Costa Rica, Kuba, Panama: Rödinghauser Schüler ist zurück von großem Segel-Abenteuer

Rödinghausen. Er hat Dinge erlebt, von denen andere nur träumen können. Malte Heidbrink aus Rödinghausen war ein halbes Jahr mit der Regina Maris – ein 48 Meter langes Segelschiff – auf hoher See unterwegs. Wie berichtet, startete der 15-Jährige vergangenen Oktober mit 31 anderen Jugendlichen aus ganz Deutschland sowie einem Team aus Lehrern, Betreuern und der Schiffscrew von Amsterdam die große Reise auf dem &bdquo;segelnden Klassenzimmer“. Von dort ging es über Brest und Santiago de Compostela, entlang der Algarve, mit Zwischenstopps in Marokko, auf Teneriffa und den Kapverden. Dann wurde der &bdquo;Große Teich“ überquert. Martinique, Grenadinen, Panama und Costa Rica lauteten die Ziele auf der anderen Seite. Schließlich ging es über die Bahamas, über Kuba und über die Azoren wieder zurück in die Heimat. Seit Ende April hat er wieder festen Boden unter den Füßen und ist zurück bei seinen Eltern Bettina und Jens Heidbrink in Rödinghausen. Mehr zum Thema: Schüler aus Rödinghausen erlebt Segel-Abenteuer auf dem Atlantik Wandern durch den Dschungel Costa Ricas &bdquo;Es war anders als das, was man hier erlebt“, fasst Malte seine Reise im Gespräch mit der Neuen Westfälischen nun zusammen. Doch je mehr er erzählt, desto klarer wird: Das ist noch nüchtern ausgedrückt. Der 15-Jährige hat in den vergangenen sechs Monaten einige Abenteuer erlebt. Zum Beispiel in Costa Rica. Dort hatte die Jugendgruppe einen dreiwöchigen Aufenthalt an Land. Eine Woche davon verbrachten sie bei den BriBris, den Ureinwohnern Costa Ricas – und hatten die ein oder andere Aufgabe zu erledigen. &bdquo;Einen Tag sind wir im Dschungel auf einen Berg gewandert, weil dort ganz oben ein Boot stand, das die BriBris brauchten“, erzählt er. Das Boot war aus einem Holzstamm gebaut und es brauchte die Kraft der ganzen Gruppe, um es vom Berg hinunterzubekommen. Spinnen und Riesenameisen Ein mulmiges Gefühl, mitten im Dschungel von Costa Rica unterwegs zu sein, hatte Malte aber nicht, wie er sagt. &bdquo;Es war zwischendurch schon anstrengend“, erinnert sich der 15-Jährige, der aktuell die 9. Klasse der Gesamtschule Rödinghausen besucht. &bdquo;Aber wir haben es geschafft.“ Auch &bdquo;riesige Spinnen“ und tropische Riesenameisen, die nur Zentimeter neben ihm her krabbelten, brachten Malte nicht aus der Ruhe. Wenngleich er schmunzelnd gesteht: &bdquo;Die Spinnen waren schon gruselig.“ Lesen Sie auch: 14-jähriger Herforder segelt bei der Weltmeisterschaft in Argentinien Highlights erlebte der 15-Jährige viele auf seiner Reise mit dem &bdquo;segelnden Klassenzimmer“. Beim Kaffeepflücken auf einer Plantage in Costa Rica probierte er Kaffeekirschen – &bdquo;die schmecken sehr süß“ –, bei Expeditionstagen erkundete er mit einigen seiner neuen Freunde einen Nationalpark in Costa Rica auf eigene Faust. Großes Schiff, große Verantwortung Er zeltete zwei Nächte auf den unbewohnten San-Blas-Inseln vor der Küste Panamas. Auf Kuba beeindruckten ihn die vielen amerikanischen Oldtimer, mit denen die Einwohner dort auf den Straßen unterwegs sind. Gleichzeitig berührte ihn die große Armut, die in dem Land herrscht. &bdquo;Man hat viel gelernt über andere Länder und Kulturen“, fasst der Rödinghauser zusammen. Und nicht nur an Land hat er viel gelernt. Auf der Regina Maris trug er stets viel Verantwortung. Segel hissen, steuern, navigieren, verschiedenste Arten von Knoten anwenden – das sind nur einige der Dinge, die Malte auf dem Schiff von der Crew lernte. Das Auswendiglernen der vielen Bezeichnungen sei ihm in den ersten Wochen schwergefallen, wie er sagt. Doch schnell konnte er sie im Schlaf – und das war teilweise auch nötig. Denn die Jugendlichen waren auch für den Wachdienst, der tagsüber und nachts aufgeteilt wurde, verantwortlich. Zum großen Teil &bdquo;handyfreie Zone“ Dabei mussten sie unter anderem sicherstellen, dass im Maschinenraum alles problemlos lief. &bdquo;Einmal hatten wir ein Leck im Deck, das hatte sich schon in die Stromleitungen gefressen“, erinnert sich Malte. Er und seine Mitsegler mussten also schnell handeln. Und noch dazu stand der tägliche Schulunterricht auf der Tagesordnung. Viel Kontakt zur Heimat gab es während der sechsmonatigen Reise übrigens nicht. Die Schülerinnen und Schüler haben ihre Handys nur einmal täglich für kurze Zeit bekommen, um sich beispielsweise bei den Eltern zu melden. Ansonsten herrschte &bdquo;handyfreie Zone“ auf dem Dreimaster. &bdquo;Wir haben aber regelmäßig Updates von der Organisation bekommen“, erzählt Mutter Bettina Heidbrink. Sie und Ehemann Jens sind froh, dass sie ihrem &bdquo;Nesthäkchen“ den Wunsch, am &bdquo;Ocean College“ teilzunehmen, ermöglicht haben. &bdquo;Malte ist dadurch viel reifer und offener gegenüber anderen Menschen geworden“, sagt Jens Heidbrink. Bleibende Erinnerungen Die Reise sei zwar &bdquo;kein Schnapper“ gewesen, doch das Geld haben die Heidbrinks gerne für ihren Sohn ausgegeben. &bdquo;Man gibt so viel Geld für materielle Dinge aus, die irgendwann wegkommen“, sagt Bettina Heidbrink. &bdquo;Die Erfahrungen der Reise bleiben Malte für immer.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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