Kommunen aus dem Kreis Herford liefert Daten für NRW-Studie - das sind die Ergebnisse

Hiddenhausen. Die große NRW-Studie &bdquo;Zukunft des Handels – Einkaufsverhalten und alternative Einkaufsmöglichkeiten in NRW“ liegt vor – und auch Hiddenhausen und Löhne haben daran mitgewirkt. Das Land Nordrhein-Westfalen wollte – insbesondere nach den Corona-Jahren – wissen, wie die Menschen einkaufen, was ihnen beim Shoppen wichtig ist und wie Händlerinnen und Händler mit den Veränderungen umgehen. Jetzt liegen die Ergebnisse vor – und sie zeigen: Der stationäre Einzelhandel bleibt ein zentraler Anker des Alltags, auch wenn Online-Angebote immer wichtiger werden. Die Studie, die im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums erstellt wurde, hat 13.678 Verbraucherinnen und Verbraucher, 505 Einzelhandelsbetriebe und 28 Kommunen befragt – darunter auch Hiddenhausen und Löhne. Damit gehört die Gemeinde zu einem exklusiven Kreis von Städten und Gemeinden, die an der größten Einzelhandelsbefragung Nordrhein-Westfalens beteiligt waren. Aus Ostwestfalen-Lippe waren auch Rahden, Bad Salzuflen, Verl und Paderborn dabei. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Befragt wurden Geschäftsleute und Käufer Dabei haben die Studienexperten darauf geachtet, sowohl Geschäftsleute als auch Käuferinnen und Käufer aus kleinen und großen Städten zu befragen. &bdquo;Hallenberg ist die kleinste der teilnehmenden Kommunen mit 4.488 Einwohnerinnen und Einwohnern. Mit 19.896 Personen hat Hiddenhausen die höchste Einwohnerzahl in der Kategorie der Kleinstädte“, heißt es in der Studie. Die kleinste der beteiligten Großstädte ist Remscheid mit 112.970 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die größte Stadt ist Essen mit 586.608 Personen. Laut Verwaltung gibt es in Hiddenhausen 48 Geschäfte bzw. Einzelhändler. Etwa fünf Prozent der Einzelhandelsfläche stehen leer. Stationärer Handel bleibt Rückgrat Laut Studie sehen viele Bürgerinnen und Bürger den Einkauf vor Ort nicht nur als praktische Besorgung, sondern auch als wichtigen sozialen Kontaktpunkt. Gerade in kleineren Städten wie Hiddenhausen und mittelgroßen Städten wie Löhne wird laut Studie die Einkaufsvielfalt und die persönliche Beratung geschätzt. Das Ministerium spricht von einem &bdquo;Resilienzfaktor“ – der lokale Handel sichere Versorgung und Lebensqualität, besonders in Krisenzeiten. Lesen Sie auch: Neue Boutique &bdquo;Kleidezeit“ hat in Hiddenhausen eröffnet Digitalisierung: Chance statt Bedrohung Zwar kauft ein wachsender Teil der Bevölkerung online ein, doch viele wünschen sich eine Kombination aus Online-Komfort und lokalem Bezug – etwa über &bdquo;Click & Collect“ oder lokale Lieferdienste. &bdquo;Click & Collect“ ist ein Einkaufsmodell, bei dem Kunden online Produkte bestellen und diese dann im Geschäft abholen. Das ist unter anderem bei den großen Drogerieketten möglich, zum Beispiel bei DM an der Löhner Straße in Hiddenhausen-Eilshausen, den Rossmann-Filialen am Löhner Findeisenplatz oder an der Lübbecker Straße. Aber auch die Löhner Baumärkte Toom und Globus, der Elektrofachmarkt Expert Döring in Mennighüffen oder die Deichmann-Filiale an der Albert-Schweitzer-Straße bieten einen solchen Service. Für viele kleinere Geschäfte biete die Digitalisierung große Chancen, so die Studienautoren, wenn sie aktiv genutzt wird. &bdquo;Digitale Angebote sollen das persönliche Einkaufserlebnis ergänzen, nicht ersetzen“, heißt es in der Studie. In Löhne haben das viele Einzelhändler bereits erkannt und bieten zusätzliche Dienste auf ihren Webseiten an, etwa die Buchhandlung Dehne oder auch Möhle Schlafkultur. Lebensmittelmärkte hingegen agieren an dieser Stelle bislang eher abwartend. Marktkaufleiter Thorsten Take hatte zuletzt aber angedeutet, dass sich die Branche