Neues Tattoo-Studio in Enger seit Kurzem geöffnet

Enger. Schriftzüge, Mandalas oder auch ein fliegender Dino an Luftballons: Seit kurzem sticht Celine Kitta in ihrem eigenen Tattoostudio &bdquo;Feinstich" am Rand der Engeraner Innenstadt kleine und große Kunstwerke unter die Haut. &bdquo;Ich zeichne alles selbst. Tätowieren ist meine Leidenschaft," sagt die 23-Jährige. Der Name des Studios spiegele ihren Stil wieder: &bdquo;Ich steche gerne und viel Fineline, also feine und sehr detaillierte Motive." Ihr Repertoire reiche von floralen Mandalas bis hin zu großen Realistik-Werken. &bdquo;Insbesondere Realistik ist sehr schwer, aufwendig und anspruchsvoll, das ist eine besondere Art zu tätowieren," erklärt Celine Kitta. Ihr Partner sei der erste gewesen, dem sie ein Tattoo gestochen hätte: &bdquo;Meine erste Maschine habe ich mir mit 18 gekauft. Mittlerweile habe ich sogar meinen Papa tätowiert, obwohl der eigentlich immer gegen Tattoos gewesen ist," erzählt sie. Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial "Lifestyle, Gastro, Shopping" Kitta machte zuerst eine Ausbildung als Einzelhandelskauffrau im E-Center Wehrmann in Enger, wurde sogar stellvertretende Marktleitung: &bdquo;Ich hab dort gerne gearbeitet, aber ich habe schnell gemerkt, dass das nicht der richtige Beruf für mich ist. Ich habe bereits nebenbei das Tätowieren auf Kunst- und Schweinehaut geübt." Sie entschloss sich, den Einzelhandel zu verlassen: &bdquo;Ich habe immer gerne gezeichnet. Es erschien mir richtig, diesen Weg einzuschlagen, auch wenn er natürlich einiges an Mut gekostet hat." Das sagt Kitta zu Tatoo-Klischees Sie fing darauf hin in einem Studio in Bünde an und baute sich einen Kundenstamm auf. Jedoch gab es Probleme. &bdquo;Ich bin ungern in Studios mit vielen Tattoo-Artists, ich mache lieber mein eigenes Ding. Da gibt es zu viel Konkurrenz – schließlich sollten doch die Kundinnen und Kunden im Mittelpunkt stehen, das finde ich in diesen Studios immer schwierig." Kitta fasste die Entscheidung, sich selbstständig zu machen: &bdquo;Als ich hörte, dass das Ladenlokal hier frei ist, habe ich nicht lange überlegt. Die Lage ist für mich perfekt. Ich wollte nicht direkt in die Fußgängerzone, einfach damit die Atmosphäre ruhiger ist. Ich bin sehr froh, dass das alles geklappt hat." Die Räumlichkeiten in der Niedermühlenstraße hat Kitta nach ihren Vorstellungen selbst renoviert: &bdquo;Mir war wichtig, dass sich mein persönlicher Stil auch in der Aufmachung des Studios widerspiegelt. Die Kunst an den Wänden ist auch von mir." Während der Umbauphase hatte die Tattowiererin mit vielen großen und kleinen Hürden zu kämpfen: &bdquo;Besonders schwer war es, die Nutzungsänderung bei den Behörden durchzubekommen. Der Laden war mal ein Reisebüro, auch ein Wettbüro war eine Zeit lang hier vertreten. Das hat mich einiges an Nerven gekostet", erzählt sie. Zurück in Enger zu sein, erfülle sie trotzdem mit Stolz: &bdquo;Es ist schon auch wie nach Hause kommen. Wir wohnen auch schon ewig hier im Ort. Man kennt sich. Dieses Familiäre finde ich wirklich toll, man trifft so viele Leute wieder." Auf Klischees angesprochen, lacht sie: &bdquo;Tattoos sind so viel mehr als Tribals, Rocker und Totenköpfe. Und wenn meine Tattoos auf faltiger Haut mein größtes Problem im Alter sind, habe ich es gut getroffen, finde ich." Mittlerweile seien Kundinnen aller Schichten und Altersklassen tätowiert, so motiviert Kitta auch Engeranerinnen und Engeraner zur permanenten Körperkunst. &bdquo;Ich habe auch sehr viele ältere Kunden, die mit 60 oder 70 Jahren das erste Mal vorbeikommen. Viele bereuen eher, es nicht gemacht, als sich das erste Mal überwunden zu haben," erzählt Celine Kitta. Sehr auf TikTok aktiv Wichtig sei ihr, dass sich ihre Kundinnen und Kunden sicher und gesehen fühlen. &bdquo;Alle Körper sind bei mir gleich gut, hier wird nichts kommentiert," sagt sie. Kitta wüsste, dass es nicht nur die Dienstleitung an sich ginge: &bdquo;Ich bin schon auch etwas wie eine Interims-Therapeutin. Schließlich ist ein Tattoo immer etwas sehr intimes. Viele Motive haben eine wichtige Bedeutung oder stehen symbolisch für schöne, aber auch traurige Momente. In Körperkunst wird viel verarbeitet." Die 23-Jährige begleitet ihren Weg in den Sozialen Netzwerken. Insbesondere bei der Videoplattform TikTok ist sie sehr aktiv: &bdquo;Mittlerweile fahren Kunden mehrere Hunderte Kilometer, weil sie mich dort gefunden haben und sich nun sich von mir tätowieren lassen möchten. Das ist ein wirklich überwältigendes Gefühl." Trotzdem sei sie sehr selektiv mit ihren Motiven. &bdquo;Ich lehne auch Sachen ab, insbesondere wenn sie in meinen Augen nicht umsetzbar sind. Schließlich ist die Haut unsere wichtigste und teuerste Leinwand," erklärt sie. @feinstichenger Tiger ohne Streifen 🤭 #tattooartist #tattoogermany #studiovlog #tattoovlog #löwentattoo ♬ Originalton - Feinstich Enger Für die Zukunft plane sie eine tagesabhängige Möglichkeit, sich piercen zu lassen. Eine weitere Person im Studio schließe sie jedoch aus. Celine Kitta wünscht sich kreative Herausforderungen: &bdquo;Der Start in Enger ist für mich sehr gut gelungen. Ich hoffe nun auf nochmehr neue Kundinnen und Kunden und vor allem spannende Motive." Besonders in Richtung Surreal- und Horror. &bdquo;Das reizt mich sehr. Jede Idee ist willkommen," fasst sie zusammen.

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