Schwerer Unfall in Enger: 22-jähriger aus Bünde schwebt nicht mehr in Lebensgefahr

Enger. Der Zustand des 22-jährigen Bünders, der am Wochenende bei einem schweren Unfall auf der Bünder Straße lebensgefährlich verletzt wurde, hat sich verbessert. Wie Polizeisprecherin Simone Lah-Schnier gegenüber der NW mitteilt, schwebt der junge Mann nicht mehr in Lebensgefahr. "Er konnte auf die Normalstation verlegt werden", sagte sie. Der 22-Jährige gelte aber weiterhin als schwer verletzt und befinde sich nach wie vor in einer Bielefelder Klinik. Die Unfallursache steht laut Polizei nach wie vor nicht fest. +++UPDATE: 22-Jähriger wird bei Unfall in Enger lebensgefährlich verletzt: Unfallursache nun bekannt +++ Ein Ersthelfer bemerkte das Fahrzeug, welches offenbar zuvor frontal gegen einen Baum geprallt war, und leistete Erste Hilfe. Er klagt an, dass mindestens zehn nachfolgende Fahrzeuge, die die Unfallstelle passierten, einfach weiterfuhren, ohne ihn zu unterstützen. Um 3.05 Uhr ging der Notruf bei den Rettungskräften ein. Ein Ersthelfer meldete sich von der Bünder Straße in Enger. Hier sah er einen schwarzen VW Tiguan völlig zerstört vor einem Baum stehen, dessen Fahrer offensichtlich in seinem Fahrzeug eingeklemmt war. Sofort rückten rund 30 Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr zur Unfallstelle aus. Wie sich herausstellte, befuhr der 22-Jährige aus Bünde kommend die Bünder Straße in Fahrtrichtung Enger, als er aus bislang ungeklärter Ursache bei leichtem Nebel nach rechts von der Straße abkam, offenbar mit höherer Geschwindigkeit durch einen Graben rutschte und dann frontal mit einem Baum kollidierte. Ersthelfer empört: "Mindestens zehn Autos sind einfach weitergefahren" Wie die Polizei vor Ort berichtete, war der Fahrer alleine in seinem Fahrzeug unterwegs. Der Ersthelfer teilte den Beamten mit, dass mindestens zehn nachfolgende Fahrzeuge einfach weitergefahren wären, ohne in bei seiner Hilfeleistung zu unterstützen. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der 22-Jährige in seinem Fahrzeug eingeklemmt und schwer verletzt. Er musste von den Einsatzkräften der Feuerwehr aus seinem Fahrzeug befreit werden. Aufgrund der Schwere der Verletzungen sollte eigentlich ein Rettungshubschrauber angefordert werden. Da es aber zu nebelig war, konnte dieser nicht starten, sodass der Bünder mit einem Rettungswagen in eine Bielefelder Spezialklinik gebracht wurde. Die Bünder Straße war für den Zeitraum der Unfallaufnahme auf Höhe der Hausnummer 171 in beiden Richtungen komplett gesperrt. Spezialisten vom Bielefelder Verkehrsunfall-Team sind ebenfalls in die Maßnahmen vor Ort eingebunden worden. Der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen rund 20.000 Euro. Unfallursache noch ungeklärt Die Unfallursache ist aktuell noch unklar, da es keine direkten Augenzeugen gibt. Ob Alkoholkonsum oder auch die Nutzung eines Handys ursächlich für den Unfall sein könnten, ist nun Gegenstand weiterer Ermittlungen, laut Polizei gibt es hierzu aufgrund der Spurenlage im Fahrzeug erste Hinweise, die nun geprüft werden. Eine Blutprobe wurde bereits angeordnet. Die Polizei weist aufgrund der Schilderungen des Ersthelfers darauf hin, dass laut Strafgesetzbuch jeder dazu verpflichtet ist, Erste Hilfe zu leisten. Wer etwa bei Verkehrsunfällen nicht als Ersthelfer tätig wird, obwohl es notwendig und zumutbar ist, muss mit einer Geldstrafe rechnen – oder sogar mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr. Mehr zum Thema: Nach schwerem Unfall in Enger: Welche Strafe droht bei unterlassener Hilfeleistung?Nach schwerem Unfall in Enger: Welche Strafe droht bei unterlassener Hilfeleistung? Autos fahren an Schwerverletztem vorbei: Ein schlechtes Gewissen wäre das Mindeste

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