Bürgermeisterkandidatin der Grünen sieht viel Potenzial in der Stadt Bünde

Bünde. Sie ist aktiv und voller Energie - das strahlt Stephanie Janßen-Rickmann nicht nur aus, wenn sie nach ihren Hobbys (Wandern und Frühschwimmen) gefragt wird. Die 58-Jährige, die zum zweiten Mal für die Grünen als Bürgermeister-Kandidatin ihren Hut in den Ring wirft, ist auch eine aktive Kommunalpolitikerin. Sie argumentiert, hält dagegen, streitet auch mal – aber immer mit einer gehörigen Portion Professionalität. So ist sie auch den Kollegen aus der Kommunalpolitik im Stadtrat bekannt, in dem sie bereits seit 2014 sitzt, seit 2016 als Fraktionsvorsitzende der Grünen. Im Jahr 2020, bei der letzten Kommunalwahl, hat Stephanie Janßen-Rickmann erstmals für das Bürgermeisteramt kandidiert und von fünf Kandidaten die drittmeisten Stimmen erhalten. Von rund 19.500 Wählern und Wählerinnen hatten rund 2.640 für sie gestimmt. Dass sie gerne politisch aktiv sein wollte, war für Stephanie Janßen-Rickmann schon immer ein Thema. Doch es dauerte bis zum Jahr 2012, bis sie von einer Nachbarin angesprochen wurde und &bdquo;einfach mal mitgegangen“ ist, wie sie erzählt. &bdquo;Und die Menschen haben mir gefallen. Der gemeinsame Nenner: Alle wollten etwas bewegen. Ich habe mich schnell aufgenommen und wohl gefühlt.“ Zum Thema: Im Service-Check: Bündes Wahlleiter hat alle Fakten rund um die Kommunalwahl Das hält bis heute an, und Stephanie Janßen-Rickmann ist klar: &bdquo;In Bünde müssen wir schon alle zusammen etwas auf die Beine stellen, und Kompromisse gehören dazu.“ Und warum gerade die Grünen? – &bdquo;Früher wäre ich wahrscheinlich in die SPD gegangen, aber mir war das Klima einfach wichtiger“, sagt die Mutter einer 28-jährigen Tochter. &bdquo;Das Klima ist für mich nicht ein abgedroschenes Grünen-Thema, sondern auch eine wichtige soziale Frage: Wenn wir uns nicht darum kümmern, dann leiden immer die Ärmsten.“ Die NW stellt allen Bürgermeisterkandidaten im Vorfeld der Wahl am 14. September Fragen zu den aktuellen, drängendsten Themen in der Stadt Bünde. Die Fragen beziehen sich auf die Ergebnisse des jüngst von der NW durchgeführten Orts-Checks. Familienfreundlichkeit Bei der Familienfreundlichkeit landete Bünde auf Platz 37 von 41 in OWL. Stephanie Janßen-Rickmann war davon zunächst überrascht. &bdquo;Aber ich bin mit diesen klassischen Familienthemen privat auch nicht mehr so konfrontiert. Deshalb habe ich mich umgehört und schon einige Dinge feststellen können – vor allem, dass es wenige bezahlbare Angebote für Kinder gibt, die aus dem Spielplatzalter rausgewachsen sind.“ Speziell im Bereich der Jugendarbeit wie Jugendzentren und Ferienbetreuung sehen Janßen-Rickmann und ihre Partei noch Potenzial für Verbesserungen. Und die Betreuungszeiten in den Kindergärten sollten den Bedürfnissen nach flexibler angepasst werden – hier sei der Fachkräftemangel aber leider ein Nadelöhr. &bdquo;Und wir wünschen uns auch einen Spürnasenpfad, der die Natur erlebbar für die ganze Familie macht“, so Janßen-Rickmann. Alle Infos zur Kommunalwahl im Kreis Herford finden Sie hier. Zustand der Straßen Der Zustand der Straßen in Bünde steht extrem in der Kritik – so auch in den Ergebnissen des NW-Ortschecks. Auch Stephanie Janßen-Rickmann ärgert sich darüber: &bdquo;Da ich viel Fahrrad fahre, kenne ich die schlechten Straßenverhältnisse in Bünde.