Friedhofskapelle in Bünde steht vor dem Aus

Bünde. Die Friedhofskapellen in Spradow und Südlengern stehen für die Sitzung des Bünder Planungsausschusses am Mittwoch, 14. Mai, auf der Tagesordnung. Es geht um die Zukunft der beiden Gebäude, jedoch sieht die für die Kapelle in Südlengern wohl besser aus. Die Sanierungskosten in Spradow sind offenbar größer, als die Stadt Bünde bereit wäre zu zahlen. Ein Verein wollte vor ein paar Jahren die Trägerschaft dafür übernehmen, jedoch auch nur unter finanzieller Beteiligung der Stadt Bünde. 2009 verpachtete die Stadt Bünde die meisten Friedhofskapellen an die örtlichen Bestatter. 2019 wurden diese Pachtverträge verlängert. Nur die Spradower Kapelle blieb dabei außen vor. Seitdem finden dort auch keine Trauerfeiern mehr statt. Die Familien Verstorbener müssen auf umliegende Bestattungshäuser ausweichen. Der Förderverein Spradow 2000 hatte danach die Idee, die Kapelle anderweitig zu nutzen. Für die Fördervereinsmitglieder war das Gebäude, an dem sich auch das Ehrenmal befindet, mehr als nur ein Ort für Bestattungsfeiern. Sie sahen die Kapelle als Teil eines größeren Konzepts, denn gleich neben dem Friedhof befindet sich der Bürgerwald, der für Rundgänge mit einbezogen werden sollte. So stand beispielsweise die Idee für Schulunterrichte zum Thema Bestattungskultur im Raum. Somit wäre in der Kapelle eine Ausstellung gezeigt worden, deren Inhalt man bei einem Gang durch den Bürgerwald hätte vertiefen können. Ursprünglich standen sogar &bdquo;Veranstaltungen mit leisem Charakter“ auf dem Plan - beispielsweise Lesungen oder Konzerte mit ruhiger Musik. Auch das Spradower Ehrenmal steht auf der Kippe 2023 trugen einige Mitglieder von Spradow 2000 diese Ideen im Rathaus vor und bekamen als Angebot, die Kapelle im Zusammenhang mit einem Erbpachtvertrag zu übernehmen, was sie aber aus finanzieller Sicht ablehnen mussten. Der Verein hätte die komplette Instandhaltung und Unterhaltung tragen müssen. Ein weiterer Aspekt ist das Ehrenmal an der Friedhofskapelle in Spradow. Dort finden unter anderem die Feierlichkeiten am Volkstrauertag zum Gedenken an die gefallenen Soldaten in beiden Weltkriegen statt. &bdquo;Bei einer dauerhaften Stilllegung der Friedhofskapelle würde die Gefahr eines schleichenden Verfalls bestehen und ebenfalls der Erhalt des Ehrenmals infrage gestellt“, befürchtete der damalige Vorstand von Spradow 2000. Lesen Sie auch: Spradower kämpfen um ihre Friedhofskapelle &bdquo;Trotz intensiver Bemühungen der Verwaltung hat sich bislang kein Bestattungsunternehmengefunden, welches die Kapelle weiter betreiben möchte“, heißt es in einer Erklärung der Stadt Bünde für den heute tagenden Planungsausschuss. Die Stadt rechnet für die 1957 gebaute Kapelle mit Kosten von 63.000 Euro allein für die notwendigen substanzerhaltenden Maßnahmen. Zu viel. Die Stadtverwaltung schlägt vor, die Nutzung und Erhaltung nun dauerhaft einzustellen. Zudem soll der Flüssiggastank am Gebäude entfernt werden. In einem Nebengebäude befinden sich ein WC sowie ein Aufenthaltsraum für Mitarbeiter des Baubetriebshofs, die für die kurze Zeit der Nutzung über Heizstrahler beheizt werden sollen. Bestatter haben Interesse an Kapelle in Südlengern Besser sieht es da schon für die Kapelle in Südlengern aus. Der Nutzungsvertrag ist dafür erst im November vergangenen Jahres erloschen und wurde nicht mehr verlängert - vorerst jedenfalls. Die Stadtverwaltung teilt hierzu mit, dass es durchaus Interesse von Bestattern gebe, die Kapelle Südlengern weiter zu betreiben. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die Stadt Bünde erforderliche Sanierungsarbeiten vornehmen lasse. Lesen Sie auch: Verhandlungen mit der Stadt: Was Bünder Vereine für eine Friedhofskapelle planen Für das 1962 in Betrieb genommene Gebäude kommen Kosten von etwa 38.000 Euro zuzüglich Architektenhonorare auf die Stadt zu, über die der Planungsausschuss nach Möglichkeit einen Beschluss fassen soll. Für den weiteren Betrieb soll im Nachgang ein Bestatter ausgewählt werden, der die Kapelle weiter betreibt. Dazu will die Stadt ein Interessenbekundungsverfahren starten, um eine &bdquo;transparente und diskriminierungsfreie Auswahl eines Bestatters“ sicherzustellen. Der Planungsausschuss tagt öffentlich am Mittwoch, 14. Mai um 19.30 Uhr im Anschluss an die Sitzung des Betriebsausschusses der Kommunalbetriebe, die um 19 Uhr beginnt. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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