Wegen Corona: 14.000 Blitzer-Fotos weniger im Jahr 2020

Kreis Herford. Wer zu kräftig aufs Gaspedal tritt, muss das mitunter teuer bezahlen. Im Kreis Herford gibt es derzeit 13 stationäre "Blitzer". Auffallend: Die ermittelten Verstöße gingen im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück. Bei den stationären Messungen sind sie nach Angaben von Kreissprecher Patrick Albrecht von 26.875 (2019) auf 15.378 (2020) gesunken. Bei den mit mobiler Messung ermittelten Verstößen gab es einen Rückgang von 7.900 (2019) auf 5.191 (2020). Unterm Strich macht dies rund 14.000 Blitzer-Fotos weniger. Weniger Fahrzeuge auf den Straßen Zwei mögliche Gründe für die sinkenden Zahlen sieht der Kreissprecher. Es sei davon auszugehen, dass durch die Corona-Krise insgesamt weniger Fahrzeuge auf den Straßen im Kreisgebiet unterwegs gewesen seien. Das heißt: Die Menschen waren weniger mobil. Das Homeoffice ersparte manchem Arbeitnehmer die Fahrt ins Büro. Ferner werde der Einsatz der Kameras ständig variiert, erklärt der Kreissprecher. Denn es gibt zwar 13 Messstellen, aber nur sieben Kameras. Das bedeutet: Nicht in jedem Blitzkasten ist auch ständig eine Kamera. 2020 seien vermehrt Messstellen "bestückt" worden, an denen erfahrungsgemäß nicht so viele Verstöße begangen würden. Dennoch dürften auch diese Stellen nicht vernachlässigt werden. Fast 2,7 Millionen Euro Verwarn- und Bußgelder Die Gesamtsumme der Einnahmen aus Verwarn- und Bußgeldern im Kreis Herford hat sich von 2,657 Millionen Euro (2019) auf 2,694 Millionen Euro leicht erhöht. Nach Angaben des Kreises Herford liegt dies daran, dass die Polizei 2020 vermehrt Geschwindigkeitsüberwachungen gemacht hat, insbesondere auf der A 30 mit einer neuen semi-stationären Messanlage ("Blitzanhänger"). Wichtig: In den Daten des Kreises sind die Gelder aller Verstöße enthalten, wie zum Beispiel Vorfahrtsverletzung, Überfahren einer roten Ampel und Fahren mit dem Handy am Steuer. Dazu zählen auch die Geschwindigkeitsverstöße, die nicht vom Kreis, sondern durch die Polizei ermittelt wurden. "Eine Differenzierung ist technisch nicht möglich", betont Kreissprecher Patrick Albrecht. Der unrühmliche "Spitzenreiter" 2020 war nach Angaben des Kreises ein Autofahrer, der mit 155 km/h auf der Umgehungsstraße in Herford (B61/B239) geblitzt wurde. Erlaubt waren an der Stelle 70 km/h. Stationäre Blitzer Hier der Überblick über die 13 stationären Blitzer im Kreis Herford: 1. Enger, Umgehungsstraße (L557n), vor Abfahrt Herforder Straße, Fahrtrichtung Bünde 2. Enger, Umgehungsstraße (L557n), vor Abfahrt Bielefelder Straße, Fahrtrichtung Bielefeld 3. Enger-Westerenger, Kreuzung Werther Straße (L782) / Westerengerstraße (K27), beide Fahrtrichtungen 4. Herford-Falkendiek, Mindener Straße, Höhe Hausnr. 325, Fahrtrichtung Herford 5. Herford, Bismarckstraße (L778), Höhe Hausnr. 117, Fahrtrichtung Herford-Innenstadt 6. Herford, Umgehungsstraße (B61/B239), nach Abfahrt Engerstraße, Fahrtrichtung Löhne/Bad Oeynhausen 7. Hiddenhausen-Oetinghausen, Eilshauser Straße (K10), gegenüber Hausnr. 59, beide Fahrtrichtungen 8. Hiddenhausen-Schweicheln-Bermbeck, Herforder Straße, schräg gegenüber Hausnr. 288, beide Fahrtrichtungen 9. Hiddenhausen-Sundern, Bünder Straße (L545), Höhe Hausnr. 52, beide Fahrtrichtungen 10. Kirchlengern, Umgehungsstraße/Ostring (B239), vor Abfahrt Fiemerstraße, Fahrtrichtung Herford 11. Löhne-Mennighüffen, Lübbecker Straße (L773), Höhe Hausnr. 209, Fahrtrichtung Löhne 12. Vlotho-Hollwiesen, Salzuflener Straße (L535), vor Kreisel Solterbergstraße, Fahrtrichtung Vlotho 13. Vlotho, Herforder Straße (L778), nach Einmündung Neue Landstraße, beide Fahrtrichtungen.

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