“ Pläne zur Sanierung gebe es in der Verwaltung genug, es hapere an der Umsetzung, sagt die 58-Jährige und drückt aufs Gaspedal: &bdquo;Es ist Zeit, ins Machen zu kommen. Fördermittel hat unser grüner Verkehrsminister in NRW zur Verfügung gestellt.“ Medizinische Versorgung und Einzelhandel Die Kategorien, in denen Bünde im NW-Ortscheck am besten abgeschnitten hat, sind dieGesundheitsversorgung und der Einzelhandel. Was will Stephanie Janßen-Rickmann als mögliche Bürgermeisterin tun, damit das so bleibt? &bdquo;Sowohl für den Handel als auch das Ärztenetzwerk kann eine Bürgermeisterin als Netzwerkerin, Unterstützerin und Gesprächspartnerin für die Ideen handeln.“ Auch ein gemeinsamer Internetauftritt auf den vorhandenen Plattformen als virtuelles Schaufenster könnte in Zeiten der Digitalisierung ein Baustein sein. Angebote für Jugendliche und Senioren Die Spielplätze in Bünde müssen attraktiver und barrierefreier werden, findet Stephanie Janßen-Rickmann. Der Spielplatz am Südring sei ein guter Anfang. Bei den Senioren fallen ihr sofort die &bdquo;Neuen Alten“ ein: &bdquo;Meine Mutter sagt, dass immer mehr Senioren dem regelmäßigen Treffen fernbleiben, da für viele keine Möglichkeit besteht, den Weg dorthin zu überwinden, da es von und zu den Bushaltestellen zu weit ist und am Treffpunkt an der Klinkstraße nur wenige Parkplätze zur Verfügung stehen. Ein On-Demand-Verkehr oder ein Shuttleservice könnten helfen, eine Teilhabe zu ermöglichen.“ Ihr und ihrer Partei schwebe außerdem ein sogenannter Dritter Ort vor, der für alle Menschen als Treffpunkt zur Verfügung stehen würde. Auch interessant: Wahlkampf im Netz: So präsentieren sich die Bürgermeisterkandidaten in Bünde auf Social Media Klima- und Umweltschutz &bdquo;Wir müssen die verbleibenden Grünflächen in Bünde erhalten und für Bebauung, zum Beispiel auch für ein neues Feuerwehrgerätehaus, Alternativen suchen. Mehr Stadtgrün kühlt Gebäude und beschattet unsere Bürgersteige. Das sind keine utopischen Träume, sondern praktische Maßnahmen, die in vielen Städten erfolgreich umgesetzt werden“, so Stephanie Janßen-Rickmann. Bäume auf dem Marktplatz und auf dem Parkplatz am Stadtgarten hätten aus ihrer Sicht außerdem den netten Nebeneffekt, dass Auto-Rowdies keine &bdquo;Donuts“ mehr drehen könnten. Der Klimaschutz in Bünde werde inzwischen durch das Klimakonzept und den Klimamanager besser angegangen als zuvor – &bdquo;auch dank des Einsatzes von uns Grünen für die ausreichende finanzielle Ausstattung“. Hier sei aber noch viel Luft nach oben, damit Bünde klimaneutral werden kann. Bünde nur Durchschnitt? Im NW-Ortscheck hat Bünde insgesamt Platz 20 von 41 erreicht – also einen echten Mittelwert. Dafür, was sie als Bürgermeisterin tun will, damit die Elsestadt in die Top 10 kommt, hat Stephanie Janßen-Rickmann eine konkrete Idee: &bdquo;Ich möchte ein Bürgerforum etablieren, in dem wir uns austauschen – nicht über wütende Kommentare in sozialen Medien, sondern von Angesicht zu Angesicht. Ein Forum, dass allen Bünderinnen und Bündern offensteht, wo Ideen ausgetauscht werden und ein offener Dialog stattfindet. Die Kommunalpolitiker stehen als Gesprächspartner zur Verfügung. Gemeinsam überlegen wir, wie wir unsere Stadt gestalten können. Demokratie lebt vom Mitmachen. Sie lebt davon, dass wir einander zuhören und gemeinsam nach Lösungen suchen.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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