Zukunft der Feuerwehr Bünde: Expertengutachten bewertet Feuerwehrstandorte

Bünde. Eine Feuerwehr unterliegt einem permanenten Wandel. Ständig müssen die Verantwortlichen auf neue Forderungen und Gegebenheiten reagieren und Anpassungen vornehmen. Aus diesem Grund sind Kommunen seit Ende der 1990er Jahren dazu verpflichtet, Brandschutzbedarfspläne zu erstellen, aus denen alle Ist-Zustände in Sachen Personal, Material und Organisation hervorgehen. Zumindest was das Papier betrifft, ist Bünde hier auf Stand. Doch das Gutachten besagt auch, dass es zu räumlichen Veränderungen bei einzelnen Einheiten kommen muss, um effizient und letztlich einsatzfähig zu sein. Einer dieser Punkte, die erst in der vergangenen Woche Gutachter Frederik Schütte vom Büro antwortING empfahl, ist – wie berichtet – die Ansiedlung des Löschzugs Bünde-Mitte in der Nähe der Kreuzung am Dreiländereck (Herforder Straße/Weseler Straße). Seit Jahren ist sein Standort aber die Haupt- und Rettungswache in Spradow. Überwiegend wohnen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte aber im Bünder Zentrum und südöstlich davon, wie das Gutachten feststellt. Nur gibt es dort eben kein Feuerwehrgerätehaus für die ehrenamtliche Einheit, die mit etwa 60 Aktiven personell die stärkste in Bünde ist. Der Weg nach Spradow ist weit und dauert. Deshalb hat der Löschzug Bünde-Mitte auch arge Probleme damit, die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfristen, also die Zeit bis zum Eintreffen am Einsatzort, immer einzuhalten (wir berichteten). Doch noch weitere Einheiten müssen sich möglicherweise auf einen Umzug einstellen. Dazu gehören die Löschgruppen Dünne und Muckum sowie Ahle und Holsen. Hier empfiehlt der Gutachter aber einen Umzug, sofern künftig eine Sanierung des bestehenden Feuerwehrgerätehauses nicht mehr wirtschaftlich ist. Auch für Spradow empfiehlt das Gutachten einen Auszug vom in die Jahre gekommenen Bau an der Lübbecker Straße auf fast halbem Weg zum Hüller und in der Folge einen Umzug in die jetzigen Räume des Löschzugs Bünde-Mitte in der Haupt- und Rettungswache. Zusammenziehen oder Verlegung von Einheiten? Für die Löschgruppen Dünne und Muckum sollte nach dem Brandschutzbedarfsplan eine Zusammenlegung geprüft werden. Möglich sei auch eine Verlegung der Löschgruppe Dünne nach Süd-Westen an die Gerhart-Hauptmann-Straße. Gleiches galt auch für die Löschgruppen Ahle und Muckum. Als eine mögliche Verbesserung sehen die Experten vom Büro antwortING aber auch schon eine Verlegung der Löschgruppe Ahle nach Osten in den Bereich der A30-Anschlussstelle Bünde, sofern sich eine Sanierung des bestehenden Standorts als nicht mehr wirtschaftlich erweist. Sanierung einzelner Standorte Die bestehenden Feuerwehrgerätehäuser der genannten Einheiten sollen baulich und technisch auf Stand gebracht werden. Die Verlegungen der Einheiten aus Dünne, Ahle und Hunnebrock seien aber &bdquo;nichts, was man mit einer Brechstange durchsetzen muss“, sagte Frederik Schütte vor dem Ausschuss für Feuerwehrangelegenheiten. Lesen Sie auch: Weiter Gegenwind in Bünde zu neuem Feuerwehrstandort neben Friedhof Rüdiger Müller, für die CDU als Sachkundiger Bürger im Ausschuss, zeigte sich erfreut über die bereits &bdquo;gute Struktur“ der Bünder Einheiten und dass man die Veränderungen &bdquo;in aller Ruhe“ angehen könne. Mit Ausnahme eines neuen Standorts für den Löschzug Bünde-Mitte in der Nähe der Kreuzung am Dreiländereck. Gutachter Frederik Schütte sieht die Errichtung eines Standortes Bünde-Mitte als einen wesentlichen Punkt an, um &bdquo;für die Einsatzkräfte einen sicheren Feuerwehrdienst zu gewährleisten“. Diese Maßnahme zähle zu denen die &bdquo;schnell umgesetzt werden müssen“, so Schütte. &bdquo;Zeit für ein Feuerwehrgerätehaus in eigenem Bezirk“ Bereits Anfang 2023 sagte Bündes Leiter der Feuerwehr, Matthias Brand, dass es einerseits beim Personal in Haupt- und Ehrenamt Verstärkungen geben muss. Ferner werden seit geraumer Zeit Ehrenamtler zu Fortbildungen geschickt und weiter aufgebaut. Ein Teil davon ist bereits umgesetzt worden. Im Oktober 2023 wurde Feuerwehrchef Matthias Brand vor dem Feuerwehrausschuss erneut sehr deutlich und sagte, dass bis dahin alles für eine Verbesserung der Eintreffzeiten an einem Einsatzort getan worden sei. Es wurde viel an Details gefeilt. Jetzt sei man aber an dem Punkt angekommen, wo die Möglichkeiten ausgeschöpft seien. &bdquo;Die Zitrone ist jetzt ausgepresst“, so Brand. &bdquo;Wir sind besser geworden, aber immer noch unter dem Soll.“ Und weiter: Jetzt sei es Zeit, für den Löschzug Bünde-Mitte ein Feuerwehrgerätehaus in seinem eigentlichen Bezirk zu bauen sowie das Ehrenamt und das Hauptamt zu stärken und zu pflegen, so Brand.

Meistgelesen