100 verschiedene Kürbis-Sorten auf Hof in Enger - mit extra Schnitzplatz

Enger. Henning Möller zückt die Gartenschere. Nicht etwa, weil er jetzt zum Herbst vertrocknete Zweige im Garten abschneiden müsste. Nein, er hat es mit deutlich Gewichtigerem zu tun - und das buchstäblich. Gleich ein ganzes Feld voller Kürbisse gilt es noch abzuernten. Das Aufwendige daran: Jeder Einzelne davon muss manuell mit der Schere abgeknipst werden. Henning Möller ist Nebenerwerbslandwirt in Westerenger. Jetzt, kurz vor Halloween, herrscht auf seinem Hof an der Wertherstraße Hochkonjunktur. Alle wollen Kürbisse. Vor allem die typisch Orangefarbenen zum Schnitzen sind zurzeit der Renner. Ein kleiner Junge - vielleicht vier, fünf Jahre - schleppt gerade stolz ein besonders formschönes Exemplar aus der Deele raus. Praktisch: Draußen auf dem Hofgelände kann er ihm gleich ein halloweenmäßiges Grinsen verpassen, denn die Möllers haben hier extra einen &bdquo;Schnitzplatz“ eingerichtet. Bis zum Gruselfest am 31. Oktober sei Hochsaison für die klassischen Schnitzkürbisse, erzählt der Engeraner. Danach sei damit jedoch abrupt Schluss, dann gebe es dafür überhaupt keine Nachfrage mehr. &bdquo;Dann gehen nur noch Speisekürbisse.“ Besonders beliebt sei da der Hokkaido. Das sind Möllers persönliche Lieblingssorten Noch bis in den November hinein läuft die Kürbisernte auf dem Hof Möller. &bdquo;Wir haben hier insgesamt über 100 Sorten.“ Schnitz- und Speisekürbisse, aber auch kleine Zierexemplare in leuchtenden Farben. Was seine persönliche Lieblingssorte sei? Henning Möller muss ein bisschen überlegen. &bdquo;Das ist schwierig“, sagt er. Bei den Speisekürbissen habe er zwei Favoriten: den &bdquo;Butternut“ und den &bdquo;Muskat-Kürbis“. Letzteren &bdquo;nehmen wir immer gern für Suppe“. Aber auch an den Zierkürbissen findet er Gefallen - vor allem, wenn sie außergewöhnliche Formen haben. &bdquo;Schauen Sie“, sagt Möller, geht auf seinem Feld in die Hocke und zeigt auf ein Mini-Exemplar, das aussieht, als habe es Flügel. Im Mai hat er die Feldfrüchte eingesät, auf einem Acker von rund zweieinhalb Hektar Größe. Der Anbau laufe &bdquo;ohne chemischen Pflanzenschutz“, sagt er. Lesen Sie auch: Kürbis-Kunst in letzter Minute: Experte aus Enger gibt Schnitz-Tipps zu Halloween Diese Sorte wird am meisten verkauft Ein Fünftel der kultivierten Früchte machten die Zier- und ein Drittel die Speisekürbisse aus. Der größte Teil seien aber Schnitzkürbisse. &bdquo;Da allein haben wir bestimmt 20 verschiedene Sorten.“ Am meisten verkauft werde der ’Racer’. &bdquo;Das ist der typische Halloween-Schnitzkürbis.“ Beim Anbau der wuchtigen Feldfrüchte helfen Henning Möller übrigens auch viele kleine, pelzbesetzte Flieger: &bdquo;Wir haben hier immer ein Hummelvolk auf dem Feld stehen“, sagt er und zeigt auf eine kleine Holzbox am Rande des Ackers. Die Insekten würden die Bestäubung unterstützen. Mit der Ernte zeigt sich Möller zufrieden. &bdquo;Die Bedingungen dieses Jahr waren ganz gut. Wir sind zwar mit einem trockenen Frühjahr gestartet.“ Aber es habe genügend Bodenfeuchte gegeben, damit die Kürbisse wachsen konnten. Auch die sonnenreichen Tage mit wenig Niederschlag im September seien günstig gewesen. &bdquo;Dadurch ist die Schale stabil.“ Mehr zum Thema: Kartoffeln ausgraben: Auf diesem Hof in Enger kann alles selbst geerntet werden Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Hof Möller (@hof_moeller_westerenger) Die Giganten unter den Kürbissen Viele Kürbisse haben die Möllers in den letzten Wochen schon abgeerntet - und danach jeden einzelnen in einer speziellen Waschmaschine gereinigt. In großen Kisten stehen sie nun draußen vor der Deele oder liegen innendrin auf langen Holztischen. Die besonders großen orangefarbenen Exemplare zum Schnitzen stehen auf Paletten ganz in der Nähe des Schnitztisches. Dazu gehören die Sorten &bdquo;Kratos“ und Howden Biggie“. &bdquo;Die sind groß und schwer“, sagt Henning Möller lachend. Die Giganten unter den Kürbissen sind allerdings andere: Exemplare der Sorte &bdquo;Atlantic Giant“. Das seien klassischerweise die schwersten und größten Kürbisse. Allerdings: Der &bdquo;Atlantische Gigant“ habe dieses Jahr bei ihnen &bdquo;nicht gezündet“, erzählt der Nebenerwerbslandwirt. Aber es gibt noch reichlich andere anschauliche Exemplare. Einige davon haben die Möllers auf einer Art Leiterwagen gleich neben dem Schnitztisch drapiert. Und dort sogar einen Foto-Point eingerichtet - für’s Selfie inmitten von Kürbissen. Mehr zum Thema: Enkel (23) reaktiviert den Hof seines Großvaters in Spenge

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