Schafft es die Bünder Feuerwehr schnell genug zum Einsatzort?

Bünde. Mit einer gewissen Spannung dürfte der Bericht des Leiters der Bünder Feuerwehr, Matthias Brand, am Donnerstag, 12. März, im Ausschuss für Feuerwehrangelegenheiten erwartet werden. Er wird Zahlen präsentieren, die Aufschluss darüber geben, wie oft die Bünder Einsatzkräfte innerhalb bestimmter Zeiten nach einer Alarmierung am Einsatzort eintrafen – oder eben auch nicht. In den vergangenen drei Jahren gab es viele Anpassungen in der Organisation und in Einsatzabläufen, die eine bessere Effizienz zum Ziel hatten. Auch das hauptamtliche Personal wurde aufgestockt. &bdquo;Die momentane personelle Besetzung des Haupt- und Ehrenamtes erfüllt in Bünde nicht die Kriterien einer leistungsfähigen Feuerwehr.“ Das war die Bilanz, die Matthias Brand und sein Stellvertreter und Leiter der hauptamtlichen Wache, Mark Wippersteg, noch vor zwei Jahren dem Feuerwehrausschuss präsentierten. Hintergrund der personellen Aufstockung im Hauptamt ist vor allem die Vorgabe, dass ein Einsatzort mit &bdquo;9 Funktionen“ (nicht Personen) nach 10 Minuten zu erreichen ist. Das ist das sogenannte &bdquo;Schutzziel 1“. Das &bdquo;Schutzziel 2“ bedeutet, dass 7 weitere Funktionen nach insgesamt 15 Minuten am Einsatzort eintreffen müssen. Mit &bdquo;Funktionen“ sind beispielsweise Gruppenführer, Maschinisten, Angriffs- oder Schlauchtrupps gemeint, die zwingend benötigt werden. Bislang konnten diese Funktionen nicht immer in der vorgegebenen Zeit besetzt werden. Lesen Sie auch: Expertengutachten bewertet Feuerwehrstandorte in Bünde Bünder Feuerwehr erreicht Schutzziel 1 zu 55 Prozent .responsive23-WwEWbzARiqczcbZA-map-feuerwehrstandorte-in-buende { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-WwEWbzARiqczcbZA-map-feuerwehrstandorte-in-buende { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-WwEWbzARiqczcbZA-map-feuerwehrstandorte-in-buende { padding-top: 142.86%; } } Eine Statistik der ersten acht Monate im Jahr 2022 zeigt, dass die Bünder Einsatzkräfte in dem Zeitraum zu 160 Bränden und 246 technischen Hilfeleistungen wie Verkehrsunfällen ausgerückt waren. Bei dem überwiegenden Teil der Einsätze sind die genannten Schutzziele nicht oder weniger relevant. Das sind vor allem Einsätze, bei denen es nicht darum geht, Menschenleben zu retten, oder ein Übergreifen von Flammen auf weitere Gebäude zu verhindern. Bei den Einsätzen, bei denen die Schutzziele allerdings von Relevanz waren, erreichte die Bünder Feuerwehr beim Schutzziel 1 eine Quote von knapp 55 Prozent. Beim Schutzziel 2 erreichte man zu knapp 82 Prozent das Ziel. Vorgegeben sind gemäß Brandschutzbedarfsplan aber 80 (Schutzziel 1) und 90 Prozent (Schutzziel 2). Anfang 2023 hat die personelle Verstärkung der hauptamtlichen Einsatzkräfte in der Wache an der Dünner Straße in zwei Phasen begonnen. In der ersten Phase soll vor allem eine Verbesserung im Bereich des Schutzziels 1 erreicht werden. Dafür wurden fünf Brand- und Oberbrandmeister für die drei Wachabteilungen eingestellt. Ab April 2023 wurden weitere Feuerwehrleute in die Ausbildung aufgenommen. Ziel ist es, dass die hauptamtlichen Kräfte mit einer kompletten Staffel (Sechs Feuerwehrleute/Funktionen) ausrücken können. Hintergrund vom Oktober 2023: Bünder Feuerwehr kann Schutzziele nicht erreichen Unterstützung von Tagesalarmbereitschaft bei Miele/Imperial Zurzeit wird die Hauptwache tagsüber von einer Tagesalarmbereitschaft unterstützt, die aus Mitarbeitern der Firma Miele/Imperial an der Wasserbreite besteht, die aktiv einer der ehrenamtlichen Einheiten angehören. Dort stationiert ist auch ein Mannschaftswagen der Bünder Feuerwehr. Diese Tagesalarmbereitschaft rückt in der Zeit von 7 bis 15 Uhr zusammen mit der Hauptwache aus. Neben Personalaufstockungen haben in den vergangenen Jahren aber auch viele Anpassungen stattgefunden, die eher interner Natur sind. So feilten Matthias Brand und Mark Wippersteg an der Alarm- und Ausrückeordnung. Je nach Einsatzart, -größe und -ort wurden andere Reihenfolgen festgelegt, nach denen die ehrenamtlichen Einheiten ausrücken. Ob diese Veränderungen bislang zu einer Verbesserung der Effizienz der Bünder Feuerwehr geführt haben, wird Mattias Brand am Donnerstagabend erläutern. Es ist aber wohl anzunehmen, wie Stimmen aus den einzelnen Einheiten beispielsweise bei Einsätzen zu entnehmen ist. Ehrenamt: Bünder Feuerwehrleute bleiben auch an Silvester für ihre Mitbürger in Bereitschaft Standortproblem für ehrenamtliche Feuerwehrleute in Bünde Die Achillesferse der Bünder Feuerwehr stellt aber nach wie vor die mit fast fünfzig Feuerwehrleuten größte ehrenamtliche Einheit dar: der Löschzug Bünde-Mitte, der (wie mehrfach berichtet) in einem Anbau der Hauptwache an der Dünner Straße stationiert ist – relativ weit ab von seinem eigentlichen Einsatzbezirk Bünde-Mitte. Seit mehr als zwanzig Jahren befindet sich die Einheit dort, was unter damaligen Einsatzkriterien vertretbar war. Doch diese Kriterien haben sich geändert. Heute brauchen die Ehrenamtler zu lange, um am Gerätehaus einzutreffen und dann zu einem Einsatz zu fahren. Aus diesem Grund wird momentan noch zeitgleich immer eine weitere Einheit zusammen mit dem Löschzug Bünde-Mitte mitalarmiert, um zu verstärken. Bis die Einheit ein Gerätehaus zentrumsnah in Bünde-Mitte bekommt, wird diese Regelung noch aufrechterhalten. Laut der Untersuchung des Gutachterbüros &bdquo;antwortING“ geht hervor, dass der Einsatzschwerpunkt insgesamt ausgerechnet in Bünde-Mitte liegt. Das bezieht sich auf Brände wie auch auf Verkehrsunfälle und andere Vorkommnisse, zu denen die Feuerwehr gerufen wird. Weitere Optimierungen hat es bei der Verteilung von Fahrzeugen gegeben, um die Einsatzbereitschaft möglichst effizient über das gesamte Stadtgebiet zu legen. Inwieweit diese Maßnahmen Früchte getragen haben, wird der Leiter der Feuerwehr am Donnerstagabend in der öffentlichen Sitzung des Feuerwehrausschusses ab 19 Uhr erläutern. 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