Mutige Frau im Kreis Gütersloh (26) kündigt festen Job und wird ihre eigene Chefin

Versmold. Auf den ersten Blick, von der Straße aus, wirkt es so, als würde Alina Paul ihre Kunden in einer normalen Wohnung nahe dem Versmolder Zentrum empfangen. Doch einige Treppenstufen später offenbart sich ein anderes Bild. Gemütliche, aber zweckmäßige Räume bieten alles, was die Kosmetikerin für ihren Beruf braucht. Eine Fähigkeit lernte sie allerdings nicht während ihrer Ausbildung. Das ist Zuhören. Die Behandlungen der Haut sind für die Kundinnen der jungen Versmolderin kleine Fluchten aus dem Alltag. &bdquo;Die Behandlung ist eine gute Mischung aus Auszeit und Gesundheitsvorsorge“, sagt Paul. &bdquo;Meine Kunden haben hier einen Safespace (sicheren Ort, Anm. d. Red.) und können sich fallenlassen.“ Das mag auf den ersten Blick wie ein Klischee klingen, hat aber durchaus einen ernsten Hintergrund, der für die Behandlung wichtig ist. Lesen Sie auch: Erfolgreiches Gütersloher Geschäft schließt nach mehr als 30 Jahren – Nachfolger gesucht Alina Paul erläutert: &bdquo;Stress kann Auslöser von Hautproblemen sein.“ Deshalb ist Zuhören extrem wichtig, findet die 26-Jährige, die in ihrer Freizeit für die Reserve der Spvg. Hesselteich auf dem Handballfeld steht. Ihr ist es wichtig, auch auf die emotionalen Bedürfnisse ihrer Kunden einzugehen. Gerade wenn sie Behandlungen über einen längeren Zeitraum durchführt, entstehen persönliche Verbindungen. Viele stellen auch Fragen. Behandlungen auch bei Männern immer beliebter Das findet Alina Paul ebenso wichtig. Denn &bdquo;richtige Hautpflege bringt einem niemand bei“. Zahlreiche Gesundheitsmagazine geben immerhin Orientierung. &bdquo;Weniger ist mehr“, sagt beispielsweise das Magazin der Krankenkasse AOK. Eine sanfte Reinigung sei ein unumgängliches Ritual. Wichtig sei, den eigenen Hauttyp zu kennen. &bdquo;Andernfalls kann sich das Hautbild bei falscher Anwendung sogar verschlechtern“, so das Magazin. Alina Paul sieht das ähnlich. &bdquo;Viele Menschen sind zu grob zu ihrer Haut“, sagt die Fachfrau. Peelings, vor allem grobkörnige, seien oft sehr aggressiv und könnten schaden. Gleiches gelte für viele Abschminktücher. &bdquo;Die sind wie Schmirgelpapier.“ Als Basis für eine erfolgreiche Gesichtspflege kommen bei Alina Paul zum Beispiel Gesichtswasser zum Einsatz, sie achtet auf entsprechende Feuchtigkeitsprodukte und Cremes. &bdquo;Peelings mit Körnern verwende ich eigentlich gar nicht mehr“, sagt die Versmolderin. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von hautverliebt Alina Paul (@haut.verliebt) Die Behandlungen sind übrigens heutzutage bei Männern immer beliebter. &bdquo;Meistens kommen Frauen“, gibt Alina Paul zu. &bdquo;Aber es werden immer mehr Herren.“ Denn auch bei ihnen wird das Bewusstsein für Gesundheit immer größer. Besonders die Fußpflege steht bei Männern im Trend, viele ihrer Berufskollegen hätten in diesem Bereich nur noch wenige Kapazitäten. &bdquo;Gerade für Ältere ist der Besuch bei einer Kosmetikerin immer noch eine Hürde“, sagt die 26-Jährige. Dabei sei es durchaus sinnvoll, frühzeitig mit entsprechender Pflege zu beginnen. Junge Versmolderin verwirklicht ihren Traum Das weiß die gelernte Kosmetikerin aus eigener Erfahrung. &bdquo;Ich hatte früher selbst Problemhaut und habe mich deshalb intensiv mit den Themen beschäftigt“, erzählt sie. &bdquo;Damals habe ich das über die hormonelle Schiene gelöst, aber das muss nicht sein.“ Heute kennt sie deutlich schonendere Maßnahmen für ein gesundes Hautbild und setzt ihr Wissen um. Nach dem Abitur am CJD-Gymnasium Versmold folgte eine schulische Ausbildung zur Kosmetikerin. Im Anschluss sammelte Paul viereinhalb Jahre Berufserfahrung bei einem renommierten Kosmetikinstitut in Sassenberg. Lesen Sie auch: Arbeitstag von 5 bis 22 Uhr: 22-Jähriger aus Kreis Gütersloh gründet eigene Firma &bdquo;Mein Traum war es aber immer, selbstständig zu sein“, sagt Alina Paul. &bdquo;Nun habe ich mich dafür bereit gefühlt.“ Nach und nach möchte sie nun noch weitere Räume einrichten, um einzelne Behandlungen und Angebote voneinander trennen zu können. &bdquo;Ich habe auf jeden Fall noch Kapazitäten“, sagt sie und hofft auf viele neue Begegnungen, um ihren Traum von der Selbstständigkeit und dem eigenen Studio weiter zu leben.

Meistgelesen