührt zunächst einmal Respekt für ihr Engagement. Immer weniger Menschen sind bereit, sich in der Lokalpolitik einzubringen. Es ist ein Ehrenamt mit wenig Dank, bei dem die Anfeindungen zunehmen. Es mutet vermessen an, dass man diesen ehrenamtlich Engagierten - denn das sind die meisten Parteimitglieder in der Lokalpolitik - nun auch noch abverlangt, professionelle Social-Media-Kampagnen zu betreiben - und das nicht nur in Wahlkampf-Zeiten. Denn solche Kampagnen sind vor allem zeit- und arbeitsintensiv. Alle Wahl-Texte gesammelt: Kommunalwahl 2025 im Kreis Herford Parteien können sich da nicht einfach herausreden Doch auf dieser Argumentation kann sich Lokalpolitik 2025 nicht ausruhen. Es kann nicht sein, dass eine Partei seit 2023 nichts mehr auf ihrem Facebook-Profil veröffentlicht hat (wie bei der FDP Enger). Es kann nicht sein, dass eine Partei ihre Ratskandidaten weder auf Social Media noch auf ihrer Homepage vorstellt (wie bei den Grünen in Spenge). Es kann nicht sein, dass der Instagram-Kanal einer Partei so gut wie gar nicht genutzt wird (CDU und Grüne Spenge). Parteien können sich da nicht einfach herausreden. Denn einige von ihnen schaffen es ja. Die SPD und CDU in Enger veröffentlichen sowohl auf Facebook als auch auf Instagram regelmäßig ihre Beiträge. Die Kandidaten haben jeweils eigene Social-Media-Kanäle, auf denen zusätzlich geworben wird. Wenn selbst eine Spaß-Partei wie &bdquo;Die Partei“ auf Facebook aktiver ist als fast alle anderen Parteien in Spenge (bis auf die Grünen), läuft etwas schief. Und damit wären wir noch gar nicht beim blauen Elefanten im Raum: Die erwiesenermaßen mindestens in Teilen rechtsextreme AfD hängt mit ihrer Kreis-Facebook-Seite alle Mitbewerber sowohl im Lokalen als auch auf Kreisebene ab. Sie hat dieses Jahr so viele Beiträge veröffentlicht wie jeweils alle Parteien in Enger oder Spenge zusammen. Es ist ein Riesen-Luxus, dass die Partei mit ihrer menschenverachtenden Politik weder in Enger noch in Spenge in den Stadtrat einziehen wird. Doch das liegt nur daran, dass die Partei das Personal nicht aufstellen konnte, um Direktkandidaten für die Wahl zu stellen. Sie kann nur für den Kreistag gewählt werden. Das extrem rechte Wählerpotenzial für einen Platz im Rat gäbe es aber sowohl in Enger als auch in Spenge. Das hat in diesem Jahr die Bundestagswahl in beiden Städten gezeigt. Soziale Medien dürfen 2025 kein Neuland mehr sein Solchen Entwicklungen kann seriöse Politik nur entgegenwirken, wenn sie bürgernah ist. Und bürgernah heißt 2025, auch da zu sein, wo Bürgerinnen und Bürger einen Großteil ihrer Zeit verbringen: In den Sozialen Medien. Diese dürfen auch für Lokalpolitiker in 2025 kein Neuland mehr sein. Alle Infos für Spenge: Parteien & Kandidaten: Alles Infos rund um die Kommunalwahl 2025 in Spenge Alle Infos für Enger im Überblick: Was Sie über die Kommunalwahl 2025 wissen müssen

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