Produktionsfirma von Engeraner Hüseyin Tabak dreht Film in Minden

Minden. Schon bald kann es in Minden heißen: &bdquo;Klappe, die Erste“ - denn schon im November sollen die Dreharbeiten der deutschen Produktionsfirma &bdquo;Epik Film“ für den Film &bdquo;Morgen war Krieg“ starten. An manchen Orten in der Stadt kann es dann von Schauspielern und Kameras nur so wimmeln. Für den Regisseur Nicolas Ehret ist es ein wahrer Glücksfall, in Minden drehen zu dürfen - und das liegt vor allem an den für ihn perfekten Gegebenheiten. Die Suche nach der Hauptlocation gestaltete sich nämlich nicht so einfach, wie der 37-Jährige zugibt. Für die Dreharbeiten braucht er einen Fluss mit einer bestimmten Breite, dessen gegenüberliegende Seite bewaldet ist sowie eine Fährstation besitzt, dessen Schiff für einige Szenen benutzt werden kann. Wochenlang hätten sie im Internet nach dem besten Standort in ganz Nordrhein-Westfalen gesucht und seien schließlich auf Minden gestoßen. &bdquo;Es war die Nadel im Heuhaufen“, sagt Ehret. Die Weser sei ideal für die Dreharbeiten, außerdem werde der Filmcrew die Fähre &bdquo;Amanda“ zur Verfügung gestellt, die aktuell nicht im Betrieb ist. Ein weiterer schöner Zufall sei, dass der Film in der Nähe des Wohnorts von Hüseyin Tabak, Gründer und Geschäftsführer der Produktionsfirma &bdquo;Epik Film“ spielt. Tabak wurde in Lemgo geboren und wohnt mittlerweile in Enger im Kreis Herford. Europa als Kriegsschauplatz Minden wird somit bald Schauplatz eines Szenarios, das am Vorabend eines Krieges in Europa spielt. Der Film &bdquo;Morgen war Krieg“ handelt von militärischen Auseinandersetzungen mitten in Europa. Was vor wenigen Jahren noch unrealistisch war, ist spätestens mit dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 hochaktuell. In dem Film greift Ehret die Verunsicherung und Angst der deutschen Bevölkerung auf, dessen Land von einer populistischen Regierung geführt wird und kurz davor steht, in den Krieg einzutreten. &bdquo;Es ist ein hypothetisches Szenario, gleichzeitig wird aber ein Bogen zwischen der deutschen Vergangenheit und der NS-Zeit zu der heutigen Zeit gespannt“, sagt der 37-Jährige. Es sei eine Spanne zwischen dem, was war und dem, was werden könnte. Deswegen habe er sich bewusst für den Titel &bdquo;Morgen war Krieg“ entschieden. Ehret betont gleichzeitig, dass er den Zuschauern keine Botschaft aufs Auge drücken möchte, viel mehr solle man sich selbst hinterfragen, ob man frei von den Fehlern der Vorfahren ist. Damit greift er das schwierige Verhältnis zwischen der Hauptfigur Jonas - der dem Krieg Widerstand leistet und Flüchtenden hilft - und seinem Vater auf, der nicht seine eigene Sicherheit aufs Spiel setzen will. Inspiration und Idee entstanden im Nordirak Die Idee für das Drehbuch kam Ehret, der Regie für Film und Fernsehen studiert hat, bereits vor einigen Jahren, als er für ein anderes Projekt als Regieassistent im Nordirak in der autonomen Region Kurdistan unterwegs war. Damals erlebte er hautnah mit, was Krieg bei den Menschen verursacht und welche Traumata das Leid nach sich zieht. &bdquo;Ich habe mir nach meiner Rückkehr nach Deutschland zum ersten Mal die Frage nach der Selbstverständlichkeit von Frieden und Wohlstand gestellt. Meine Generation kennt schließlich nichts anderes“, sagt der 37-Jährige. Um dem Film möglichst authentisch zu gestalten, habe er im Vorfeld intensive Gespräche mit Geflüchteten aus der Ukraine geführt. Nicht, um ihre Geschichte zu verfilmen, sondern um ihre Lebenserfahrung mit einfließen zu lassen. Komparsen aus OWL gesucht Die Dreharbeiten zum Film stehen noch ganz am Anfang, die Hauptrollen seien zwar besetzt, dennoch sucht Ehret noch Komparsen, die Lust haben, ein wenig Filmluft zu schnuppern. Erfahrung vor der Kamera sei nicht nötig. Interessierte können sich unter mwk-komparsen@epikfilm.com anmelden. Ehret peilt an, den Film im Laufe des kommenden Jahres fertigzustellen, sodass im Anschluss eine Filmpremiere sowie ein Kinostart stattfindet, bevor der Film im WDR ausgestrahlt wird.

Meistgelesen