Neues Geschäft im Kreis Gütersloh: Mutige Schwestern eröffnen Studio für Beauty und Co.

Versmold. &bdquo;Wir sind eigentlich sehr unterschiedlich“, sagt Lisa Schwenzitzki und schaut lachend ihre ältere Schwester an. Und doch sind die beiden ganz eng miteinander. Zwei Jahre trennen die Versmolderinnen. Die eine ist 31, die andere 33, beide sind Mütter, und beiden ist das Ästhetische wichtig, wie sie erzählen. &bdquo;Schönheit ist unsere Leidenschaft und Kreativität unser Handwerk“, so formulieren es Lisa und Sara Schwenzitzki in ihrem Flyer zur Neueröffnung von &bdquo;Sisters Ink & Beauty“. In ihrem Studio an der Berliner Straße vereinen sie nun &bdquo;die Welt der Ästhetik“. Sie gewähren einen Einblick in ihr neues Beauty-Reich, das sie in den vergangenen Wochen geschaffen haben. Da wird die Unterschiedlichkeit der Schwestern schnell deutlich. Die jeweiligen Behandlungsräume tragen sehr verschiedene Handschriften. Wer den Kosmetikbereich betritt, der schaut direkt auf eine lilafarbene Wand, an einer anderen hängt ein Rahmen aus rosa-weißen Blüten umgeben von einer Lichterkette. Ein kleiner Brunnen plätschert. Helle und warme Töne dominieren. Das genaue Gegenteil im Raum nebenan: Sara Schwenzitzki hat ihr Tattoo-Studio in Schwarz gehalten, nur ein bisschen Glitzer schimmert dezent an den Wänden durch. Der eine Raum blumig-verspielt, der andere schlicht. Im gemeinsamen Empfangsraum wiederum haben beide Akzente gesetzt und ihn mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Zum etwa 80 Quadratmeter großen Ladenlokal in der Innenstadt gehören zudem Sozial- und Sanitärraum sowie Lagerfläche. Schwestern möchten Versmolder Innenstadt beleben Mit dem Gedanken, sich beruflich zusammenzutun, spielten die Schwestern schon längere Zeit. Beide übten ihr Handwerk bis dato jeweils im Kleinen im Homestudio aus. Doch Familienleben und Selbstständigkeit unter einem Dach sollte keine Dauerlösung sein. Im Sommer dann machten die Kosmetikerin und die Tätowiererin Nägel mit Köpfen und begaben sich auf die Suche nach einem geeigneten Ladenlokal für ihre Geschäftsidee. &bdquo;Wir wollten gerne vor Ort bleiben“, sagen sie mit Blick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zudem bedauern es die Versmolderinnen, dass die Innenstadt ihrer Heimat immer leerer wird. Nun wollen sie etwas &bdquo;frischen Wind“ in die City bringen. Der Schritt zum eigenen Studio erfordert einigen Mut. &bdquo;Es ist ein bisschen eine Reise ins Ungewisse“, weiß Sara Schwenzitzki. Selbstständigkeit habe eben Vor- und Nachteile, wenngleich bei allem Risiko für die 33-Jährige das Positive überwiegt. &bdquo;Ich bin meine eigene Chefin und kann meinen Arbeitstag selbst gestalten“, sagt die gelernte Malerin. Ihre große Leidenschaft für Kreativität und fürs Zeichnen entdeckt sie schon als Kind. Im Kunstunterricht fördert ihr Lehrer das Talent, ihre Mutter ermöglicht ihr zusätzlich Malschule und VHS-Kurse. Mit 18 lässt sich Sara Schwenzitzki das erste Tattoo stechen - ihre jüngere Schwester macht es ihr nach. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Lisa schwenzitzki (@lisaschwenzitzki) Jedes Tattoo erzählt eine Geschichte Seitdem sind bei den beiden zahlreiche Motive dazugekommen. Bei der Frage, bei wem es mehr sind, müssen die Frauen nicht lange überlegen. &bdquo;Sara“, sagt Lisa Schwenzitzki sofort. Die 33-Jährige sieht ihren Körper als Gesamtkunstwerk, jedes einzelne Motiv erzählt eine Geschichte. Seit zwölf Jahren ist sie inzwischen als Tätowiererin tätig. Klar, dass auch die &bdquo;kleinere“ Schwester sich vertrauensvoll in ihre Hände begibt. Lisa Schwenzitzki wiederum kennt sich mit Kosmetik aus. Sie hat in den vergangenen Jahren verschiedene Akademien besucht und Zertifikate erhalten. &bdquo;Es ist ein riesiger Bereich“, sagt die 31-Jährige. Wellness und Wohlfühlen ist das eine, ein Aspekt ihrer Arbeit liegt auf Gesichtsbehandlungen bei Haut- oder Narbenproblemen. &bdquo;Mein Ziel ist es, dass ihr euch in eurer Haut wohlfühlt“, spricht die Versmolderin im Flyer ihre Kundschaft an. In Versmold gibt es mehrere Tattoo-Studios Die kommt aus Versmold und der näheren Umgebung, während man zum Tattoostechen schon mal einen weiteren Weg in Kauf nimmt. Was man nicht unbedingt meint: Im Ort gibt es Konkurrenz, sogar doppelt. Sowohl an der Knetterhauser Straße als auch an der Ravensberger Straße haben in der jüngeren Vergangenheit Tattoo-Studios eröffnet. Sara Schwenzitzki sieht den Wettbewerb gelassen und verweist auf ihre jahrelange Erfahrung. Was sie außerdem von vielen unterscheide, sei, dass sie die Wunschmotive ihrer Kunden selbst zeichne und keine Vorlage aus dem Internet nutze. &bdquo;Ich möchte mit Qualität überzeugen und damit aus der Masse herausstechen.“ Das darf im Wortsinn verstanden werden. Lesen Sie auch: Gründer-Paar setzt in besonderer Immobilie im Kreis Gütersloh ein Herzensprojekt um Beruflich konzentriert sich die 33-Jährige voll und ganz auf das Tattoo-Studio. Lisa Schwenzitzki behält vorerst ihre Festanstellung als Verkäuferin in einer Bäckerei. Sicher ist sicher. Auch in diesem Punkt unterscheiden sich die Schwestern. Sie wissen um die Gegensätzlichkeit und akzeptieren diese. Was privat kein Problem ist, soll nun als Kolleginnen und Geschäftspartnerinnen ebenso funktionieren. Gemeinsam ist ihnen die Überzeugung, mit der Selbstständigkeit den richtigen Weg zu gehen. &bdquo;Man verbringt so viele Stunden bei der Arbeit. Wenn man etwas macht, das einem Freude bereitet, dann strahlt man das auch aus“, findet Sara Schwenzitzki. Und Lisa Schwenzitzki ergänzt: &bdquo;Dann fühlt es sich gar nicht wie Arbeit an.“

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