Erneut Unfall auf Meller Straße in Enger: "Das darf doch wohl nicht wahr sein"

Enger. Im Juni gab es auf der Meller Straße einen tödlichen Unfall, bei dem ein 59-jähriger Radfahrer starb. Der Fall hat erneut eine Diskussion losgetreten, wie die Meller Straße sicherer für Radfahrer werden kann. Denn Anwohner kritisieren seit Jahrzehnten, wie gefährlich die Stelle ist. Nun gab es vergangene Woche erneut einen Unfall, bei dem eine 16-jährige Radfahrerin leicht verletzt wurde, als ein Auto beim Überholen zu nah auffuhr. Doch ändern wird sich auch dadurch voraussichtlich nichts an der Meller Straße. Woran das liegt. &bdquo;Ich dachte: ’Das darf doch wohl nicht wahr sein’“, ist die erste Reaktion von Uwe Diekmann, Sprecher der Ortsgruppe Enger-Spenge des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), als er von dem erneuten Unfall erfährt. Noch am vergangenen Samstag hatte es eine Fahrrad-Demo in Herford und Enger anlässlich des tödlichen Unfalls auf der Meller Straße gegeben. Von dem neuen Unfall wussten die Teilnehmer da noch gar nicht. Die Polizei hatte erst diese Woche eine Pressemeldung herausgegeben. Um die Situation an der Meller Straße zu verbessern, fordert Diekmann nun zum wiederholten Male, dass der schon länger diskutierte Bürgerradweg zwischen der Straße &bdquo;Zur Hegge“ und dem Ortsausgang Dreyen schnellstmöglich umgesetzt wird. Die Meller Straße ist eine Landesstraße und somit ist der Landesbetrieb Straßen.NRW für bauliche Veränderungen dort zuständig. Der entscheide über bauliche Maßnahmen an den Landesstraßen ausgehend von Verkehrsbelastung und Unfallhäufigkeit, erklärt Straßen.NRW-Pressesprecher Sven Johanning. Bei dieser Priorisierung sei die Meller Straße aber &bdquo;nicht in den vorderen Rängen“. Daran scheitert der Bürgerradweg Damit in solchen Fällen trotzdem zeitnah die Situation vor Ort verbessert werden kann, gibt es in NRW zusätzlich das Projektmodell &bdquo;Bürgerradwege“. Dabei können Bürger und Kommunen gemeinsam mit Straßen.NRW – mit einer Förderung vom Land – Radwege vor Ort realisieren. Schon seit Jahren stehen Straßen.NRW und die Stadt Enger im Austausch, um einen Bürgerradweg von der Straße &bdquo;Zur Hegge“ bis zum Ortseingang Dreyen zu ermöglichen. &bdquo;Das ließ sich nicht umsetzen, weil der Grunderwerb nicht auf ganzer Länge der Strecke möglich war“, sagt Inge Nienhüser, Fachbereichsleiterin bei der Stadt Enger. Die gute Nachricht: Der geplante Ausbau des Radwegs Nordhofstraße würde für Radfahrer zum Teil eine Alternative zur Meller Straße darstellen, wenn er fertiggestellt wird. &bdquo;Dann fehlt aber immer noch ein Radweg bis zum Ortsschild Dreyen“, sagt Nienhüser. Also genau die Strecke, auf die der geforderte Bürgerradweg kommen sollte, wo es aber mit dem Grunderwerb nicht geklappt hat. Die Stadt Enger sei weiterhin bemüht, die nötige Fläche dafür zu erwerben, sagt Nienhüser. Die Unfallkommission des Kreises Herford kann neue Beschilderungen oder Temporeduzierungen veranlassen, wenn sie eine Straße als Unfallhäufungsstelle identifiziert. Nach dem tödlichen Unfall an der Meller Straße im Juni war sie zu dem Schluss gekommen, dass &bdquo;hier keine verkehrsrechtliche Maßnahme wirklich greifbar ist“. Die Meller Straße sei keine Unfallhäufungsstelle. An dieser Einschätzung hat sich auch durch den neuen Unfall nichts geändert. Auf Nachfrage, welche Kriterien die Meller Straße erfüllen müsste, um als Unfallhäufungsstelle zu gelten, heißt es: &bdquo;Vereinfacht lässt sich sagen, dass regelmäßig drei schwerere Unfälle des gleichen Grundtyps innerhalb eines Jahres dazu führen, dass eine Unfallhäufungsstelle besteht. Daneben gibt es noch eine besondere Drei-Jahresbetrachtung bei der Beteiligung von Fußgängern/Radfahrern.“ Auf der Agenda der Unfallkommission Dennoch werde sich die Unfallkommission in ihrer nächsten Sitzung Ende September erneut mit der Meller Straße beschäftigen. &bdquo;Hier wird der Kreis Herford unter anderem die mögliche Errichtung eines separaten Geh-/Radweges in den außerörtlichen Bereichen der Meller Straße nochmals thematisieren“, heißt es. Der Knackpunkt an der Sache: Um das umzusetzen, müsste zunächst die entsprechende Grundstücksfläche aufgekauft werden. Mehr zum Thema: Erneut Unfall an Meller Straße in Enger: 16-jährige Radfahrerin verletzt Rennradfahrer bei Zusammenprall mit Auto in Enger tödlich verletzt Tödlicher Unfall mit Rennradfahrer in Enger: Was die Unfallkommission zur Straße sagt

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