Verkehrsexperiment in Enger: Grundschule soll autofrei werden

Enger. Lange ging es hin und her - soll die Poststraße an der Grundschule Enger temporär gesperrt werden oder nicht? Jetzt ist eine Richtung für die Einrichtung einer so genannten Schulstraße definiert: Am 7. Januar 2025 startet der Verkehrsversuch, die Straße an der Grundschule Enger-Mitte für Autos zu gewissen Zeiten zu sperren. Das beschloss der Engeraner Ausschusses für öffentliche Sicherheit, Ordnung und Soziales in der jüngsten Sitzung. Gegenstand war eine mögliche Gefährdung der Grundschulkinder durch die Elterntaxis im morgendlichen Verkehr auf der Poststraße vor der Schule. Nach einer Prüfung vor Ort am 16. Juli 2024 mit dem Straßenverkehrsamt, der Kreispolizeibehörde und der Verwaltung vertraten das Straßenverkehrsamt und die Kreispolizeibehörde die Auffassung, dass für die Anordnung des gewünschten Verkehrsversuches eine &bdquo;einfache“ oder &bdquo;konkrete“ Gefahr für die Sicherheit oder Ordnung des Verkehrs vorliegen müsse. Das sei mit Blick auf die ausgewertete Unfallstatistik für die Poststraße und die in der Vergangenheit geführten Gespräche nicht der Fall. Später einigten sich die Ausschussmitglieder, erneut beim Straßenverkehrsamt nachzufragen, ob diese Entscheidung endgültig sei. Zudem gab es nach Auskunft des zuständigen Fachbereichsleiters Matthias Husemann weiter Gespräche; auch mit der Bezirksregierung. Versuchsphase kann verlängert werden Stand jetzt: Die anordnenden Behörden haben sich eines Besseren besonnen; zumindest ihre Meinung geändert. Die Stadt darf einen sechsmonatigen Verkehrsversuch starten, in dem die Poststraße von 7.30 bis 8.15 Uhr und 12.30 bis 13.30 Uhr gesperrt ist. Anlieger sollen eine Ausnahmegenehmigung bekommen. Nach dem sechsmonatigen Versuch, das erklärte Husemann, sei es dann gegebenenfalls möglich - wenn die Beobachtungen des Verkehres dieses erforderten - die Versuchsphase um weitere sechs Monate zu verlängern. In dieser Zeit könnte die Stadt dann die zeitintensiven Vorbereitungen für eine &bdquo;endgültige Teileinziehung“ vorbereiten. Damit wäre die Versuchsphase beendet und die Einfahrt in die Poststraße dann zu den angegebenen Zeiten final verboten. Zunächst bereite die Stadt allerdings den Verkehrsversuch vor, werde das Verhalten der Autofahrerinnen und -fahrer so weit als möglich überwachen - und die Ergebnisse dann in die Entscheidung einfließen lassen. Mit diesem Resultat zeigte sich Stefan Böske von der CDU &bdquo;sehr zufrieden“. Der Verkehrsversuch stelle ein &bdquo;wichtiges Element zur Verbesserung der Situation“ dar. Auch die SPD und die Grünen befürworteten die Entscheidung. Gespräche mit Edeka-Wehrmann laufen Zusätzlich bestehe die Möglichkeit, die Kinder auf dem Aldi-Parkplatz und dem Parkplatz am Rathaus im &bdquo;Kiss & Ride-Modus“ zu verabschieden. &bdquo;Und“, das sagte Mathias Husemann , &bdquo;demnächst laufen auch Gespräche mit Edeka-Wehrmann. Auch dort sollten Eltern ihre Kinder aus dem Auto herauslassen und über die Ampel-Kreuzung sicher zur Schule gehen lassen können. Husemann: &bdquo;Wenn das klappt, wäre das super. Und wir wären sehr dankbar.“ Nicht einverstanden mit dem Verkehrsversuch zeigte sich Céline Joswig von der FDP. Derzeit sei &bdquo;Rechtssicherheit“ nicht gegeben, sie verwies auf die Anwohnerrechte und zudem befürchte sie wegen der Sperrung ein &bdquo;Chaos an der Ringstraße“. Böske darauf: &bdquo;Ich wundere mich, dass die FDP nicht mitgeht. Da hätte ich mir Einigkeit des Ausschusses gewünscht.“ Er vermute zudem, dass die Straße im Anschluss an den Versuch final gesperrt werde. &bdquo;Ich gehe davon aus, dass dort dann eine Schranke steht.“ Derweil erklärten die Grünen in der Sitzung, dass sie ihren Antrag auf einen &bdquo;Kiss & Ride-Streifen“ an der Bahnhofstraße erst einmal zurückziehen. Es gebe noch Abstimmungsbedarf.

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