Wie Senioren dafür sorgen, dass neues Leben in eine alte Villa einkehrt

Enger. Ein großer alter Apothekenschrank, lackiert in einem hellen Türkis-Farbton, war das erste Möbelstück, das Jana Ilic und Lars Vester für die Räume ihrer Tagespflegeeinrichtung an der Spenger Straße gekauft haben. &bdquo;Das ist ein richtiger Hingucker", sagt Verwaltungsleiter Vester, der eher zufällig auf das massive Stück gestoßen ist. &bdquo;Den frischen Farbton haben wir auch an anderen Stellen der Einrichtung wieder aufgenommen", ergänzt Jana Ilic, Inhaberin und Geschäftsführerin des Wittekind-Pflegedienstes. Neben dem Apothekenschrank steht ein großer Esstisch, an dem gemeinsam gegessen, gespielt und geklönt wird. 380 Quadratmeter mit offener Küche &bdquo;Buenos Dias", begrüßt Lars Vester dort einen Gast und prompt wird sein spanischer Gruß erwidert. &bdquo;Die Dame hat spanische Wurzeln, lebt aber schon seit Jahrzehnten in Deutschland", erklärt der Verwaltungsleiter. Neben Deutsch spreche die Über-90-jährige noch immer gut Spanisch. Fähigkeiten wie diese anzuregen und zu beleben, nennen die Profis &bdquo;biografiebezogene Betreuung". &bdquo;Und ich trainiere dabei auch meine eigenen Spanischkenntnisse", fügt Vester lächelnd hinzu. Am 7. September hat die Tagespflegestätte für ältere oder pflegebedürftige Gäste in der renovierten und um einen Anbau erweiterten früheren Villa Meyer ihren Betrieb aufgenommen. Auf 380 Quadratmeter verteilen sich eine offene Küche mit angrenzendem Wohn- und Fernsehzimmer, sowie ein Ruheraum und ein Zimmer für besondere Aktivitäten wie etwa Gymnastik. &bdquo;Wir sind mehr oder weniger im Stillen gestartet. Eine große Eröffnungsfeier war wegen Corona leider nicht möglich", berichtet Vester. Nachfrage nach Betreuungsplätzen ist groß Auch die volle Betreuungskapazität von 18 Tagesgästen könne wegen der Pandemie zurzeit noch nicht angeboten werden. &bdquo;Bisher betreuen wir montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr bis zu neun Personen", berichtet Ilic. Strenge Hygienemaßnahmen und regelmäßige Corona-Schnelltests für Personal und Gäste gehören nach Angabe der Geschäftsführer zum Alltag. Die Nachfrage nach den Betreuungsplätzen sei groß, zumal es in Enger bisher keine andere Einrichtung dieser Art gebe, berichten Ilic und Vester. Das Betreuungsteam der Einrichtung besteht aus drei Pflegefachkräften, einer Köchin, einer Küchenhilfe und einer Kraft für den Fahrdienst. Täglich werde frisch gekocht – &bdquo;gerne jahreszeitengerecht" - und am Nachmittag oft Kuchen gebacken, berichtet das Team. &bdquo;Allein die Düfte, die dann hier durch die Räume ziehen, regen die Sinne und auch den Appetit an", erläutert Ilic. Der Garten soll mediterran gestaltet werden Im kommenden Frühjahr soll auch der Garten hinter der Villa hergerichtet werden. &bdquo;Das stellen wir uns ganz mediterran vor", erklärt Vester. Sitzecken zum Verweilen und Hochbeete sowie Spalierobst &bdquo;zum Naschen" seien dafür angedacht. Die direkte Nachbarschaft zur Grundschule Enger-Mitte begrüßen die Betreiber. &bdquo;Wenn hier öfter Kinderlachen zu hören ist, ist das doch toll", meint Vester. Auch spätere Kooperationen und gemeinsame Aktionen für Jung und Alt kann er sich gut vorstellen. Wer die Tagespflegeeinrichtung an der Spenger Straße vor Ort in Augenschein nehmen möchte, sei nach Terminabsprache herzlich eingeladen, betonen Ilic und Vester.

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