Engers Bürgerbus-Verein geht wichtigen Schritt

Enger. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Enger ist ausbaufähig. In einer Haushaltsbefragung vor zwei Jahren gaben 32 Prozent der Befragten an, dass sie sich ein besseres Busnetz wünschen. Der ehrenamtliche Bürgerbusverein Enger möchte das zumindest ein Stück weit Realität werden lassen. Nun wurde im Haupt- und Finanzausschuss ein wichtiger Schritt dafür getan, dass die Pläne des Vereins auch Realität werden können. Ohne den Beschluss der Kommune könne die Umsetzung des Bürgerbus-Projekts nicht weiter voranschreiten, erklärte Anette Karczewski, Vorsitzende des Vereins, den Ausschussmitgliedern. Konkret geht es darum, dass die Stadt Enger ein Defizit von maximal 25.000 Euro übernimmt, das sich aus dem Betrieb des Bürgerbusses ergeben könnte. Laut Karczewski geht diese Zahl auf Berechnungen der Busverkehr Ostwestfalen GmbH (BVO) zurück. Eigene Hochrechnungen des Vereins gehen von 13.000 Euro aus. Karczewski betonte, Ziele des Vereins seien unter anderem die bessere Anbindung der Ortsteile und die Verbesserung der Infrakstruktur in Enger. Zusätzlich zur Übernahme des Defizits sollte der Ausschuss auch noch darüber abstimmen, dass die Verwaltung den Bürgerbusverein unter anderem bei Anträgen unterstützt. Parteiübergreifendes Lob Zunächst sollen die Ortsteile Dreyen und Oldinghausen mit dem Bürgerbus angeschlossen werden. Losgehen soll es immer am Kleinbahnhof und die Strecken sollen im Zweistundentakt befahren werden. Einen möglichen Fahrplan hatte der Verein schon im Juni präsentiert. Aus den Unterlagen zur Ausschusssitzung geht nun hervor, dass das Vorhaben in Kooperation mit der BVO umgesetzt werden soll. Das Unternehmen sei bereit, einen Vertrag mit dem Verein und der Stadt abzuschließen und das Vorhaben in wesentlichen Punkten zu beraten. Zusätzlich würde die BVO die Fördermittel zur Beschaffung eines Fahrzeugs beantragen. René Siekmann (CDU) wollte wissen, ob die genauen Bedingungen für einen Vertrag mit der BVO im Finanzausschuss erneut diskutiert werden. &bdquo;Die Intention ist, darüber nochmal zu beraten“, versicherte Bürgermeister Thomas Meyer (SPD). Gesine Brandtmann von den Grünen fragte zudem, ob der Bürgerbus barrierefrei werde. &bdquo;Es wird ein rollstuhlgerechter Niederflurbus“, antwortete Anette Karczewski. Norbert Busch (FDP) lobte das &bdquo;gelebte Ehrenamt“ der Vereinsmitglieder. Seine Partei stehe &bdquo;der grundsätzlichen Idee sehr positiv gegenüber“. &bdquo;Die Vorteile liegen auf der Hand“, sagte auch CDU-Stadtverbandsvorsitz Philip Kleineberg. Gesine Brandtmann sah in dem Projekt eine Chance, die Ortsteile attraktiver zu machen. Zudem betonte sie den Vorteil, dass der Bürgerbus ähnlich wie in Spenge eventuell auch extra zum Transport für Veranstaltungen gebucht werden könnte. &bdquo;Wir stehen auf eurer Seite“, hieß es von der SPD in Richtung Bürgerbusverein. Kosten sind noch nicht abzusehen Im weiteren Verlauf des Verfahrens müsse aber auch geklärt werden, welche Kosten genau auf die Stadt zukommen und welche Verpflichtungen sie bei Vertragsunterzeichung konkret eingehe, sagte FDP-Ratsherr Busch. CDU-Politiker Kleineberg fragte zudem an, ob schon abzuschätzen sei, welche Kosten auf die Kommune für das Aufstellen von Bushaltestellen-Schildern zukämen. &bdquo;Das sind sehr überschaubare Beträge“, sagte Jürgen Krain, Vorsitzender des Bürgerbusvereins Spenge. Er war als Experte ebenfalls zur Sitzung erschienen. Da vor allem schon vorhandene Haltestellen angefahren werden sollen, schätzte er, dass die Schilderkosten dreistellig seien. Zu den Gesamtkosten sagte er: &bdquo;Wirtschaftlich gesehen ist das kein schlechtes Geschäft.“ Dadurch, dass Ehrenamtliche die Fahrdienste übernehmen, würden schon bei nur einem Bus Kosten von mehr als 120.000 Euro eingespart. Der Ausschuss stimmte dem weiteren Vorgehen und der Übernahme des Defizits einstimmig zu. Als nächstes muss noch der Stadtrat am 31. August den Beschluss absegnen.

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