So profitieren Herz-Patienten von neuester Technik im Bünder Lukas-Krankenhaus

Bünde. Dreieinhalb Monate dauerte der Umbau des Herzkatheterlabors am Lukas-Krankenhaus in Bünde. Mit dem Umbau wurde im Juli begonnen – genau vier Tage, nachdem die alte Anlage endgültig ausgefallen war, die seit 2008 ihren Dienst tat. Nun freuen sich nicht nur Mediziner und medizinisches Personal über die neueste Technik, vor allem die Patienten profitieren davon. Im Oktober 2024 übernahm der Internist und Kardiologe Jens Völker als Chefarzt die Klinik für Kardiologie und konservative Intensivmedizin in Bünde. Für ihn galt es gleich, die Abteilung auch technisch auf den neuesten Stand zu bringen, denn das alte Herzkatheterlabor lag in den letzten Zügen, wie er selbst sagt. Fast zwanzig Jahre seien für ein Herzkatheterlabor schon ein &bdquo;Methusalem-Alter“, so Völker bei der Vorstellung des neuen Labors in Bünde. Und das hat es in sich. Für das behandelnde Team bietet sich am neuen und großen Flachbildschirm eine wesentlich bessere Sicht, als dies noch die ganze Batterie kleinerer Bildschirme bislang getan hat. &bdquo;Wir haben zwar keinen Zeitgewinn, aber die Qualität der Arbeit nimmt dadurch deutlich zu“, sagt Chefarzt Jens Völker. Vorteil für den Patienten: Die neue Anlage arbeitet mit nur einem Fünftel der Strahlenintensität, die die alte Anlage benötigt hat. Und die Bildqualität sei hervorragend, so Völker. Zum Thema: Neuer Chefarzt in Bünde: Das Herzkatheterlabor ist sein liebster Arbeitsplatz Neue Aufwachräume erhöhen Komfort für Patienten in Bünde Doch die Technik ist nicht die einzige Neuerung. &bdquo;Wir haben den Bereich komplett umgebaut“, so der Chefarzt. Für die Patienten gibt es neue Aufwachräume und insgesamt wird die ganze Klinik in nächster Zeit noch ins Erdgeschoss des alten Gebäudeteils an der Brunnenallee umziehen. Völker absolviere eine enorme Schrittzahl, weil er täglich mehrfach zwischen dem Herzkatheterlabor im Altbau und seinem Büro im ersten Stock des Neubaus pendelt. &bdquo;Nach dem Umzug haben wir alles zusammen an einem Ort“, sagt er. Der Eingang befindet sich an gewohnter Stelle zur Brunnenallee hin. Was aber passiert im Herzkatheterlabor überhaupt? Hier werden vor allem Patienten behandelt, bei denen der Verdacht einer Durchblutungsstörung des Herzmuskels besteht. &bdquo;Früher hat man den Zugang in der Leiste des Patienten gesetzt und ging von dort aus mit dem Katheter bis zum Herz vor. Heute machen wir das in der Regel über eine Einstichstelle am Handgelenk“, sagt Chefarzt Jens Völker. Und von dem Moment an geht es zügig voran, denn: &bdquo;Von dort brauchen wir in der Regel nur 20 Sekunden, bis wir am Herzmuskel angekommen sind.“ Zum Thema: Experten in Bünde behandeln gefährliche Engstellen am Herzen Patient ist bei Herzkatheter-Untersuchung in der Regel wach Währenddessen ist das Herz als bewegtes Röntgenbild zu sehen und über die Gabe von Kontrastmittel werden die Gefäße – und auch vorhandene Engstellen, sogenannte Stenosen – sichtbar. &bdquo;Der Patient ist dabei in der Regel wach und bekommt nur eine Spritze zur Beruhigung“, sagt Völker. &bdquo;Er muss uns während der Behandlung jederzeit Rückmeldung geben können, wenn etwa unangenehm ist.“ Eine Vollnarkose – selbst wenn der Patient sich die wünsche – sei die absolute Ausnahme. Jens Völker versichert aber, dass der Patient von dem Katheter in seinen Gefäßen nichts spürt, da Blutgefäße keine Nerven haben. Lediglich wenn eine Verengung mit einem Stent aufgeweitet wird, könne es für einen Moment zu einem unangenehmen Druckgefühl kommen, da das Gefäß durch das Aufpumpen eines kleinen Ballons nur kurz verschlossen wird. Der Stent, ein winziges, längliches Metallgitter, verbleibt im Gefäß und stützt es an der Engstelle, wodurch das Blut wieder normal fließen kann. &bdquo;Vor ein paar Jahrzehnten hat man die Gefäße an den Engstellen mit einer Ballondilatation aufgeweitet“, so Völker. Das habe damals eine Erfolgsquote von etwa 60 Prozent gehabt. In vier von zehn Fällen sei das Gefäß wieder in den Zustand verfallen, den es vor der Behandlung hatte – die Engstelle war also wieder da. &bdquo;Bei den Stents liegt die Erfolgsquote bei 95 Prozent“, so Völker. Die Kreiskliniken Herford-Bünde haben für die reine Ausstattung 700.000 Euro investiert. Hinzu kommen die Kosten für den Umbau. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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