Bauern bauen Amok-Sperren auf Bünder Frühlingsfest auf

Bünde. Mit ihren tonnenschweren Traktoren und anderen Fahrzeugen werden Bünder Bauern in diesem Jahr dazu beitragen, dass das Frühlingsfest in Bünde sicherer wird. Hintergrund sind die Amok-Fahrten der vergangenen Jahre, bei denen auf Volksfesten und Weihnachtsmärkten Menschen ums Leben kamen. Die Sicherheit auf einem Volksfest besteht aus verschiedenen Komponenten. Dazu gehören neben polizeilichen Kontrollen auch Absperrungen, die vonseiten des Veranstalters aufgebaut werden sowie auch der Einsatz privater Sicherheitsdienste. Erstmals werden nun auch Landwirte einspringen und Zufahrtsstraßen zur Innenstadt und Partymeile in Bünde blockieren. Das teilt die Stadt Bünde auf NW-Anfrage mit. &bdquo;Wichtig ist nur, dass die Fahrzeuge jederzeit in Sekundenschnelle an die Seite gefahren werden können, falls der Rettungsdienst oder die Feuerwehr durchfahren müssen“, sagt einer der Landwirte, die sich an dieser Aktion beteiligen, im Gespräch mit der Neuen Wesfälischen. Die Stadt Bünde sorgt dabei noch für einen &bdquo;Springer“, der kurzzeitig einen der Posten übernehmen kann, falls mal eine Pause für eine Mahlzeit oder die Notdurft nötig wird, damit keines der Fahrzeuge auch nur einen Moment ohne Fahrerin oder Fahrer ist. Zum Thema: Wie die Stadt Bünde für mehr Sicherheit beim Frühlingsfest und Zwiebelmarkt sorgen will Jede Absperrung muss für Notfälle ständig besetzt sein In der vergangenen Woche habe die Stadt Bünde dazu eine Anfrage gestellt und einige Bünder Landwirte waren dazu sofort bereit. &bdquo;Insgesamt werden wir sechs Traktoren und einen Lkw einsetzen“, heißt es von den beteiligten Bauern. Die Stadt Bünde schreibt in ihrer Mitteilung auf Anfrage von &bdquo;7 Traktoren und einem Lkw“. Jede Absperrung mit einem Trecker oder dem Lkw muss aber ständig besetzt sein, damit im Falle eines Notfalls Platz gemacht werden kann. &bdquo;An unseren Fahrzeugen werden die gesamte Zeit über Fahrer stehen, die sich in Schichten abwechseln“, sagt ein Landwirt. Nachts, also nach Feierabend auf dem Frühlingsfest, werden die Traktoren aber mit zu den Höfen genommen – aus Sicherheitsgründen. &bdquo;Es gibt viel, was sich an diesen Geräten kaputt machen lässt. Angefangen bei den Scheiben. Und ein durchtrennter Hydraulikschlauch wäre auch fatal“, so einer der Bauern. Ein solcher Traktor kann schnell mehr als 100.000 Euro kosten. Wie es von den Landwirten weiter heißt, sei eine Absperrung rein mit Lkw nicht möglich, weil die Fahrer ihre Lenk- und Ruhezeiten einhalten müssten. Eine gewisse Gewichtsklasse müssten Fahrzeuge, die zum Absperren genutzt werden, allerdings haben. Da passten die landwirtschaftlichen Schwergeräte gerade gut ins Konzept. In der kommenden Woche sollen die Landwirte genau erfahren, an welchen Stellen sie sich postieren sollen. Lesen Sie auch: Erste Absage in OWL: Sicherheit auf Volksfesten stellt Städte vor große Probleme An anderen Stellen dienen große Blumenkübel als Sperre Von der Stadtverwaltung heißt es, dass sich die Bauern an &bdquo;acht Feuerwehrzufahrten“ zu den Öffnungszeiten des Frühlingsfests aufstellen würden. Das sei von Freitag, 15 Uhr bis 1 Uhr in der Nacht, am Samstag von 11 Uhr bis 1 Uhr sowie am Sonntag von 12 Uhr bis 22 Uhr. Über das Engagement der Landwirte, die von der Stadt Bünde für ihren Einsatz wohl auch entlohnt werden sollen, hinaus, existieren noch weitere Sicherheitsvorkehrungen – unter anderem auch die Sperrung an bestimmten Stellen mit den überdimensionalen Blumenkübeln. Eine dieser Stellen wird der Frühlingsweg sein. Bereits in der Karnevalszeit kamen in NRW Bauern für die Absicherung von Umzügen zum Einsatz. In Welver (Landkreis Soest) konnte nur so ein Weiberfastnachtsumzug stattfinden, weil Bauern Amok-Sperren errichtet hatten. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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