Verkehrssicherheit an Grundschule in Enger: Diskussion um Schulstraße

Enger. Der Schulweg soll für die Schüler der Grundschule Enger-Mitte sicherer werden. Da sind sich die Politiker aus Enger einig. Ob die gewünschte Sicherheit dadurch gewährleistet wird, dass die Poststraße an der Grundschule zu einer sogenannten &bdquo;Schulstraße“ wird, war jüngst Thema im Ausschuss für öffentliche Sicherheit, Ordnung und Soziales. An der Poststraße herrsche regelmäßig Verkehrschaos. Das bestätigt Schulleiterin Eva Dorothee Steuer im Ausschuss. Das große Problem seien die Elterntaxis, die in großer Zahl ihre Kinder bis vor das Schultor bringen wollen. Dabei seien sie zum Teil sehr rücksichtslos gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern. Und: &bdquo;Ein ganz großer Prozentsatz fährt zu schnell. Mit so einem Karacho, da wird einem schwindelig“, sagt Steuer. Auch Ausschussvorsitzender Henning Singerhoff kennt die Verkehrslage, weil er in der Nähe gearbeitet hat: &bdquo;Ich habe mir das jahrelang angeguckt. Die Kinder gucken auch nicht richtig.“ Aus diesem Grund hat die CDU-Fraktion vorgeschlagen, die Umsetzung des neuen &bdquo;Schulstraßen-Erlasses“ des Landes NRW in der Poststraße zu prüfen und darzulegen, welche Maßnahmen zur Umsetzung erforderlich sind. &bdquo;Das ist der CDU ein großes Anliegen. Wir sind der Meinung, dass die bisherigen Maßnahmen nur wenige Auswirkungen gezeigt haben“, sagt Stefan Böske im Ausschuss. Straßenverkehrsamt hat keine Bedenken Der Erlass des Landesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr zeigt den Kommunen rechtliche Möglichkeiten auf, wie eine &bdquo;Schulstraße“ eingerichtet werden kann. Eine &bdquo;Schulstraße“ ist eine Straße, die temporär zu den Bring- und Holzeiten für den Autoverkehr gesperrt wird. Die Verwaltung habe bereits mit dem Straßenverkehrsamt Kontakt aufgenommen und um eine Stellungnahme gebeten, ob für eine temporäre Sperrung der Poststraße die erforderlichen verkehrsrechtlichen Anordnungen erteilt werden können, heißt es in den Sitzungsunterlagen. Das Straßenverkehrsamt habe daraufhin mitgeteilt, dass nach Beteiligung der Kreispolizeibehörde grundsätzlich keine Bedenken bestünden, sofern dem Erlass gefolgt werde. Außerdem habe die Verwaltung erste Gespräche mit den Filialleitungen des Aldi- und des Edeka-Marktes bezüglich möglicher Elternhaltestellen auf den Parkplätzen geführt. Die ersten Signale seien positiv, jedoch liegen noch keine Zusagen vor, heißt es in den Unterlagen weiter. Weitere Gespräche seien in den nächsten Wochen geplant. Sieben Unfälle in den vergangen sechs Jahren Die FDP hatte im Vorfeld Ordnungsamtsleiter Matthias Husemann gebeten, Zahlen zur Unfallhäufigkeit im Bereich der Grundschule Enger-Mitte vorzulegen. Der berichtet, dass es zwischen 2019 und 2024 zu insgesamt sieben Unfällen gekommen sei. Bei sechs davon habe es sich um einfache Unfälle gehandelt, Parkrempler zum Beispiel. Beim siebten Unfall sei ein Kind, das mit dem Fahrrad von der Poststraße nach links in die Ringstraße einbiegen wollte, von einem Auto übersehen und touchiert worden. Das Kind sei dabei leicht verletzt worden. Dieser Unfall habe sich um etwa 16 Uhr ereignet. Den Grünen liege die Sicherheit der Schulwege sehr am Herzen, sagt Ratsherr Rolf Franz Josef Kinnebrock. Die Fraktion wolle den Antrag sogar noch erweitern. Er bringt die Parkbuchten an der Bahnhofstraße ins Spiel, die zu sogenannten &bdquo;Kiss and Ride“-Parkplätzen umgewandelt werden könnten. Das Ingenieurbüro Bockermann-Fritze habe dies bereits vorgeschlagen. Auch die SPD begrüßt den Antrag der CDU und möchte diesen ebenfalls erweitern. Sie möchte die Verwaltung beauftragen, auch eine Maßnahme für die Grundschule Oldinghausen-Pödinghausen zu prüfen. Die Partei schlägt eine Einbahnstraßenregelung vor, ähnlich wie bei der Grundschule Westerenger. Steuer: Übergangshilfe auf der falschen Straßenseite Norbert Busch von der FDP-Fraktion kenne das Verkehrschaos an der Schule ebenfalls, mahnt aber vor zu großer Euphorie. Vor dem Ausschuss habe er die Verkehrssituation an den Stoßzeiten beobachtet. &bdquo;Da habe ich das Chaos aber nicht wiedergefunden. In keiner Minute waren mehr als fünf Fahrzeuge gleichzeitig da“, berichtet er im Ausschuss. Schulleiterin Steuer begründet das damit, dass die vierten Klassen gerade ihren Fahrradführerschein machen. &bdquo;Die sind angehalten, mit dem Fahrrad zu kommen. Also fallen die schonmal weg.“ Auch Steuer hat eine Idee, um die Verkehrssituation übersichtlicher zu machen: &bdquo;Die Übergangshilfe an der Ringstraße ist meiner Meinung nach auf der falschen Straßenseite.“ Man müsse weit vorfahren, um zu sehen, ob jemand kommt. Die Ausschussmitglieder einigten sich schließlich einstimmig darauf, die Verwaltung zu beauftragen, die Umsetzung des Schulstraßen-Erlasses für die Poststraße zu prüfen. Auch die Vorschläge der Grünen-Fraktion und der SPD wurden in den Beschluss mit aufgenommen.

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