Eigene Mensaküche und individuelles Lernen: Bünder Gymnasium setzt auf Innovation

Bünde. Welche Bereiche sind für eine erfolgreiche und vor allem interessante Schulzeit wichtig? &bdquo;Für uns als Förderverein und die Schüler sind es vier Bereiche: das Essen, der Unterricht sowie das selbstständige Lernen und Bewegung“, sagt der Vorsitzende des schulunterstützenden Vereins des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums Bünde, Pascal Vette. Im Rahmen des &bdquo;Bünder Modells“ konnte der von Eltern und Förderern betriebene Verein zuletzt einige Entwicklungen verzeichnen. Möglich seien diese durch eine gute Zusammenarbeit von Förderverein, Schule und Stadt gewesen. Nicht zuletzt profitieren die Kinder und Jugendlichen aber nun von ihren eigenen Leistungen beim kürzlichen Sponsorenlauf. Der stellvertretende Schulleiter Jens Ransiek freut sich über die jüngsten Entwicklungen: &bdquo;Wenn die Menschen vor Ort es in der eigenen Hand haben, ergeben sich ganz einfache Wege.“ Lesen Sie auch: Weiterführende Schulen in Bünde müssen dringend wachsen Drei sichtbare Veränderungen Gutes und gesundes Essen Beim Essensangebot habe sich mit der Cafeteria und der seit 2020 existierenden Mensa viel getan. &bdquo;Vor 30 Jahren gab es in der Schule einen Kiosk, den die Hausmeister neben ihren eigentlichen Aufgaben betrieben haben“, blickt Vette zurück, der früher selbst dort zur Schule ging. Mittlerweile werden beide nicht nur vom Förderverein getragen, sondern auch betrieben. So sei die Belieferung der Cafeteria durch die lokale Bäckerei Vollmer möglich. In der Mensa sei es als branchenfremdes Ehrenamt geschafft worden, mit fachkundigen Mitarbeitern eine frische Zubereitung der Speisen vor Ort anzubieten. Für 5,75 Euro pro Mahlzeit können sich die Schüler bis zu einem Monat im Voraus ihr Mittagessen online bestellen. An den Beilagen und der Salatbar dürfen sie sich sogar mehrmals bedienen – &bdquo;Bei den gesunden Lebensmitteln war uns das von Anfang an wichtig“, betont Vette, der eigentlich in der IT-Branche tätig ist. Sauber machen die Schüler ab der 7. Klasse selbst. Dafür gebe es entsprechende Schuldienste pro Klasse für je zwei Wochen. Die Arbeit mit Seife und Lappen wird belohnt: &bdquo;In den Arbeitswochen dürfen die Jugendlichen kostenfrei essen“, verrät Ransiek. Dadurch, dass jeder Schüler für den anderen sauber macht, habe es auch schnell keine Motivationsprobleme gegeben. Lesen Sie auch: Statt Container: Bünder Schulzentrum setzt auf ungewöhnliche Lösung für mehr Platz Individueller Unterricht und Betreuung Das Gymnasium ist Ransiek zufolge eine der wenigen Schulen in OWL, die bereits mit dem Konzept der &bdquo;Lernstudenten“ arbeite, erzählt der stellvertretende Schulleiter. Bei diesem unterstützen Lehramtsstudenten die Arbeit der ausgebildeten Lehrer. Vor allem bei der individuellen Betreuung im Klassenzimmer stelle dies einen Fortschritt in Anbetracht des begrenzten Betreuungsschlüssels dar. Gleichzeitig profitieren davon auch die zukünftigen Lehrer enorm. &bdquo;Mehr praktische Erfahrung geht ja eigentlich gar nicht“, stellt Ransiek fest. Zudem können diese sich bei entsprechenden Fähigkeiten im Bereich der sogenannten &bdquo;Neigungsfächer“ und Arbeitsgemeinschaften engagieren. Erstere seien ein Teil des Ganztagskonzeptes der Schule, in dem Schüler sich verpflichtende Profilbereiche aussuchen können. Jedoch sei hier die Verfügbarkeit von geeignetem Personal die Herausforderung. &bdquo;Wir sind auf der Suche. Es ist ja eine Win-Win-Win-Situation für alle, einschließlich der Schüler.“ Gleiches gilt für den Bereich der Nachmittagsbetreuung, für den Menschen aus dem Bereich der Sozialen Arbeit gesucht werden. In Ruhe lernen Kurz vor der Eröffnung steht das &bdquo;Selbstlernzentrum“, in das die Schüler sich alleine oder als Lerngruppe zurückziehen können. Teils in kleinen Häuschen geräuschisoliert und von Pflanzen gesäumt sei hier alles für einen bestmöglichen Lernerfolg bereitet. Technisch wird mit Großbildschirmen und ausreichender Anzahl an Steckdosen der Grundstein gelegt. Möglich sei dieses Projekt durch einen erfolgreichen Sponsorenlauf der Schüler und die Finanzierung des Fördervereins gewesen. Das Bewegungspendant des Klettergerüstes werde zeitnah auf dem Schulhof freigegeben. Zudem würden durch den Umzug des Veranstaltungssaals ins &bdquo;Stahlwerk“ entsprechende Räumlichkeiten frei – auch für den Umbau, den die Rückkehr zu &bdquo;G9“ nötig macht. Jetzt geht es um den Verein selbst Schule und Förderverein sind sich bewusst, dass all diese Prozesse keineswegs selbstverständlich sind. Es brauche den Schulvertretern zufolge dafür ein gut organisiertes Förderumfeld aus Eltern, Sponsoren und sonstigen Zuwendungen. Mittelfristig sei dies vorhanden. &bdquo;Wenn man sich aber vor Augen führt, dass drei von vier Mitgliedern des engeren Vorstands gar keine Kinder mehr an der Schule haben, müssen wir uns frühzeitig Gedanken um die Zukunft machen“, sagt der Vorsitzende Vette. Engagierte seien immer willkommen. Zudem betrage der monatliche Mitgliedsbeitrag nur 1,50 Euro und ist freiwillig erhöhbar. Vereinsspenden lassen sich mittels Quittung von der Steuer absetzen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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