Dino-Fan wird Leiter des Bünder Dobergmuseums - und bringt Forschungsgelder mit

Bünde. Der erste Teil von &bdquo;Jurassic Park“ war 1993 für Marco Schade so etwas wie eine Initialzündung. Die Dinosaurier beschäftigten ihn lange, aber dass sie einmal sein Beruf werden würden, stand damals noch nicht in seiner Lebensplanung – er war schließlich erst fünf. Seit dem 1. September leitet er offiziell für den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das Dobergmuseum. Das ist allerdings nur ein Teil seiner Arbeit, denn der promovierte Paläontologe leitet auch ein wissenschaftliches Forschungsprojekt über gepanzerte Dinosaurier. Dass Schade ein echter Dino-Fan ist, bleibt kaum verborgen. Dinos auf dem T-Shirt und sogar als Tattoo auf dem Arm zeigen seine Begeisterung. Zurzeit richtet sich der 37-Jährige noch in seinem Büro im Museum ein und will möglichst bald auch den Doberg näher unter die Lupe nehmen. Lesen Sie dazu auch: Dobergmuseum Bünde feiert die Natur - und einen neuen Chef Forschungsgelder für Bodendenkmäler wie den Doberg Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von LWL-Museum fu?r Naturkunde (@lwlnaturkundemuseum) Allerdings: Bekannt war ihm der Doberg bis zu seiner Bewerbung auf die ausgeschriebene LWL-Stelle noch nicht. &bdquo;Das hängt aber damit zusammen, dass ich meinen Schwerpunkt in einem anderen Erdzeitalter habe“, sagt Schade und meint damit, dass er sich bislang weniger mit urzeitlichen Säugetieren befasst hat, wie die im Doberg gefundene Seekuh oder der Zahnwal. Die Dinosaurier lebten mindestens 35 Millionen Jahre davor. Marco Schade spricht von einer &bdquo;hybriden Stelle“, die er besetzt. Einerseits leitet er das Dobergmuseum, aber er hat eben auch &bdquo;Forschungsgelder mitgebracht“ und ist auch für Bodendenkmäler wie Doberg und weitere Stellen verantwortlich, die weltbekannte Funde hervorbrachten. Geht man mit Marco Schade durch die Ausstellung im Keller, merkt man sofort, dass er sich dort heimischer fühlt als an einem Schreibtisch. Für ihn bedeutet das, was er tut und tun will, aus einem Elfenbeinturm herauszukommen und &bdquo;den Menschen zu zeigen, was wir hier machen und was unsere Arbeit bedeutet. Denn sie sind es doch schließlich, die uns bezahlen, damit wir das machen dürfen“. Lesen Sie auch: Was ist los am Doberg in Bünde? Ein kleiner Spaziergang Bünder Seekuh soll im CT untersucht werden Die Seekuh ist für den Dinosaurier-Fan im Vergleich zu den Sauriern als Vorfahren der heutigen Vögel ja noch fast ein Tier, das kürzlich gelebt hat und durchs Wasser glitt, als die Nordseeküste bei tropischen Temperaturen hier vor der Haustür war. Er will das Skelett in nächster Zeit mit einem Computertomografen untersuchen, um so vor allem mehr aus dem Schädelbereich und dem Gehirn zu erfahren. Marco Schade ist gebürtiger Greifswalder. Er ist dort aufgewachsen, hat dort studiert und schließlich promoviert. Zwischenzeitlich arbeitete der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann zunächst im Lehrberuf und später auch bei einem Sicherheitsdienst in Berlin. Dann ging er nach Australien, arbeitete als Erntehelfer und plötzlich erwachte in ihm wieder die Begeisterung für die Paläontologie. &bdquo;Das hatte mit den wirklich guten naturhistorischen Museen in Australien zu tun“, sagt er. Schade holte sein Abitur nach, studierte, promovierte und forscht seit dem. Was den verheirateten Vater von drei Kindern allerdings seit seinem Studium wundert, ist die Tatsache, dass das Interesse für Dinosaurier im englischsprachigen Raum deutlich größer ist als in Deutschland. &bdquo;In Deutschland springt man erst darauf an, nachdem ausländische Medien darüber berichtet haben“, sagt Marco Schade mit einem Blick leichter Verwunderung. Aber vielleicht können seine Arbeit und seine offene Art ja etwas daran ändern. News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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