Entscheidung gefallen: Der neue Bünder Feuerwehrstandort liegt neben dem Friedhof

Bünde. Mehr als eineinhalb Stunden dauerte es, bis der Ausschuss für Feuerwehrangelegenheiten am Dienstagabend eine Entscheidung getroffen hatte, die allerdings eigentlich bereits vor einem Jahr getroffen worden war. Die dürfte aber vor allem den Naturschützern nicht schmecken. Denn mit großer Mehrheit sprach sich das Fachgremium dafür aus, das neue Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug Bünde-Mitte an der Herforder Straße zu bauen, und nicht auf dem Sportplatz an der Heidestraße – nur etwa 200 Meter entfernt. Das Ringen um einen neuen Standort für den Löschzug Bünde-Mitte hat damit ein Ende gefunden – so hofft man jedenfalls auch bei der Feuerwehr. Und eigentlich stand auf der Tagesordnung des Ausschusses, dass man sich für einen der beiden Standorte entscheiden solle: Herforder Straße oder Heidestraße. Doch die Politiker drifteten ab in eine Diskussion über das Für und Wider der Ausgaben für den Bau. Immerhin spricht Architektin Katja Flörke vom Büro Krys+Flörke von 8,5 Millionen Euro, sollte das Gerätehaus an der Herforder Straße neben dem Feldmarkfriedhof entstehen. Fast 9,6 Millionen könnten es sogar werden, wenn das Gerätehaus auf dem Sportplatz an der Heidestraße entsteht, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Forscherhaus-Sekundarschule. Die Architektin betonte aber, dass es sich lediglich um eine Konzeptstudie handele und die genannten Beträge nicht mehr sind als grobe Schätzungen, die relativ weit oben angesiedelt sind. Es gebe Möglichkeiten, die Kosten zu senken. Meinung: Feuerwehrplanung in Bünde: Mit dem E-Bike in den Einsatz? Es gibt zu viele teure Baustellen in Bünde Fortan ging es im Ausschuss ums Geld – nicht um Standorte. Jörn Döring (UWG) nahm bei dem Betrag von 8,5 Millionen Euro eine Nutzungszeit für das Gerätehaus von fiktiven 35 Jahren an und errechnete dabei, dass das einer monatlichen Miete von 13,88 Euro pro Quadratmeter entsprechen würde. Der höchste Satz im Bünder Mietspiegel betrage aber rund 11 Euro. Zu viel Geld für ein Gerätehaus fand Döring, der einem Neubau grundsätzlich aber zustimmt. Nur Kosten in dieser Höhe könne er keinem Bürger erklären. Später nannte Architektin Katja Flörke allerdings eine mögliche Nutzungszeit von bis zu 80 Jahren, mit der man rechne – Sanierungen vorausgesetzt. Auch Martin Schuster (CDU) befand bei allem Wohlwollen für die Feuerwehr und das Gerätehaus, dass Bünde derzeit zu viele kostenintensive Baustellen habe. Denn auch die bestehenden Gerätehäuser haben eine Sanierung zum Teil dringend nötig. Von den Millionen für die Sanierung von Schulbauten und das Erich-Martens-Stadion einmal ganz abgesehen. &bdquo;Wenn wir jetzt neun Millionen für ein Gerätehaus ausgeben, können wir nächstes Jahr nicht schon wieder sechs oder sieben Millionen Euro für die Sanierung der bestehenden Gerätehäuser investieren“, so Schuster. Matthias Brand, der Leiter der Bünder Feuerwehr, machte als Antwort darauf sehr deutlich: &bdquo;Es geht ja nicht darum, dass wir bauen wollen. Es geht um die Sicherheit der Bürger dieser Stadt und darum dass die Investitionen nötig sind. Was wir brauchen, brauchen wir nun einmal. Und dass der Löschzug Bünde-Mitte ein eigenes Gerätehaus in der Stadtmitte braucht, wissen wir seit mindestens zehn Jahren. Ich kann es ja nicht ändern.