Neustart: Kosmetik-Studio eröffnet während der Pandemie

Enger. Der Traum von der Selbstständigkeit: Chiara Serra hat ihn wahr gemacht - trotz Corona-Pandemie. Und das in einem Gewerbe, das nicht gerade von der Krise profitierte. Anfang September hat sie an der Bielefelder Straße, am Rand der Innenstadt von Enger, ein Kosmetikstudio eröffnet. Für sie geht damit ein großer Wunsch in Erfüllung. Denn bis zur Eröffnung war es - auch Corona-bedingt - ein langer Weg. Zwei Jahre ist es her, seitdem die Pläne, sich selbstständig zu machen, das erste Mal konkreter wurden. Schon von klein auf hat die gebürtige Bielefelderin großes Interesse an der Kosmetik. "Ich habe die Begeisterung von meiner Mutter mitbekommen", sagt Serra und so absolvierte sie nach der Schule eine Ausbildung zur Kosmetikerin an einer privaten Kosmetikschule in Bielefeld. Zwei Jahre arbeitete sie in dem Beruf, bevor es sie nach Berlin zog. Als sie vor zwei Jahren zurück in die Heimat kam, war der Entschluss gefasst, sich mit einem eigenen Studio selbstständig zu machen. Der Liebe wegen nach Enger "Eigentlich hätte ich gerne in der Bielefelder Innenstadt etwas Passendes gefunden, aber das Richtige war einfach nie dabei", sagt die 28-Jährige, deren Suche noch vor Beginn der Corona-Pandemie begonnen hatte. Der Liebe wegen landete sie einige Zeit später in Enger und fand in der Bielefelder Straße ein geeignetes Ladenlokal. "Aber gerade wegen der Corona-Einschränkungen hat sich alles super lange hingezogen und auch das Einrichten wurde zu einer richtigen Herausforderung, weil zwischenzeitlich zum Beispiel Baumärkte wieder schließen mussten." Als zuverlässigen Partner hatte Serra allerdings einen deutschen Kosmetik-Hersteller mit Sitz in Aachen an ihrer Seite. "Die Marke Babor habe ich während meiner Zeit in Berlin kennen gelernt und mir war schnell klar, dass ich gerne mit denen zusammen arbeiten möchte", sagt die Jung-Unternehmerin. Sämtliche Produkte, die sie im Studio anwendet und vertreibt, sind von dieser Firma. Auch einige Behandlungsgeräte hat sie vom Unternehmen erhalten, dennoch sei sie keine Franchise-Nehmerin. 3-G-Regel im Kosmetik-Studio Der Fokus des Angebots in Serras Studio liegt auf Gesichtsbehandlungen. Powerpeelings oder Tiefenmassagen per Ultraschall, aber auch bei Hautproblemen wie Akne sei sie die richtige Ansprechpartnerin. Diese Behandlungen gelten als körpernahe Dienstleistungen; gerade während der Corona-Pandemie ein schwieriges Pflaster. Für den Besuch im Kosmetik-Studio gelte daher nach aktueller Corona-Schutzverordnung das 3-G-Prinzip. "Das ist aber bisher für niemanden ein Problem gewesen. " In Hinblick auf den Winter ist Serra optimistisch, dass es keinen weiteren Lockdown geben wird. Ob sie dennoch einen schwierigen Zeitpunkt für die Eröffnung ihres Studios gewählt hat, da ist sich Serra nicht sicher. Sicher habe sie anders als Kosmetik-Studios, die es schon vor der Pandemie gab, keine Stammkunden, auf die sie nun zählen kann, wo die Studios wieder öffnen dürfen. Für Startschwierigkeiten habe das allerdings nicht gesorgt. Serra ist in Enger angekommen und fühlt sich wohl in der Stadt. "Mir gefällt das familiäre hier und auch der kleine Plausch mit dem Nachbarn." In den sozialen Medien, mit einer eigenen Webseite und mit Broschüren, die sie in der Stadt verteilt hat, macht sie auf ihr Studio aufmerksam. Es würde sie freuen, wenn ihr Geschäft auch über Enger hinaus bekannt würde. "In Zukunft möchte ich noch eine Weiterbildung zur Heilpraktikerin machen, dann könnte ich auch operative Behandlungen anbieten." Doch schon jetzt sei sie mit dem Start in die Selbstständigkeit während der Corona-Pandemie zufrieden.

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