Messerattacke schockierte Bielefeld: Helfer rettete 21-Jährigem das Leben

Bielefeld. Die Ermittlungen der &bdquo;Mordkommission Doppel" und der Staatsanwaltschaft im Fall der fast tödlichen Messerattacke am späten Abend des 17. August vorm Bielefelder Rathaus sind jetzt abgeschlossen. Wie Guiskard Eisenberg, Sprecher des Landgerichts, bestätigte, hat die ermittelnde Staatsanwältin Beatrice Schaefers inzwischen Anklage gegen zwei 20-jährige Bielefelder erhoben. Die Anklageschriften liegen den Beschuldigten in der U-Haft inzwischen vor. In der Anklage werden die Heranwachsenden aus Bielefeld laut Eisenberg beschuldigt, in gemeinschaftlicher Vorgehensweise versucht zu haben, einen 21-jährigen Mann durch mehrere Stiche mit einem Messer zu töten. Die Anklage geht deshalb von versuchtem Mord aus. Wie berichtet, traf einer der Täter sein Opfer mit seinem Klappmesser in Bauch und Leiste. Insgesamt fünf Stichverletzungen zählten die Ärzte später. Einer der zwei Stiche in den Bauch hatte lebensgefährliche innere Blutungen zur Folge. Der junge Bulgare überlebte die Messerattacke nur, weil ein Helfer dazwischenging und dem Angreifer sein Messer entriss. Das Leben des Opfer konnte kurz darauf durch eine Notoperation im Krankenhaus gerettet werden. 20-jähriger Bielefelder will alten Streit mit Klappmesser beenden Was genau nach Ansicht der Ermittler zu dem fast tödlichen Angriff in der Unterführung zwischen Neuem Rathaus und Körnerstraße am späten Abend gegen 23.40 Uhr geführt hat, das wollte der Gerichtssprecher vor Beginn des Prozesses nicht berichten. Die ermittelnde Staatsanwältin spricht von einem Racheakt. Demnach hatte es eine Vorgeschichte gegeben, über die Beatrice Schaefers zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nichts sagen wollte. Lesen Sie dazu: Messerattacke in Bielefeld: Verdächtiger läuft Mordermittlern zufällig in die Arme Die Mordkommission ging bereits während der Ermittlungen davon aus, dass der Haupttäter noch eine alte Rechnung mit dem 21-Jährigen zu begleichen hatte und deshalb mit ihm auch an jenem Abend in Streit geriet. Nach Ansicht der Staatsanwältin wollte er diesen früheren Konflikt nun mit dem Klappmesser abschließend austragen. Hinweise auf einen Drogenstreit gab es jedenfalls nicht. Dass die Angeklagten ihrem Opfer die Bauchtasche gestohlen haben, stand offenbar nicht im direkten Zusammenhang mit dem Angriff und gilt unter den Ermittlern eher als Nebenschauplatz. Innere Blutungen: Bielefelder wäre fast verblutet Wie berichtet, hatte die Tat im Sommer für Entsetzen gesorgt. Mitten in der Bielefelder Innenstadt eskaliert ein Streit zwischen drei jungen Männern so sehr, dass er fast tödlich endet. Nur durch das schnelle Eingreifen eines Mannes, der dem Opfer zu Hilfe eilte und dem Angreifer das Messer abnahm und wegschleuderte, konnte noch Schlimmeres verhindert werden. &bdquo;Ich weiß nicht, ob es so ausgegangen wäre, wenn der Helfer nicht eingegriffen hätte", sagt die Staatsanwältin. Notfallsanitäter und Ärzte mussten dennoch blitzschnell agieren, damit der 21-Jährige nicht innerlich verblutete. Auch interessant: Bielefelder (21) nach brutaler Messerattacke am Rathaus außer Lebensgefahr Die beiden Angeklagten – ein Bielefelder mit deutscher und serbisch-montenegrinischer Staatsbürgerschaft sowie ein Bielefelder mit deutschen Papieren – wurden von der Mordkommission nur kurze Zeit nach der Tat festgenommen. Das Opfer konnte den Ermittlern &bdquo;einen kryptischen Hinweis" auf den Haupttäter geben, den die erfahrenen Beamten aber so gut entschlüsselten, dass sie schon am Tag nach der Tat die Adresse des polizeibekannten Bielefelders aufsuchen konnten. Bielefelder Mordermittler fassen Komplizen zufällig Zwar sei der 20-Jährige nicht zu Hause gewesen, dafür trafen die Mordermittler in Wohnungsnähe aber auf einen anderen jungen Mann, der verdächtige Armverletzungen aufwies. Sie passten zu der abschließenden Rangelei mit dem Helfer um das Klappmesser. Wie sich wenig später herausstellte, hatten die Kripobeamten eher zufällig den mutmaßlichen Komplizen gefasst. Einen Tag später nahm die Polizei auch den Hauptverdächtigen fest. Beide sitzen seitdem wegen des Verdachts des versuchten Totschlags in Untersuchungshaft – also auch der Angeklagte, der nicht zugestochen haben soll. Dabei ist es geblieben, allerdings wurde der Tatvorwurf nach Abschluss der Ermittlungen als versuchter Mord eingestuft. Die Angreifer wiesen damals beide Armverletzungen auf, die in dieser Nacht für eine lange Blutspur vom Rathaus zum Jahnplatz gesorgt hatten. Wie berichtet, hatte die Mordkommission auch auf einer Sitzbank am Jahnplatz ein Zelt aufgebaut, um dort intensiv eine größere Blutspur und andere Spuren zu untersuchen. Wie die beiden Tatverdächtigen, die bereits wegen Gewalt- und Diebstahlsdelikten aktenkundig sind, verletzt wurden, blieb zunächst unklar. Heute gehen die Ermittler davon aus, dass die Angreifer diese Verletzungen bei der Rangelei mit dem Helfer erlitten haben dürften. Die Spurensicherung fand die weggeworfene Tatwaffe in der Nähe des Tatorts. Das das Opfer soll nicht bewaffnet gewesen sein. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der &bdquo;NW"-Bielefeld

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