Enger

Hilfsaktion aus Enger für die Ukraine läuft weiter

Dringend benötigt werden Gehstützen, Rollstühle und Rollatoren. Nächste Sammelaktion der Familie Ebmeyer am Samstag, 30. Juli.

Christian Ebmeyer, Yan Strilchuk und Rhena Kröger stehen vor einer Flüchtlingsunterkunft in einer Kirche im Gebiet Czernowitz. Yan Strilchuk ist ein Partner der Hilfsaktion vor Ort in der Ukraine | © Johanniter

23.07.2022 | 24.07.2022, 12:13

Enger/Siret. Familie Ebmeyer aus Enger initiierte wenige Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine eine private Hilfsaktion für die Ukraine und sammelt seitdem Sach- und Geldspenden. Viele Spenden kamen zusammen, sodass seit März insgesamt fünf Lkws in Enger mit Hilfsgütern beladen und ins rumänische Siret geschickt wurden. Von der Grenzstadt aus werden die Hilfsgüter in der Ukraine verteilt. Joachim Ebmeyer sagt: "Der Bedarf an Hilfsgütern ist ungebrochen hoch. Krankenhäuser in den Regionen um Czernowitz und Herza im Westen der Ukraine nehmen verwundete Zivilbevölkerung aus dem umkämpften Osten des Landes auf. Es werden dort Gehstützen, Rollstühle und Rollatoren sowie Verbandsmaterial dringend benötigt."

Nächste Sammelaktion am 30. Juli 2022

Gehstützen, Rollstühle und Rollatoren können ab Montag, 25. Juli, bei "Kuhlmann Krankenfahrten" am Starenweg 3 in Enger wochentags in der Zeit von 8 bis 17 Uhr abgegeben werden. Inhaber Wilhelm Kuhlmann bittet um Anmeldung unter Tel.: (0 52 24) 26 98. Er hat die Ukraine-Hilfsaktion bereits bei vorherigen Transporten mit Hilfsmitteln unterstützt und sammelt im Vorfeld des nächsten Transports in die Region bis einschließlich 29. Juli ausschließlich Gehilfen und Rollstühle.

An einem Krankenhaus in der Region Czernowitz laden junge Helferinnen und Helfer den Transporter mit den Hilfsgütern aus. - © Johanniter
An einem Krankenhaus in der Region Czernowitz laden junge Helferinnen und Helfer den Transporter mit den Hilfsgütern aus. | © Johanniter

Die nächste Sammelaktion für Lebensmittel, Hygieneartikel und medizinische Produkte steht am nächsten Samstag, 30. Juli in der Zeit zwischen 10 und 13 Uhr an der bekannten Sammelstelle am Bustedter Weg 25 in Enger, an. Von dort aus wird der Lkw zeitnah Richtung Siret aufbrechen. "Es ist dann der sechste", sagt Ebmeyer.

Joachim Ebmeyer zeigt, was für die Menschen in der Ukraine besonders wichtig ist: Haltbare Lebensmittel in leicht zu öffnenden Dosen, Verbandsmaterial und Medizin. - © Andreas Sundermeier
Joachim Ebmeyer zeigt, was für die Menschen in der Ukraine besonders wichtig ist: Haltbare Lebensmittel in leicht zu öffnenden Dosen, Verbandsmaterial und Medizin. | © Andreas Sundermeier

Koordiniert werden die Sammelaktion und die Transporte durch Joachim Ebmeyer, der unter Tel.: 0160 - 3 72 76 70 oder ukrainehilfe@ebmeyer.com.de für Fragen erreichbar ist. "Für die Beschaffung von weiteren Hilfsgütern und der Finanzierung der Transporte werden neben Sachspenden vor allem weiter Geldspenden benötigt. Informationen dazu finden sich unter www.engersiret.de oder www.missionsiret.de"

Ukraine-Hilfsaktion „Enger-Siret“ ist Teil der "Mission Siret"

Die private Hilfsaktion „Enger-Siret“ der Familie Ebmeyer ist Teil der „Mission Siret“, von der Westfälischen Genossenschaft des Johanniterordens aus Bielefeld. Hilfsgüter, die aus Enger in das Lager in Siret transportiert werden, werden vor Ort mit Kleintransportern von Siret aus über die Grenze gefahren. Freiwillige Helferinnen und Helfer des Johanniter-Netzwerkes aus Deutschland übernehmen diese Aufgabe und werden aus Bielefeld koordiniert. Die Hilfsgüter werden zielgerichtet an ukrainische Flüchtlingslager, Krankenhäuser, Kinderheime, Waisen und Gemeindehäuser verteilt. Über den Instragram-Kanal @missionsiret kann die Arbeit der Freiwilligen vor Ort verfolgt werden.

Familie Ebmeyer koordiniert weiterhin die Hilfe aus Enger und vor Ort in Siret. Durch die Zusammenarbeit mit den Johannitern wurde der Kreis der Sach- und Geldspender über Enger und Ostwestfalen-Lippe hinaus erweitert. Joachim Ebmeyer: "Damit ist die private Hilfsaktion nicht beendet, sie geht weiter und wird durch das gebündelte Engagement gestärkt und verstetigt. Örtliche Unternehmen stellen auch weiterhin Logistik und Lagerraum dankenswerter Weise kostenlos zur Verfügung."

"Ein großer Dank", sagt er "gilt allen Spenderinnen und Spendern und allen Helferinnen und Helfern für die großartige Unterstützung."

INFORMATION


120 Tonnen Hilfsgüter für die Ukraine

Christian Ebmeyer leitet einen landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe von Siret, einem Grenzort an der ukrainisch-rumänischen Grenze. Der anfängliche Flüchtlingsstrom über die Grenzstation in Siret und der enge Kontakt zu seinem Mitgesellschafter Georg von Nolcken, der in der Ukraine tätig ist und mit seiner Familie dort lebt, geben ihm ein unmittelbares Bild von der Lage in der angrenzenden Ukraine.

Ausgangspunkt der humanitären Hilfe ist eine Lagerhalle, die Ebmeyer in der Region Siret gemietet hat. In Zusammenarbeit mit den Geschwistern Matthias, Joachim und Martin Ebmeyer werden Geld- und Sachspenden in Enger gesammelt und per Lkw nach Siret transportiert. Bisher haben sich fünf Lkws mit über 120 Tonnen Hilfsgütern, vor allem Lebensmittelkonserven, Kartoffeln, Kartoffelpulver, Hygieneartikel und Verbandsmaterial auf den Weg gemacht. Zudem sind über 50.000 Euro an Geldspenden zusammen gekommen.

Die Westfälische Genossenschaft des Johanniterordens, die Jugend im Orden, sowie zahlreiche Freiwillige sind seit März 2022 in der rumänisch-ukrainischen Grenzstadt Siret im Einsatz und betreiben in der angemieteten Lagerhalle ehrenamtlich ein Logistikzentrum, von dem aus täglich Menschen in der Ukraine mit Hilfsgütern versorgt werden.

Das Projekt ist vollständig durch Spenden finanziert und basiert auf ehrenamtlicher Arbeit. Die Gastfreundschaft und die Hilfsbereitschaft der Rumänen vor Ort tragen maßgeblich zum Erfolg der Mission bei.