Abriss von Kita und Gemeindehaus in Bünde - dort sollen Wohnhäuser entstehen

Bünde. An die Versammlung der Kirchengemeinde Dünne in der vergangenen Woche wird sich so manches Gemeindemitglied noch lang erinnern. Denn die Nachricht, dass nicht nur der alte Kindergarten, sondern auch das Gemeindehaus abgerissen werden soll, sorgte offensichtlich für ungläubige Blicke, wie von Anwesenden der Versammlung berichtet wird. Dort wo Gemeindehaus und die alte Kita stehen, sollen in nicht allzu ferner Zukunft vier Häuser mit insgesamt 25 Wohnungen entstehen. Das bestätigte auf NW-Nachfrage der Vorsitzende des Presbyteriums. Hintergrund der Planungen ist nicht vorrangig der Wohnungsbau, sondern vor allem der demografische Wandel und die damit verbundene Veränderung der Zahl der Gemeindemitglieder. Thomas Diekmann, der Vorsitzende des Presbyteriums in Dünne, erläutert im Gespräch mit der Neuen Westfälischen: &bdquo;Wir planen eine Transformation der Gebäudestrukturen in Dünne vor dem Hintergrund der Situation der Landeskirche. Das hängt zusammen mit den Prognosen der Gemeindegliederzahlen bis 2035. Aktuell zählen wir in Dünne 2.100 Gemeindeglieder. In zehn Jahren werden es noch etwa 1.200 bis 1.300 sein.“ Das, so Diekmann weiter, habe aber nichts mit Kirchenaustritten zu tun, sondern allgemein mit der demografischen Entwicklung. Selbst für die aktuell 2.100 Gemeindeglieder sei das Gemeindehaus schon zu groß. In zehn Jahren würde es das umso mehr sein. Lesen Sie auch: Lösung für Bünder Friedhofskapelle in Sicht Die Kirche soll &bdquo;multifunktional“ umgestaltet werden Außerdem: &bdquo;Der alte Kindergarten wird ab Juni leer stehen und dann wieder der Kirchengemeinde zugeschrieben, die dafür die Verantwortung trägt“, erklärt der Vorsitzende des Presbyteriums weiter. Vor diesem Hintergrund habe man in der jüngeren Vergangenheit nach Lösungen gesucht und sei zu dem Schluss gekommen, &bdquo;in die Quartiersarbeit einzusteigen“, so Thomas Diekmann. Und der Plan besteht bei Weitem nicht nur aus dem Bau von Wohnhäusern – auch die Kirche selbst wird mit eingebunden und &bdquo;multifunktional“ gestaltet. In der Kirche sind Gemeinderäume und Besprechungsräume geplant. &bdquo;Die klassischen Kirchenbänke sollen durch Stühle ersetzt werden. Die Bestuhlung zusammen mit Tischen sollen die Nutzung multifunktional machen“, gibt Thomas Diekmann einen Einblick in die Planungen. Dort könnten dann auch größere Veranstaltungen stattfinden. &bdquo;Damit das aber möglich wird, planen wir einen Anbau an der Kirche, in dem sich Küche und sanitäre Anlagen befinden.“ Diese Kombination von Kirche und Anbau werde laut Diekmann dann künftig das Gemeindezentrum bilden und soll allen offenstehen. &bdquo;Die Räume können dann beispielsweise für Veranstaltungen der Dünner Dorfgemeinschaft genutzt werden. Oder für Versammlungen, das Senioren-Turnen oder eine Yoga-Gruppe“, nennt Thomas Diekmann nur einige von vielen möglichen Beispielen für die künftige Nutzung der neuen Räume. Die Denkmalschützer aus Münster seien bereits in die Planungen involviert. Die Kirche solle demnach integraler und zentraler Punkt für die Gemeindeglieder im Dorf sein, so Diekmann weiter. .responsive23-lqgdx1wT8wKdkv6O-line-gemeindemitglieder-evangelisch { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-lqgdx1wT8wKdkv6O-line-gemeindemitglieder-evangelisch { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-lqgdx1wT8wKdkv6O-line-gemeindemitglieder-evangelisch { padding-top: 142.86%; } } Auch bei den Katholiken: Sinkende Mitgliederzahlen im Kreis Herford Wohnungsgrößen zwischen 55 und 90 Quadratmeter Dort wo momentan das Gemeindehaus und der alte Kindergarten stehen sind vier Häuser geplant, die laut Thomas Diekmann 25 Wohnungen in unterschiedlichen Größen enthalten werden. Darunter seien Miet- wie auch Eigentumswohnungen. Laut einer ersten Planung, die den Gemeindegliedern in der vergangenen Woche vorgestellt wurde, sind Wohnungsgrößen von 55 bis 90 Quadratmeter geplant. Darüber hinaus eine Arztpraxis und Räume für den CVJM. Der CVJM habe nach Diekmanns Worten bislang ein &bdquo;Kellerdasein“ geführt. Aber nicht, weil er nicht wichtig sei. Das hänge mit der Strukturanalyse 2005 zusammen, woraus sich ein Überhang an Gemeinderäumen ergeben habe, der kompensiert werden musste. &bdquo;Deshalb mussten wir die Jugend-Etage in den Keller verlegen und haben die Gemeinderäume an die Arztpraxis Lorenz vermietet“, so Thomas Diekmann. In dem Wohnungsbau, der an der Stelle des Gemeindehauses entstehen soll, wird der CVJM deshalb Räume bekommen. Die seien besonders schallisoliert, so dass Nachbarn laut Diekmann nichts davon mitbekommen würden, dass dort Jugendarbeit stattfindet – es sei denn, man mache dort die Fenster auf. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Die Gerüchteküche soll ein Ende finden Trotz des Ausblicks auf neue Räume sollen nach Informationen der Neuen Westfälischen bei dem ein oder anderen CVJM-Mitglied auch Tränen geflossen sein, weil sie mit dem alten Gemeindehaus emotional viel verbindet. Im Planungsausschuss der Stadt Bünde wurde dieses Projekt bislang im nicht-öffentlichen Teil behandelt. Vermutlich Ende des Jahres könnten schon erste Arbeiten für den Anbau an die Kirche beginnen. Thomas Diekmann hofft nun, dass vor allem die Gerüchteküche in der Kirchengemeinde Dünne ein Ende findet, denn seit dem Ruhestand von Pastor Carsten Fiefstück nach mehr als drei Jahrzehnten in Dünne im vergangenen Jahr, sei viel erzählt worden. Vom Abriss des Pfarrhauses, über den Abriss des Gemeindehauses bis sogar zum Abriss der ganzen Kirche. Das Pfarrhaus sei so gut wie verkauft und &bdquo;es soll wirklich neues Leben auf dem Kirchbrink stattfinden“, gibt Presbyteriumsvorstand Thomas Diekmann die Parole für die nächste Zeit in der Evangelischen Kirchengemeinde Dünne aus.

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