Bünde investiert in Bildung: Bünder Gymnasium erhält modernen Anbau

Bünde. Die geplante Erweiterung für das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium nimmt Gestalt an - jedenfalls auf Bildschirm und Papier. Das Planungsbüro BKS Architekten aus Lübbecke hat dem Schulausschuss in seiner jüngsten Sitzung die genauen Pläne präsentiert - und die Ansichtszeichnung zeigte dann einen recht imposanten Anbau. Die Planerin ist Architektin Jasmin Möllenberg. Vor zwölf Jahren hat sie ihr Abitur am FvSG absolviert. Anja Reinermann-Matatko, die Gutachterin, die den Schulentwicklungsplan für Bünde erarbeitet hat, prognostizierte vor zwei Jahren noch für das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium mittelfristig eine 5,5-Zügigkeit (5 bis 6 Klassen pro Jahrgang). Im Vergleich der vergangenen zehn bis zwölf Jahre trifft das bereits zu, denn bei maximal 30 Schülerinnen und Schülern pro Klasse und einer bislang geltenden Fünfzügigkeit, darf das FvSG maximal 150 Fünftklässler jährlich aufnehmen. Die Zahl der Anmeldungen liegt aber oft darüber, so dass per Losverfahren ausgewählte Kinder (zumeist von außerhalb), abgelehnt werden mussten. Seit vielen Jahren schon nutzt das FvSG Räume der nebenan gelegenen Realschule Bünde-Nord. Das wird aber laut der Gutachterin künftig nicht mehr funktionieren, weil auch die Schülerschaft der Realschule wachsen wird. Auch hierfür prognostiziert die Gutachterin in den kommenden Jahren aufgrund perspektivisch steigender Anmeldezahlen dauerhaft vier Klassen pro Jahrgang. Bislang waren es drei. In diesem Jahr ging das bei 90 Anmeldungen exakt auf, bedeutete aber auch die maximale Schülerzahl pro Klasse. Im vergangenen Jahr lag die Realschule um 21 Kinder darüber. Für Architektin und Projektleiterin Jasmin Möllenberg war es als Abiturientin des FvSG im Schulausschuss schon etwas Besonderes, den Ausschussmitgliedern die Entwürfe für den knapp Zehn-Millionen-Bau vorzustellen. Es sei jetzt &bdquo;spannend, die Schule von einer anderen Seite zu sehen“, sagte sie in der Sitzung. Fahrradkeller soll mehr als 200 Stellplätze bieten Entstehen soll der Anbau auf dem kleinen Schulhof an der Ecke Ringstraße/Jahnstraße. Der Fahrradkeller wird abgerissen und soll neu ebenerdig unter den beiden Stockwerken mit den Klassenräumen entstehen. “Wir brauchen zehn Klassenräume mit zwei Ausweichflächen, offene Lernbereiche und zusätzlich noch Teamräume für die Lehrer sowie Lagerräume für Schulmaterialien und Material für die Hausmeister“, so Möllenberg. Für das Dach ist eine Photovoltaikanlage und Dachbegrünung vorgesehen. Beim Fahrradkeller gehe man bei einer solchen Planung von zwei bis vier Schülern pro Fahrrad aus, so dass man rechnerisch bei etwa 400 Stellplätzen für Fahrräder lande. Der Fahrradkeller, wie ihn Jasmin Möllenberg geplant hat, fasst etwas mehr als die Hälfte davon. &bdquo;Das hängt damit zusammen, dass ein Großteil der FvSG-Schüler von außerhalb kommt und nicht das Fahrrad nutzt. Deshalb werden die 205 Stellflächen erst mal ausreichen“, so Möllenberg. Lesen Sie auch: Weiterführende Schulen in Bünde müssen dringend wachsen Mehr als neun Millionen Euro plant die Stadt Bünde dafür nach jetzigem Stand ein. Abweichungen könnten sich durch Varianten ergeben, in denen der Fahrradabstellplatz einmal auf Erdgeschossebene entsteht und einmal unterirdisch. &bdquo;Befänden sich Klassenräume im Erdgeschoss, würde das die Kosten um 1,6 Millionen Euro steigern“, so Jasmin Möllenberg. Die Schulkonferenz des FvSG tagte am 5. März und hat sich nach Informationen der Neuen Westfälischen zu den Plänen bereits zustimmend geäußert. &bdquo;Die drastische Kostensteigerung in der Baubranche ist vorbei“ &bdquo;Wenn wir im Terminplan bleiben, planen wir, im Sommer den Bauantrag zu stellen. Dann könnten wir Anfang nächsten Jahres mit dem Bau beginnen und das Gebäude mit Beginn des Schuljahres 2027/28 übergeben“, so die Architektin mit FvSG-Wurzeln. Lesen Sie auch: Stadt Bünde investiert 250.000 Euro für neues Selbstlernzentrum am FvSG Auf Frage von Oliver Uhlich, ob in den genannten Kosten bereits die allgemeine Preissteigerung in der Baubranche, wie man sie aus vergangenen Bauprojekten kenne, eingerechnet wurde, antwortete BKS-Geschäftsführer Mario Schurbohm: &bdquo;Eine realistische Preissteigerung kann man nicht einrechnen, weil man nicht weiß, wie sie ausfallen wird, aber ich kann sie etwas beruhigen. Die drastische Preissteigerung, wie wir sie aus den letzten drei Jahren kennen, ist vorbei.“ Die Preissteigerung pendele sich aktuell wieder bei drei bis fünf Prozent ein. Bis aber mit dem Bau der Erweiterung begonnen werden kann, muss man für 2026 eine vorübergehende Lösung finden, denn die Gymnasien haben durch die Rückkehr von G8 zu G9 dann wieder einen kompletten Jahrgang mehr – beim FvSG fünf Klassen – im Haus. Geplant sind dann &bdquo;Langzeitprovisorien“ in Form von mobilen Unterrichtsräumen (Container), wie sie aktuell auch bereits am Gymnasium am Markt genutzt werden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

Meistgelesen