auch wegen der wachsenden Konkurrenz durch Anbieter wie &bdquo;Picnic“ mit der Thematik zumindest beschäftigen müsse. Nachhaltigkeit wird erwartet – aber nicht um jeden Preis Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt eine Rolle: Immer mehr Menschen achten auf regionale Produkte und umweltfreundliche Verpackungen. Dennoch bleiben Preis und Qualität die wichtigsten Kaufkriterien. Nachhaltigkeit wird – so die Forscher – eher als &bdquo;Grundanforderung“ verstanden, nicht als ausschlaggebendes Motiv. Auch interessant: Beliebtes Strickwarengeschäft im Kreis Herford schließt – Kundenmangel ist nicht der Grund Innenstädte brauchen mehr als Events Ein weiteres Ergebnis betrifft die Gestaltung der Innenstädte: Ein attraktives Umfeld mit Aufenthaltsqualität, Gastronomie und Grünflächen ist entscheidend, um Menschen zum Bummeln einzuladen. Aktionen wie verkaufsoffene Sonntage oder sogenannte Pop-up-Stores, also Geschäfte, die nur für eine begrenzte Zeit in einem Leerstand öffnen, wirken laut Studie nur kurzfristig. Für den langfristigen Erfolg brauche es eine &bdquo;strukturierte Stadtentwicklung“ – auch im ländlichen Raum. Eine besondere Bedeutung kommt dabei offenbar auch organisierten Zusammenschlüssen von Händlern zu, die in Löhne aber zuletzt einen Rückschlag erlitten haben: Während die Werbegemeinschaft Mennighüffen noch immer auf soliden Strukturen agieren kann und Ende November wieder zum Adventsmarkt einlädt, hat sich ihr Pendant in der Innenstadt kürzlich aufgelöst. Der verkaufsoffene Sonntag zum Oktoberfest fiel daher bereits aus, wie es in Zukunft weitergeht, bleibt vorerst offen. Zum Thema: Aus für verkaufsoffene Sonntage in Löhne: Werbegemeinschaft löst sich auf Hiddenhausen als Teil eines landesweiten Trends Mit fast 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern zählt Hiddenhausen in der Studie zu den Kleinstädten im ländlichen NRW-Raum. Die Teilnahme an dem Forschungsprojekt zeigt, dass sich die Gemeinde aktiv an der Diskussion über die Zukunft des Handels beteiligt. Die Ergebnisse sollen nun in politische Entscheidungen einfließen – von der Landes- bis zur kommunalen Ebene. Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) betonte bei der Vorstellung der Studie: &bdquo;Gut 100.000 Geschäfte sorgen in NRW für lebendige Innenstädte und sichern die Versorgung vor Ort. Um diese Stärke zu erhalten, müssen wir verstehen, wie die Menschen einkaufen – und wie der Handel darauf reagieren kann.“ In Löhne wird der Einzelhandel zum Sozialen Treffpunkt In Löhne nehmen Alternativen zunehmend die Funktion einer Innenstadt ein. Die Studie spricht in diesem Zusammenhang von &bdquo;zentralen sozialen Treffpunkten“, die weit über die Funktion eines Handelsplatzes hinausgehen – insbesondere dort, wo neben Einkaufsmöglichkeiten auch Gastronomie- und Verweilangebote vorhanden sind. So wie etwa im Löhner Marktkauf, wo seit dem Umbau im Eingangsbereich genau diese Attribute erfüllt werden. Zwischen Bäckerei, Restaurants, Supermarkt, Reisebüro und Buchhandlung gibt es dort zahlreiche Sitzgruppen mit Tischen, die auch rege genutzt werden. Marktleiter Thorsten Take spricht etwa von kaffeetrinkenden Rentnergruppen, pausierenden Schülern und einkaufenden Eltern, die dort ihre Zeit verbringen. Dass auch der ehemalige Bürgermeister Bernd Poggemöller kürzlich von einer &bdquo;kleinen Innenstadt“ sprach, die sich in dem Markt entwickelt habe, bestätigt indes die Studie. Deren Macher nämlich bezeichnen Innenstädte als Orte des Austauschs, an denen unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zusammenkommen, Zeit miteinander verbringen und sich vernetzen. Lesen Sie auch: In diesem Löhner Ortsteil gab es mal mehr als 100 Nahversorger vor der Haustür

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