Enger. Mit einem festlichen Auftakt, dem „Rondo" von Henry Purcell, begrüßte das Orchester des Widukind-Gymnasiums beim Weihnachtskonzert in der Stiftskirche sein Publikum. Es war der Einstieg in einen Abend von großer Vielfalt, voll Besinnlichkeit, Tradition aber auch mit der einen oder anderen musikalischen Überraschung.
Raus aus dem Trubel
„Das Weihnachtskonzert ist immer das erste Mal im Jahr, dass man einen Gedanken an Weihnachten fassen kann, mal herausgenommen wird aus dem Trubel des Alltags", sagte Schulleiter Ulrich Henselmeyer zur Begrüßung.
„Das können wir heute zum Anlass nehmen, um an das zu denken, was an Weihnachten wirklich wichtig ist: Frieden, Gerechtigkeit und Nächstenliebe. Das sind Werte, die alle Menschen betreffen und so öffnet uns das Weihnachtskonzert die Augen und das Herz."
"Jingle Bells"
Zunächst aber wurden vor allem die Ohren angesprochen mit dem Beitrag der Bläserklasse, die nur beim ersten der beiden Konzerte am Dienstagabend mitwirkten. Mit „O du fröhliche" und „Jingle Bells" gaben sie traditionelle, weihnachtliche Stücke zum Besten, die jeden der Zuhörer ansprachen.
Ebenso bekannt waren das beschwingte „Feliz Navidad" vom Kammerorchester und das poppige „All I want for Christmas", gesungen vom Chor der Jahrgangsstufen sieben bis zwölf.
Aber auch weniger populäre weihnachtliche Stücke stellten die Schülerinnen und Schüler vor: wie das polnische „Lulajze, Jezuniu", das die Kinder der Chorklasse des fünften Jahrgangs mit fast engelsgleichen, zarten Stimmen sangen, oder das lettische „Es gulu gulu", klangvoll intoniert von Chor, Chorklasse und Kammerorchester.
Leise und zurückhaltend
Und dann gab es noch die Darbietungen eigentlich bekannter weihnachtlicher Lieder, jedoch neu interpretiert und präsentiert. So sang etwa die Chorklasse das alte Sternsingerlied „Es ist für uns eine Zeit angekommen", jedoch nicht schwungvoll, sondern leise, zurückhaltend, immer wieder von Pausen unterbrochen, in denen die Kinder Gläsern vielfältige Töne entlockten.
Den Klassiker überhaupt, „Stille Nacht", sangen die beiden Sängerinnen des Jazz-Rock-Ensembles Emma Sumper und Lea Saager auf Englisch und mit dunklen, rockigen Stimmen. Und beim „Winter Wonder Worry Christmas Mix" hatte der Chor bekannte weihnachtliche Popsongs ganz neu miteinander vermischt.
Nicht ganz weihnachtlich, dafür umso stimmungsvoller waren „Beauty and the Beast" und „The Polar Express" vom Orchester. Jede einzelne Darbietung erhielt tosenden Beifall von den Zuhörern in den wie in jedem Jahr voll besetzten Kirchenbänken.
Mit Herzblut bei der Sache
„Das Weihnachtskonzert des WGE ist eine traditionsreiche Veranstaltung, auf die man sich jedes Jahr freut", sagte Sebastian Kühnemund aus Oetinghausen, der sich wieder von den jungen Musikerinnen und Musikern auf das bevorstehende Fest einstimmen ließ. „Man merkt, dass alle Beteiligten mit ganz viel Herzblut bei der Sache sind", betonte er.
Zum letzten Stück betraten dann wieder alle Mitwirkenden des Abends die Bühne im Altarraum der Stiftskirche, um das klangvolle Finale anzustimmen: „Happy New Year" von Abba. Am Ausgang wurde – ebenfalls traditionell – um eine Spende für das Partnerprojekt in Burkina Faso gebeten.