Neue Fassaden für 2,5 Millionen Euro: Schüler in Bünde bekommen Sonnenschutz

Bünde. Viele Schulen der Republik wurden in den 60er- oder 70er-Jahren des vorherigen Jahrhunderts gebaut. Da macht Bünde keine Ausnahme. Die Gebäude hinken in Sachen Wärmedämmung und Sonnenschutz den heutigen Standards allerdings hinterher. Genau wie Privatleute müssen also auch Städte über sogenannte &bdquo;energetische Sanierungen“ nachdenken. In Bünde werden aktuell die Grundschulen in Hunnebrock, Holsen-Ahle und Südlengerheide modernisiert. &bdquo;Bis Ende Oktober sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein“, sagt Andreas Krys vom verantwortlichen Bünder Architekturbüro &bdquo;Flörke + Krys“ bei einer Baustellenbesichtigung an der Grundschule in Hunnebrock. Im April waren die Arbeiten an den Schulen gestartet. &bdquo;Wir erneuern die gesamte Fassade inklusive der Fenster. Die sind dreifach verglast und aus Kunststoff. Insgesamt ist das der neueste Stand bei der Dämmung“, sagt Architektin Katja Flörke. Darüber hinaus bekommen die Fenster einen außen liegenden Sonnenschutz. Dafür wird ein sogenannter Zip-Screen verbaut. Dieser blocke zwar die Sonne, verdunkele die Räume aber nicht, erklärt Krys. Sonnenschutz bei energetischer Sanierung wichtig &bdquo;Man denkt ja automatisch immer nur an die Wärmedämmung, aber der Sonnenschutz ist genauso wichtig“, sagt Flörke. Damit das System bei starkem Wind keinen Schaden nehme, sei es mit an der Fassade angebrachten Sonnen- sowie Windmessgeräten verbunden und funktioniere automatisch. Die von außen angebrachte Wärmedämmung bestehe aus Mineralwolle. Diese sei nachhaltiger als andere Materialien und zudem nicht brennbar. &bdquo;Das war uns wichtig“, sagt Flörke. Aufgrund des vorgegebenen Dämmwertes werden 22 Zentimeter dicke Platten verbaut. Laut Krys ist das &bdquo;ein sehr ordentliches Maß“. Zum Thema: Bünde investiert in Bildung: Bünder Gymnasium erhält modernen Anbau Da sich durch die Dicke der Platten der Dachüberstand verändert, werden auch die Dachrinnen neu gemacht. Aufgrund der neuen Fenster wird zudem im Inneren des Gebäudes einiges gemacht. Unter anderem werden neue Fensterbänke verbaut. Bauunternehmen aus Bünde und Umgebung nehmen Rücksicht In den Sommerferien waren alle notwendigen Arbeiten ohne größere Einschränkungen möglich. Davor und danach mussten und müssen &bdquo;Bau- und Schulbetrieb aufeinander abgestimmt werden“, erklärt Lisa Ropte. Die Architektin der Kommunalbetriebe Bünde (KBB) ist auf städtischer Seite an dem Projekt beteiligt. Das städtische Tochterunternehmen KBB ist unter anderem für die Verwaltung der stadteigenen Gebäude zuständig. Damit der Schulbetrieb nicht allzu sehr gestört wird, mussten einzelne Klassen in Hunnebrock vorübergehend in andere Räume umziehen. Außerdem mussten die beteiligten Bauunternehmen vor allem bei den lauten Arbeiten Rücksicht nehmen, berichtet Ropte. Zum Thema: Raumnot an Schulen: Bünder Gymnasium stellt Container als Zwischenlösung auf &bdquo;Die heimischen Unternehmen haben dabei alle mitgezogen und lärmintensive Abbrucharbeiten in die Nachmittagsstunden verlegt“, lobt Architekt Andreas Krys die Zusammenarbeit mit den Handwerkern aus der näheren Umgebung. Dies sei nicht selbstverständlich und nur möglich gewesen, da die Firmen andere Baustellen in der Nähe hatten, auf denen sie morgens hätten arbeiten können. Mit auswärtigen Firmen wäre das nur schwer zu realisieren gewesen. Stadt Bünde entstehen Kosten in Höhe von rund 220.000 Euro Insgesamt schlagen die Sanierungsmaßnahmen an der Grundschule Hunnebrock mit rund 1,1 Millionen Euro zu Buche, erklärt KBB-Chefin Manuela Handke. Hinzu kommen 790.000 Euro an der Grundschule Südlengerheide und 630.000 Euro an der Grundschule Holsen-Ahle. Trotz unterschiedlicher Kosten würde es sich in der Sache um &bdquo;identische Projekte“ handeln, so Handke. Die Gesamtkosten betragen somit 2,52 Millionen Euro. Von denen die Stadt Bünde allerdings nur einen Eigenanteil in Höhe von rund 220.000 Euro tragen muss. Die restlichen 2,3 Millionen Euro kommen über das sogenannte Kommunalinvestitionsförderungsgesetz. Mit diesem Fördergramm stellt der Bund den Kommunen unter anderem Gelder für die Verbesserung der Schulinfrastruktur zur Verfügung. &bdquo;Die Mittel standen pauschal zur Verfügung. Wir hätten auch erweitern oder anderweitig umbauen können. Aber wir haben gesagt, dass es Sinn macht, in einen höheren energetischen Standard zu investieren“, sagt Handke. Damit die Stadt künftig im Winter bei den Heizkosten spart und die Kinder im Sommer nicht übermäßig schwitzen müssen oder von der Sonne geblendet werden.

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