Gastronomien in Enger und Spenge haben Probleme mit Corona-Hilfen

Enger/Spenge. Ein Vierteljahr ist die Gastronomie jetzt schon im Lockdown, sind Restaurants und Cafés geschlossen. Die Gastwirte in Enger und Spenge setzen auf ihren Abhol- und Lieferservice - und auf die angekündigten Hilfen. Aber: Das Unterstützungsgeld für die Monate November und Dezember ist vielerorts immer noch nicht - oder nur teilweise - geflossen. Francesco Nastri führt die "Trattoria da Franco" an der Bielefelder Straße in Enger. Auch er lebt zurzeit ausschließlich vom Außer-Haus-Geschäft. An den Wochenenden, zwischen Freitag und Sonntag, laufe das gut, sagt er. "Da können wir uns nicht beklagen." Unter der Woche aber sei es mau. Wenn er um halb sechs aufmache, sei manchmal um Viertel vor Sieben schon nichts mehr zu tun. Noch immer kein Geld Umso wichtiger wären da die versprochenen Hilfen. Aber das Geld sei immer noch nicht geflossen, beklagt Nastri. "Weder für November noch für Dezember." Er werde nur immer vertröstet, täglich werde ihm das Geld zugesagt. Gekommen aber sei noch nichts. Glücklicherweise habe ihm der Vermieter die Pacht gestundet. Das sei eine große Hilfe. "Und auch mein Team steht hinter mir." Kurzarbeitergeld vom Dezember noch nicht da Die volle Summe der Unterstützungshilfe ist auch bei Daniel Streiberger noch nicht angekommen. Er ist Inhaber des Restaurants am Golfclub Ravensberger Land in Pödinghausen. Neben dem "Streiberger's im Nölkenhöners Hof" betreibt er auch noch ein Golfclub-Restaurant in Bad Salzuflen. Ein Teil des Unterstützungsgeldes habe er zwar erhalten, sagt er. "Aber wir warten immer noch auf mindestens 50 Prozent vom November und 50 Prozent vom Dezember." Und auf das Kurzarbeitergeld vom Dezember. Letzteres habe er erstmal vorstrecken müssen. "Aber unsere anderen Kosten laufen ja auch weiter", sagt er. Wenn dann das Kurzarbeitergeld nicht pünktlich komme, habe man irgendwann ein Problem. "Quälende Warterei" Es sei "eine quälende Warterei", was die Unterstützungshilfe angehe, sagt auch Maik Paulini, Mitinhaber des "Alten Hut" in Spenge. Auch hier seien die November- und Dezember-Hilfen bislang nur anteilig angekommen. "Da ist es kommunikativ sehr unglücklich, wenn ich immer höre, dass es schnell und unbürokratisch laufen soll", betont er. Denn das Prozedere sei weder unbürokratisch noch komme das Geld schnell. Jetzt während des Lockdowns setzt auch der "Hut" auf sein Liefer- und Abholgeschäft. "Damit halten wir den Kopf über Wasser", sagt Paulini. Allenfalls erwirtschafteten sie damit jedoch 30 Prozent des normalen Umsatzes - maximal. "Unternehmerlohn liegt momentan bei Null" "Das reicht, um die Miete zu bezahlen, Ware zu bestellen und die fest angestellten Mitarbeiter in Lohn und Brot zu halten", sagt Paulini. Er betont jedoch auch: "Der Unternehmerlohn liegt momentan bei Null." Und die Inhaber müssten sogar zusätzlich eigenes Geld einbringen. Daniel Streiberger ist mittlerweile dabei, sich ein weiteres geschäftliches Standbein aufzubauen. Er hat Kontakte ins benachbarte Industriegebiet in Pödinghausen geknüpft und beliefert nun einige Firmen mit seinen Speisen. "Denn auch die Betriebskantinen mussten ja schließen", sagt er. Schon 20 bis 25 Essen liefere er jetzt jeden Mittag aus. Neues Geschäftsfeld Dienstags und mittwochs nutzt er außerdem das Angebot des E-Centers in Enger, dort von mittags bis frühen Abend einen Stand aufzubauen. "Zwischen 50 und 60 Essen machen wir da am Tag." Beide Angebote - sowohl das Mittagscatering für die Firmen als auch der Stand im E-Center - liefen gut an, erzählt er. Und die Kooperation mit den Unternehmen würde er gerne noch ausbauen. So läuft es bei Ziegenbruch In "Ziegenbruch's Gastronomie" am Spenger Blücherplatz sind die Corona-Hilfen laut Inhaber Volker Ziegenbruch angekommen. "Dadurch und weil wir gute Monate nach dem ersten Lockdown hatten, kommen wir noch bis Mitte März hin." Denn so lange werde sich der Lockdown in der Gastronomie wohl noch hinziehen, fürchtet er. Maik Paulini rechnet ebenfalls nicht damit, dass Restaurants und Cafés Mitte Februar wieder öffnen dürfen. "Ich gehe davon aus, dass wir um Ostern rum wieder an den Start gehen können."

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