“ Lesen Sie dazu auch: Weiter Gegenwind in Bünde zu neuem Feuerwehrstandort neben Friedhof Bünder Stadtverwaltung hat Beschluss nicht umgesetzt Schuster kritisierte auch die Stadtverwaltung und erinnerte an den Beschluss von Ende November 2024 im Feuerwehrausschuss: &bdquo;Der Beschluss hieß für die Verwaltung, dass Baurecht an der Herforder Straße herzustellen ist. Das wurde nicht umgesetzt.“ Man hätte schon längst anfangen können. Martin Schuster brachte außerdem weitere Grundstücke wieder ins Gespräch, die in der Vergangenheit zur Diskussion standen und fragte, ob mit diesen Eigentümern Kontakt aufgenommen wurde. Unter anderem im Bereich Levisonstraße/Ernst-Reuter-Straße sowie ein weiteres an der Herforder Straße nahe der Aral-Tankstelle. Juristin und Rechtsrätin der Stadt Bünde, Henriette König, hielt als Antwort darauf ein sehr deutliches Plädoyer für die Planungen und die Feuerwehr an sich. Die Verwaltung hätte nach den Grundstücksvorschlägen der Fraktionen und Gesprächen über die verschiedenen Standorte das Gefühl gehabt, dass noch keine wirkliche Klarheit darüber besteht, wann ein Grundstück geeignet ist. Mit den beiden nun vorliegenden Grundstücken habe die Verwaltung die geeigneten ausgewählt und eine Machbarkeitsstudie präsentiert. Die anderen Vorschläge seien allein aus Sicht der Feuerwehr außen vor geblieben. Es gehe in der Sitzung, so König, nur um die Fragen, ob und wo gebaut werde. &bdquo;Und die Frage, ob wir bauen, ist hinlänglich beantwortet worden“, so König. Sie wundere sich, warum die Frage nach der Umsetzung des Beschlusses für das Grundstück an der Herforder Straße erst jetzt – ein Jahr später – komme. Lesen Sie dazu auch: NABU kriegt Gegenwind: Kundgebung gegen Feuerwehrgerätehaus in Bünde Eine Stimme gegen die Fläche an der Herforder Straße .responsive23-gw5qJXlAZ2nNaJ8x-bar-stacked-vertical-kreisleitstelle-feuerwehr { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-gw5qJXlAZ2nNaJ8x-bar-stacked-vertical-kreisleitstelle-feuerwehr { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-gw5qJXlAZ2nNaJ8x-bar-stacked-vertical-kreisleitstelle-feuerwehr { padding-top: 111.11%; } } In der Folge sprachen sich die Fraktionen für ihren Favoriten aus. Ralf Wiegmann (Grüne) war da ganz beim Sportplatz an der Heidestraße. Er sehe keine Herausforderung darin, dass das Gerätehaus neben einer Schule entstehe, wenn es entsprechende Sicherungsmaßnahmen gebe. &bdquo;Die Autos fahren ja nicht alle 30 Minuten rein und raus“, sagte er. Außerdem gebe es für die Schüler auch eine Eingangsmöglichkeit vom Südring. Die Straßenverkehrsbehörde ging zuvor in einer Stellungnahme auf eine mögliche Gefährdung von Schüler durch Fahrzeugverkehr in einem Einsatzfall ein. Außerdem: &bdquo;Warum sollen wir eine Fläche (Herforder Straße) versiegeln, wenn wir eine bereits versiegelte Fläche (Sportplatz) einer ungewissen Zukunft überlassen?“ Auch die beiden AfD-Vertreter sprachen sich – zunächst jedenfalls – für den Sportplatz aus, &bdquo;weil dort mehr Platz ist“. Uwe Obrock schlug sogar vor, die Mehrkosten gegenüber dem Standort Herforder Straße &bdquo;im Bahnhofsumfeld bei der Solaranlagensache“ einzusparen. Später stimmten allerdings beide dafür, den Beschluss des Feuerwehrausschusses vom 26. November 2024 weiterzuverfolgen. Konkret: Standort Herforder Straße. Darauf entfiel dann auch das Votum der Mehrheit mit einer Gegenstimme der Grünen. Im nächsten Planungsausschuss sollen bereits die baurechtlichen Verfahren beschlossen werden. 📱 News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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