Unfälle: Wo es häufig in Enger und Spenge kracht

Enger/Spenge. Die Unfallkommission des Kreises Herford hat in Enger gleich drei Stellen im Blick, an denen es in der Vergangenheit häufig zu Unfällen kam. "In Spenge gibt es nur eine Straße, die wir zu den rund 40 kreisweiten sogenannten Unfallhäufigkeitsstellen zählen", sagt Uwe Nolte. Als Geschäftsführer der Unfallkommission hat der Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes einen Überblick über die neuralgischen Stellen im Kreis Herford. Um welche Unfälle es geht Aufgabe der Kommission ist es, zu ergründen, warum es beispielsweise an einer Straße, Einmündung oder Kreuzung häufiger kracht. Kriterien für sogenannte Unfallhäufigkeitsstellen sind in einem Erlass festgelegt. Es geht in der Regel um schwere Unfälle der gleichen Art und Weise, die in einem gewissen Zeitraum sich wiederholen. "Es geht um den gleichen Typus des Unfalls", sagt Uwe Nolte. Bagatell-Unfälle zählen nicht dazu. "Wir kümmern uns um Unfälle mit mindestens schweren Sachschäden oder Personenschäden." Zu diesem Zweck tagt die Unfallkommission in der Regel vor Ort. "Das heißt: Wir schauen uns die Straße genau an, an der es häufiger zu Unfällen kommt", sagt Volker Barrmeyer. Als Leiter des Straßenverkehrsamtes im Kreis Herford ist er zugleich Vorsitzender der Unfallkommission. Zu dem Gremium gehören neben dem Straßenverkehrsamt Vertreter der Polizei, des Straßenbaulastträgers und der Kommune. Zugleich wird ein Vertreter der Bezirksregierung zu den Sitzungen eingeladen. Ursachenforschung Das Gremium versucht vor Ort zu ergründen, worauf die Unfälle an der jeweiligen Straße zurückzuführen sind - und wie die Unfallursachen dort nach Möglichkeit beseitigt werden können. Zu den Unfallschwerpunkten in Enger gehört der Westfalenring (Ostumgehung). Und dies gleich an zwei Stellen. "Neu ist für uns die Problematik des Westfalenringes an der Einmündung der Hiddenhauser Straße", sagt Nolte. Insofern hat sich die Unfallkommission die neuralgische Stelle angesehen, um sie zu entschärfen. "Hier ist das Schild zur Temporeduzierung versetzt worden. Manchmal sind es auch kleine Maßnahmen, die helfen." Man werde also schauen, ob dies hier zum gewünschten Erfolg führe. Autofahrer nahmen sich gegenseitig die Sicht Ebenso hat die Kommission ein Auge auf die Einmündung der Herforder Straße auf die Ostumgehung. Hier wurde schon vor Jahren ein Starenkasten installiert, um die Einhaltung von Tempo 70 auf der unfallträchtigen Landstraße zu überwachen. Zudem habe man in jüngerer Zeit durch bauliche Maßnahmen unterbunden, dass Links- und Rechtsabbieger sich parallel an der Einmündung aufstellen können und sich somit gegenseitig die Sicht nehmen, sagt Barrmeyer. Nicht mehr zu den Unfallschwerpunkten gehört nach Angaben von Nolte die Einmündung der Bielefelder Straße auf den Westfalenring: Durch einen Starenkasten und Warnschilder "Vorsicht Unfallgefahr" scheint diese Stelle entschärft zu sein. Rüttelstreifen auf der Fahrbahn angebracht Der dritte Unfallschwerpunkt auf Engeraner Gebiet ist die Hücker-Straße an der Einmündung Zur Schmiede. "Hier haben wir noch einmal nachgerüstet und auf der Hücker Straße Rüttelstreifen angebracht, damit die Verkehrsteilnehmer hier gezwungen werden, langsam fahren", sagt Nolte. Zusätzlich gelte hier Tempo 50. In Spenge bereitet die Bielefelder Straße in einem Kurvenbereich zwischen Lenzinghausen und Jöllenbeck den Experten Sorge. Hier sei es bei nasser Fahrbahn und unangemessener Geschwindigkeit in der Vergangenheit zu Unfällen gekommen, erklärt Nolte. "An dieser Stelle gilt nun Tempo 50 und bei Nässe nur Tempo 30", erklärt der Experte. "Es gibt nicht die Allheil-Maßnahme" Einmal im Jahr trifft sich die Kommission zu einer Controlling-Sitzung. Diese steht jetzt im Juni an. "Es gibt eine Vorher-Nachher-Betrachtung, um zu klären, ob eine Maßnahme erfolgreich war", sagt der Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes. Wenn nicht, müsse die Unfallkommission eine neue Entscheidung treffen, um nachzurüsten. "Es gibt nicht die Allheil-Maßnahme. Man muss immer die konkrete Situation betrachten", betont Volker Barrmeyer. Wichtig sei dabei auch, die Verhältnismäßigkeit der Maßnahme im Auge zu behalten. "Wir können nicht immer sofort einen Ampel aufstellen. Man muss mit Augenmaß handeln."

Meistgelesen