Arbeiten ruhen seit zwei Jahren: Zoff wegen Baugebiet in Bünde

Bünde. Als der Beschluss vor drei Jahren gefällt wurde, ein etwa 1,9 Hektar großes Grundstück zwischen der Osnabrücker Straße und der Straße Karrenbruch in Ahle zur Wohnbaufläche umzuwidmen, dachten gleich viele der Beteiligten an junge Familien, die ein oder spätestens zwei Jahre später dort ihre Häuser beziehen würden. Doch mit mehr als einem großen Erdhaufen, ein paar herumstehende Maschinen und zwei widerrechtlich gefällten Bäumen hat das Vorhaben noch nicht von sich reden gemacht. Dabei ist das Interesse an Wohnraum groß und auch der Bebauungsplan steht. Doch wie sich jetzt herausstellt, stehen die Verzögerungen im Zusammenhang mit einer Auseinandersetzung zwischen der Stadt Bünde und Straßen NRW. 21 Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser und weitere für Mehrfamilienhäuser sollen auf dem Grundstück entstehen. Im Mai 2022 gab der Planungsausschuss mit der öffentlichen Auslegung der Pläne den politischen Startschuss für das Großprojekt. Doch das ist von Anfang an auch umstritten. Der Naturschutzbund (Nabu) meldete sich wegen der Vermutung einer wachsenden Hochwassergefahr durch die Versiegelung der Fläche. Kritik gab es auch, weil durch den Anschluss sowohl an die Osnabrücker Straße im Norden wie auch an den Karrenbruch im Süden die Möglichkeit für Autofahrer bestehen könnte, das Wohngebiet als Abkürzung zwischen beiden Straßen zu nutzen. Und grundsätzlich sind die Grünen gegen eine weitere Bebauung von Flächen im Randbereich von Bünde. Viel lieber sähe man, wenn leer stehende Häuser und Wohnungen im Stadtbereich bewohnt werden. Lesen Sie auch: Riesiges Bauprojekt: In Bünde entsteht ein neues Wohngebiet Fällung zweier Buchen sorgte für Ärger Und schließlich schuf der Investor des Baugebiets im Februar 2023 mit der nicht genehmigten und somit illegalen Fällung von zwei großen Buchen an der Osnabrücker Straße Fakten. Sie waren einer von ihm geplanten Zufahrt zum Wohngebiet im Weg. Der Investor, ein Bünder Immobilienmakler, reichte erst im Nachhinein einen Antrag auf Fällung der Bäume nach, wie eine Sprecherin der Stadt Bünde damals auf Nachfrage der Neuen Westfälischen mitteilte. Demnach seien die Bäume zwar &bdquo;sehr nah“ an der geplanten Zufahrt gewesen, doch von der Stadt hieß es, dass im Gespräch mit dem Investor eine mögliche Umplanung geprüft werden sollte. Falls ein Verschieben der Zufahrt nicht möglich wäre, hätte planerisch über Ersatzpflanzungen vorabgestimmt werden müssen, was nicht erfolgt ist. Die Bäume waren sehr viel älter als hundert Jahre. Inwieweit dieses widerrechtliche Fällen der Bäume juristische Konsequenzen für den Investor hatte, ist nicht bekannt. Ein weiterer Streit zwischen den politischen Fraktionen entstand über die Bestimmungen für Photovoltaik (PV) und Dachbegrünung. Hätte der Investor - und hier mit ausdrücklicher Zustimmung der Grünen - gern Dachflächen bis zu einer Neigung von 20 Grad ab einer Fläche von zehn Quadratmetern begrünt, entschärfte der Stadtrat mit Gegenstimmen und Enthaltungen aus den Reihen der Grünen sowie der SPD die Vorgabe. Ebenso die Planung, dass 50 Prozent der Dachflächen (Haus, Garage, Carport) mit PV-Anlagen versehen werden sollen. CDU und FDP meldeten sich zu Wort, dass diese Vorgaben für junge Familien kaum bezahlbar wären. Später lautete die Formulierung im Beschluss &bdquo;50 Prozent der geeigneten Dachflächen“. Die Begrünung von Dächern blieb dann nur noch als Option, war aber nicht mehr verpflichtend. Problematischer Anschluss an Osnabrücker Straße Nun könnte in wenigen Wochen wieder Bewegung auf dem Baugebiet entstehen. Die Technische Beigeordnete der Stadt Bünde, Andrea Brückner, erläuterte kurz, dass der Anschluss des Baugebiets an die Osnabrücker Straße momentan ein Streitpunkt zwischen der Stadt und dem Landesbetrieb Straßen NRW sei. Die Stadtverwaltung sei intensiv damit beschäftigt, mit dem Investor eine Lösung zu erarbeiten. Nach Brückners Worten habe man ein &bdquo;Problem mit dem Anschluss der geplanten Zufahrt zum Wohngebiet an die Osnabrücker Straße zu meistern“. &bdquo;Hier gibt es noch Probleme mit der Vereinbarung mit Straßen NRW“, so die Technische Beigeordnete. Sie habe deshalb mehrfach mit dem Landesbetrieb telefoniert und hofft auf eine Lösung bis Mitte Juni. Eine E-Mail-Anfrage der NW Mittwochmittag bei Straßen NRW bliebt bis Redaktionsschluss noch unbeantwortet. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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