Mutter (30) in Enger lebensgefährlich verletzt: Tiefe Stiche in Bauch und Oberschenkel

Enger. Ein versuchtes Tötungsdelikt hat in der Nacht von Freitag auf Samstag, 20. Mai, für einen Großeinsatz der Polizei in Enger gesorgt. Eine polizeibekannte 39-Jährige soll im Rahmen einer Nachbarschaftsstreitigkeit mit einem Fleischermesser gleich mehrfach auf eine 30-jährige Frau eingestochen und sie dabei lebensgefährlich verletzt haben. Nach einer Notoperation befand sich die Mutter zweier kleiner Kinder zunächst auf der Intensivstation, ihr Zustand galt als kritisch. Die mutmaßliche Messerstecherin wurde festgenommen. Die Herforder Polizei bestätigt den Einsatz. Um 2.55 Uhr in der Nacht zu Samstag war die Leitstelle der Polizei alarmiert worden. Sofort eilten Rettungsdienst und Polizeikräfte zum Mehrfamilienhaus in Enger. Augenzeugen berichten gegenüber der NW von dem Einsatz (alle Namen geändert): "Corinna war abends mit einem Bekannten in dessen Wohnung verabredet, die beiden wollten ein bisschen feiern", sagt ein Anwohner, der namentlich nicht genannt werden möchte. Die Mutter zweier Kinder im Alter von zwei Jahren und neun Monaten wohnt nur wenige Häuser weiter, die Wohnung des Bekannten liegt in dem Mehrfamilienhaus. Mindestens zwei tiefe Stiche in Bauch und Oberschenkel "Im Haus wohnt eine Frau, die in der Nachbarschaft als schwierig gilt", erklärt der Anwohner weiter. Sie sei polizeibekannt. Was genau in der Nacht der Auslöser der Streitigkeiten war, muss nun eine Mordkommission klären, die mittlerweile wegen der Schwere des Delikts eingerichtet wurde. Wie ein weiterer Augenzeuge berichtet, soll sich die mutmaßliche Täterin von dem Besuch im Haus gestört gefühlt haben – so sei es zum Zusammentreffen der beiden Frauen im Hausflur gekommen. NW-Informationen zufolge soll die 39-Jährige dann unvermittelt ein Fleischermesser gezogen und der 30-Jährigen mindestens zwei tiefe Stiche in Bauch und Oberschenkel zugefügt haben, danach in ihre Wohnung zurückgekehrt sein. Der Bekannte der Frau habe sich sofort um die Schwerstverletzte gekümmert und Rettungsdienst und Polizei informiert. "Nur kurze Zeit später traf die Polizei mit einem Großaufgebot ein", erinnert sich ein weiterer Augenzeuge. Nachdem die Frau nicht freiwillig die Wohnungstür geöffnet habe, habe sich die Polizei mit Gewalt Zutritt zu der Wohnung der mutmaßlichen Messerstecherin verschafft. "Sechs Polizeibeamte waren nötig, um die Frau festzunehmen", berichtet er weiter. Spurensicherung am Samstagvormittag im Einsatz Mit Handschellen sei sie aus dem Haus geführt worden, während die 30-Jährige von Notarzt und Rettungsdienst vor Ort behandelt wurde. Zum Zeitpunkt des Eintreffens der Rettungskräfte soll für die Frau akute Lebensgefahr bestanden haben. Sie wurde noch in der Nacht zu Samstag notoperiert. Der Zustand galt als kritisch. Wie am Sonntag zu erfahren war, ist die junge Frau inzwischen außer Lebensgefahr. Am Samstagmorgen zeigten sich Nachbarn und Anwohner noch tief geschockt von der Tat. Spezialisten der Spurensicherung ermittelten am Vormittag nochmals in der Wohnung der 39-Jährigen, stellten Beweismittel sicher und machten Fotos. Die Blutspuren im Flur des Mehrfamilienhauses wurden notdürftig mit Sand abgedeckt. Anwohner berichten darüber, dass nicht nur die Kinder in der Nachbarschaft Angst vor der 39-Jährigen haben. Seit ihrem Einzug vor vier oder fünf Monaten soll es regelmäßig zu Problemen mit der Nachbarschaft gekommen sein. Ob bei der Frau eine psychische Erkrankung vorliegt, ist NW-Informationen zufolge nun Gegenstand weiterer Ermittlungen. Mordkommission gebildet Die Herforder Polizei ist für die Ermittlungen nicht mehr zuständig, da der Anfangsverdacht eines Kapitaldeliktes im Raum steht. Offenbar wirft man der Frau eine versuchte Tötung vor. In solchen Fällen wird eine Mordkommission gebildet, die im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bielefeld die weiteren Ermittlungen übernimmt. Eine offizielle Pressemeldung der Bielefelder Mordkommission wird am Montag, 22. Mai, erwartet.

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