Anwohner aus Enger stellt Mängel bei Glasfaser-Anschluss fest

Enger. Schnelles Internet, weniger störanfällig und eine stabile Leistung - das versprechen Telekommunikationsunternehmen von einem Glasfaseranschluss. Doch wie Kommunen in den vergangenen Jahren merken mussten, bringen die Verlegearbeiten auch Probleme mit sich. Erst kürzlich hatte eine Anwohnerin des Wemmerwegs in Enger ihren Unmut über die Verlegearbeiten zum Ausdruck gebracht hat, da die Bauarbeiter mit falschen Materialien gearbeitet hatten. Daraufhin meldete sich erneut ein unzufriedener Kunde von Glasfaser Nordwest bei der NW mit einem &bdquo;noch gravierenderen Problem“. Klaus Dieter Rabe hat als Diplom-Ingenieur lange Zeit im Bereich der Nachrichtentechnik gearbeitet und hat ein breites technisches Verständnis, mittlerweile ist er in Rente. Als sein Nachbar an der Bodelschwinghstraße schließlich einen Glasfaseranschluss verlegt bekam, sah er sich die Arbeiten an. &bdquo;Daher weiß ich, wie das eigentlich aussehen müsste“, sagt er im Gespräch mit der NW. Schließlich kündigten sich Mitte Februar auch bei ihm die Bauarbeiter an - mit wenig Vorlaufzeit, was ihn bereits stutzig machte. Die Arbeiten verliefen fix. Innerhalb eines Tages war alles erledigt. Hin und wieder schaute er den Arbeitern über die Schulter, bekam aber nicht alles mit. Kurz griff er aber ein, als sie statt Sand Split unter die Steine füllen wollten - ähnlich wie bei der Anwohnerin des Wemmerwegs, bei der die Arbeiter Sand verwendet hatten, wo eigentlich Split hingemusst hätte. Gartenarbeit bringt den Mangel zum Vorschein Anfang März wollte Rabe dann sein Beet herrichten, unter dem auch der neue Glasfaseranschluss gelegt worden war. &bdquo;Da dachte ich mir, gucke ich mir doch mal an, was die da gemacht haben“, sagt er. Also hob er die Erde bis zum Bohrloch an der Außenwand seines Hauses aus, was sich als Glück erwies. Sofort habe er den Mangel erkannt: Die äußere Abdichtungskappe, die das Bohrloch vor Feuchtigkeit bewahren sollte, sei viel zu locker gewesen. Der Metallanker sei nicht eingeschoben worden. Dieser verankere aber im Bohrloch die Kappe und presse sie fest an die Wand, während die Dichtung eingespritzt wird, schreibt Rabe später in einer Mail an Glasfaser Nordwest, in der er die Arbeiten zu reklamieren versuchte. &bdquo;Wenn ich das nicht gemerkt hätte, hätte ich in fünf Jahren feuchte Wände gehabt“, sagt er gegenüber der NW. Doch das ist noch nicht alles. Anfang März erschien eine Mitarbeiterin des Unternehmens, um die Baustelle für den Hausanschluss zu begehen. Als Rabe ihr mitteilte, dass die Bauarbeiten längst erledigt seien, war sie erstaunt und wollte sich das Ergebnis anschauen. Sie habe wissen wollen, welches Unternehmen die Arbeiten ausgeführt hatte, was Rabe aber selbst nicht wusste. &bdquo;Bei meinen Nachbarn war es dann genau das gleiche“, sagt er. Auch hier erschien die Frau, um einen Termin auszumachen, obwohl der Glasfaseranschluss längst verlegt worden war. In seiner Mail an Glasfaser Nordwest beschrieb Rabe dies als &bdquo;peinlich“. Ausbaupartner haben sich noch nicht gemeldet Auf die E-Mail antwortet Glasfaser Nordwest dem Engeraner schließlich: &bdquo;Glasfaser Nordwest arbeitet beim Ausbau der Infrastruktur mit Generalbauunternehmen zusammen, die die Glasfasernetze schlüsselfertig an uns übergeben.“ Sein Anliegen sei aber an den zuständigen Ausbaupartner weitergeleitet und zur Kontaktaufnahme aufgefordert worden. Bisher sei das aber nicht passiert. Auf diesen Fall angesprochen, äußert sich das Unternehmen Glasfaser Nordwest der NW gegenüber wie folgt: &bdquo;Wie [...] bereits bekannt ist, legen wir grundsätzlich größten Wert darauf, dass die Arbeiten mit höchster Qualität abgeschlossen werden und keine Mängel auf dem Grundstück oder an der Immobilie der Eigentümer entstehen.“ Die Partner, zu denen ein enger Austausch bestehe, würden den Qualitätsprozess steuern. Auch hier seien die Ausbaupartner zu einer Kontaktaufnahme aufgefordert worden, damit es schnellstmöglich zur Schadensbehebung kommen kann. Zu der unübersichtlichen Terminabsprache heißt es: &bdquo;Unter Umständen kann es in absoluten Ausnahmefällen zu doppelter Terminierung kommen, wenn beispielsweise die Dokumentation im System noch nicht erfasst wurde.“ Grundsätzlich gebe es aber keine Unstimmigkeiten. &bdquo;Vielleicht sind noch andere betroffen“ &bdquo;Wir bitten den betroffenen Anwohner um Geduld und Verständnis und geben unser Bestes, damit entstandene Baumängel oder Beschädigungen schnellstmöglich behoben werden“, schreibt das Unternehmen weiter. &bdquo;Für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen wir uns.“ Rabe habe sich mit seinem Fall vor allem an die Öffentlichkeit gewandt, um andere zu warnen. Hätte er das Beet nicht ausgehoben, hätte er den Fehler nicht bemerkt. &bdquo;Vielleicht sind ja noch andere betroffen und haben das noch nicht gemerkt“, sagt der Engeraner.

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