Spiegelglatte Straßen sorgen für leere Schulen in Enger und Spenge

Enger/Spenge. Der Deutsche Wetterdienst, Warn-Apps und Medien hatten auf die gefährliche Lage eindringlich hingewiesen. Der angekündigte Regen auf den gefrorenen Böden verwandelte Straßen und Gehwege in der Nacht zu Montag auch in Enger und Spenge blitzschnell in spiegelglatte Flächen. Viele kamen verspätet zur Arbeit. Und in den Schulen mussten Klassen zusammengelegt werden, weil Busse nicht fuhren und viele Schülerinnen und Schüler aufgrund der Eisglätte fehlten. "Wir hatten morgens noch eine Meldung bekommen, dass die Busse wohl wegen der gefährlichen Straßenverhältnisse nicht vor 8 Uhr fahren würden", sagt Engers Realschulleiterin Beatrix Diel. "Die Busse sind in der Tat nur sehr eingeschränkt gefahren", bestätigt Jens Stellbrink, als Fachbereichsleiter im Rathaus Enger auch für die Schulen zuständig. Die Busunternehmen hätten aber nicht nur mit den extremen Straßenverhältnissen zu kämpfen gehabt, sagt er. So habe die BVO nach eigenen Angaben einen sehr hohen Krankenstand unter den Fahrern. Nach seinen Informationen seien am Montagmorgen nur "sehr wenige" Kinder und Jugendliche in den Schulen gewesen. Von 850 Schülern nur 100 gekommen "Von rund 850 Schülerinnen und Schülern waren etwa 100 gekommen", sagt Realschulleiterin Beatrix Diel. Daher habe man den Unterricht zusammenlegen müssen. "Ein regulärer Unterricht ist unter diesen Voraussetzungen natürlich nicht möglich." Und auch in der Spenger Gesamtschule blieb am Montagmorgen mancher Platz in den Klassenzimmern leer. "In der ersten Stunde haben wir Jahrgänge zusammengelegt, in der zweiten Stunde einzelne Klassen", erläutert Schulleiterin Maike Maatz. Im Unterricht habe man zum Beispiel Deutsch- oder Mathe-Übungen gemacht. In manchen Kursen hätten von 30 nur 8 Schüler gesessen. Sie schätzt, dass von den mehr als 900 Schülerinnen und Schülern an der Gesamtschule nur zwischen 100 und 200 am Montagmorgen gekommen waren. Auf ihrer Homepage hatte die Schule auf die amtliche Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes hingewiesen. Daher sei es den Eltern am Montag freigestellt, ihre Kinder zur Schule zu schicken, hieß es auf der Homepage. Für eine Notbetreuung sei gesorgt. Aber auch Lehrkräfte fehlten am Montag. Dies lag aber weniger an den vereisten Straßen, sondern am hohen Krankenstand. "15 bis 20 Kolleginnen und Kollegen von fast 90 sind erkrankt", erklärte Maike Maatz. Streudienste bereits in der Nacht unterwegs Die Mitarbeiter der städtischen Bauhöfe in Enger und Spenge mussten in der Nacht zu Montag früh raus. "Wir waren natürlich vorgewarnt", sagt Engers Bauhofleiter Birger Kemminer. "Die ersten Wagen sind gegen 3 Uhr rausgefahren. Die Straße seien zum Teil spiegelglatt gewesen. Zur Eigensicherung könnten die Streufahrzeuge im Notfall ihr Schneeschild runterlassen, um den Wagen zu stabilisieren. "Denn wenn 18 Tonnen ins Rutschen kommen, ist das nicht schön." Oben auf der Prioritätenliste stünden die Hauptverbindungsstraßen im Stadtgebiet und die Straßen, an denen Polizei, Feuerwehrgerätehäuser und Schulen lägen. "Wir kümmern uns auch um Gefällstrecken", sagt Kemminer. Im Einsatz seien zwei Großfahrzeuge gewesen - und zwei Kleinfahrzeuge, die Geh- und Radwege streuen. Die Handstreu-Gruppen kümmerten sich um Fußgängerüberwege an Kreuzungen, Gehwege an Schulen und Flächen am Busbahnhof und an Haltestellen. Von einer "extremen Glätte" sprach auch Ralf Wollbrink, Leiter des Bauhofes der Stadt Spenge. Nach einer festgelegten Route seien seine Mitarbeiter nachts und in den frühen Morgenstunden mit zwei Groß- und zwei Kleinfahrzeugen unterwegs gewesen. Eine Hand-Kolonne war für Fußgänger-Überwege, Bushaltestellen und Treppen zuständig. Erst gegen 9 Uhr habe sich die Lage entspannt, sagte Wollbrink. Polizeisprecher Uwe Maser sprach am Montagmittag von mehr als 100 Verkehrsunfällen im Kreisgebiet. "80 Prozent davon ereigneten sich morgens zwischen 6 und 9 Uhr."

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