Hallenbad: Heftiger Besucher-Rückgang

Enger. Das Gartenhallenbad in Enger ist bei vielen Badegästen wegen seiner überschaubaren Größe und seiner familiären Atmosphäre beliebt. Über viele Jahre blieb die Besucherzahl weitgehend konstant auf relativ hohem Niveau. Bis die Corona-Pandemie kam. Die Besucherzahlen sind seitdem in den Keller gerauscht.Tummelten sich 2019 in der Vor-Corona-Zeit noch rund 78.000 Badegäste in der Einrichtung an der Ringstraße, so ist die Besucherzahl 2020 nahezu halbiert worden. Nur noch rund 41.000 kamen 2020 - im ersten Corona-Jahr. "Das ist ein starker Rückgang bei den Besucherzahlen", konstatiert Thomas Holz. Als Leiter der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Enger (WBSE) ist er auch für das Gartenhallenbad zuständig. Für den WBSE-Chef aber nicht verwunderlich: War das Bad 2019 noch an 339 Tagen geöffnet, so erlaubten die Corona-Regeln 2020 nur noch 243 Öffnungstage.Lage spitzt sich 2021 zu Noch schlimmer kam es 2021: Die Tage, an denen ein Badebetrieb möglich war, reduzierten sich nochmals auf 206. Dies hatte zur Folge, dass die Besucherzahlen im vergangenen Jahr auf den bisherigen Tiefststand von rund 37.000 absackten. Werte, die man im Gartenhallenbad sonst nicht kennt. "Über die Jahre hatten wir sonst erstaunlich stabile Besucherzahlen von mehr als 70.000 pro Jahr", sagt Thomas Holz.Die Besucher kommen nicht nur aus Enger, sondern auch aus den angrenzenden Gebieten wie Spenge, Bielefeld-Jöllenbeck und aus den Randbezirken von Herford. Mit Gästen von deutlich über der 70.000er Marke liegt das Bad – gemessen an seiner Größe und Ausstattung – über dem Durchschnitt vergleichbarer Bäder, die jährlich auf 60.000 bis 65.000 Besucher kommen. Der Corona-Einbruch zieht sich durch alle Sparten. Die größte Besuchergruppe ist die der Erwachsenen. Hier kamen 2019 noch 20.000. Im Jahr 2020 waren es 11.500, im vergangenen Jahr nur noch 10.000. Ähnlich der Rückgang bei den Kinder und Jugendlichen von 14.000 (2019) über 8.600 (2020) auf jetzt 7.200 (2021).Schulen, Vereine und Kursanbieter Außerhalb des öffentlichen Badebetriebs nutzen Schulen, Vereine und Kursanbieter die Sport-Einrichtung. "Vorrangig vergeben wir freie Zeiten an Engeraner Schulen", sagt Thomas Holz. Ist noch Spielraum, kommen auch auswärtige Schulen zum Zuge. Auch hier haben sich die Zahlen von rund 20.000 vor der Pandemie auf nunmehr 9.000 (2021) mehr als halbiert.Beliebt ist das Bad auch bei Vereinen (2019: 15.000 Besucher) wie der Behindertensportgemeinschaft (BSG) Spenge-Enger, der DLRG Enger-Spenge und der Schwimmabteilung des TVC Enger/TuS Brake. Im ersten Corona-Jahr rauschten auch hier die Besucherzahlen auf 5.500 runter. Erstaunlicherweise stieg die Zahl trotz verringerter Öffnungstage 2021 auf knapp 6.000 an. Holz: "Der Bedarf scheint also vorhanden zu sein." Ähnlich verlief die Entwicklung bei den Kursen (2019: 7.200, 2020: 3.800, 2021: 4.600), die im Hallenbad angeboten werden.Personalkosten umgeschichtet Der Zuschussbedarf für das Engeraner Bad in Höhe von jährlich rund 550.000 Euro hat sich nach Angaben des WBSE-Chefs in der Corona-Phase nicht dramatisch verändert. "Die Eintrittspreise sind nicht die große Einnahmequelle", sagt Thomas Holz. Entscheidend sei, dass man die Personalkosten habe teilweise umschichten können.Das heißt: In Phasen, in denen das Bad schließen musste, seien die Kollegen beispielsweise für das Ordnungsamt tätig gewesen oder seien bei Renovierungsarbeiten in Klassenräumen eingesetzt worden. Darüber hinaus habe man in den Zeiten, in denen das Bad geschlossen war, die Beckentemperatur runtergefahren, um Energiekosten zu sparen.

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